Blattmetall
Als Blattmetall bezeichnet man durch Ausschlagen dünngewalzte Metalle oder Metalllegierungen, insbesondere Goldlegierungen. Blattmetalle sind bereits im Altertum[1] verwendet worden.
Nach den gängigen Sorten kann man die Blattmetalle wie folgt einteilen:
Echtes Blattgold
Wird zumeist nach dem Farbton benannt, in der Reihenfolge der Reinheit (Karat) sind dies:
- Ewig-Gold (reines Gold, 24 Karat)
- Rosenoble-Gold (23¾ Karat)
- Dukatengold (23 bis 23½ Karat)
- Orangengold (22 bis 22½ Karat)
- Zitronengold (18 Karat)
- Grüngold (16 Karat)
Unechtes Blattgold
Metalllegierungen, die aufgrund ihrer Farbe echtes Gold imitieren sollen.
- Kompositionsgold: Kupfer-Zink-Legierung, welche ähnlich wie bei Echtblattgold in Büchern zu 250 Blatt gehandelt wird. Dabei sind sie jedoch zusammen mit dem Seidenpapier beschnitten, also steht kein Papierrand über.
- Schlagmetall orange
- Schlagmetall hellorange
- Schlagmetall zitron
Sonstiges Blattmetall
Blattsilber
Blattsilber (früher auch lateinisch Folium argenti genannt[2]) wird in reiner Form in Büchern ähnlich echtem Blattgold gehandelt. Es ist jedoch dicker als Blattgold. Wegen seiner Empfindlichkeit gegenüber den schwefelhaltigen Spurengasen in der Atmosphäre, die es schwarz anlaufen lassen, wird es nur noch wenig verwendet. Es muss zum Schutz gegen das Anlaufen mit farblosen Lacküberzügen behandelt werden. Als Ersatz für Blattsilber wird heute üblicherweise Blattaluminium verwendet.
Folgende Blattmetalle wurden früher auch als Silberersatz benutzt:
Blattaluminium
Als gewalztes Aluminium in Büchern gehandelt oder auch unregelmäßige Blätter in Schlägen.
Literatur
- Kurt Sponsel, Wilhelm O. Wallenfang, Ingo Waldau: Lexikon der Anstrichtechnik 1. 8. Auflage, Callway, München 1987, ISBN 3-7667-0853-8, S. 389ff.
- Frank Lohfink: Vergolden mit Blattmetall. Urania, Stuttgart 2007, ISBN 3-332-01913-9.
Einzelnachweise
- Wilhelm Theobald: Die Herstellung des Blattmetalls in Altertum und Neuzeit: technologisch-historische Abhandlung. Phil. Diss. Hannover 1912.
- Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 142.