Björn Haneveer

Björn Haneveer (* 4. September 1976 in Turnhout), anglisiert Bjorn Haneveer, ist ein ehemaliger belgischer Snookerspieler und Billardkommentator, der zwischen 1993 und 2012 insgesamt vierzehn Saisons auf der Snooker Main Tour spielte. In dieser Zeit erreichte er das Viertelfinale der Brugge Open 2010, das Achtelfinale der Scottish Open 2002 und der European Open 2003 und Rang 53 der Snookerweltrangliste. Als Amateur gewann er bei den World Games 2001 eine Goldmedaille im Snooker sowie zweimal die Europameisterschaft und sechsmal die belgische Snooker-Meisterschaft.

Björn Haneveer
Geburtstag4. September 1976 (47 Jahre)
GeburtsortTurnhout
NationalitätBelgien Belgien
Profi19931997, 1998/99, 20002006, 20092012
Preisgeld149.300 £[1]
Höchstes Break138 (2×)[1]
Century Breaks44[1]
Weltranglistenplatzierungen
Höchster WRL-Platz53 (2004/05)[2]
Beste Ergebnisse
Ranglistenturniere2× Achtelfinale
Andere Profiturniere1× Viertelfinale
AmateurturniereEuropameister
Medaillenspiegel
World Games 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille

Karriere

Geboren im flämischen Turnhout,[3] begann Haneveer seine Karriere 1992 mit regelmäßigen, erfolgreichen Teilnahmen an Events des German Open Snooker Ranking (GOSR).[4] Im selben Jahr wurde er belgischer U16-Meister.[5] Zur Saison 1992/93 wurde er Profispieler auf der zum damaligen Zeitpunkt offenen Profitour.[1] In den folgenden Spielzeiten konnte er jedoch so gut wie keine nennenswerten Ergebnisse erzielen,[6] und auf der Weltrangliste kam er nie über Platz 200 hinaus.[2] Nach einem erfolglosen Abschneiden bei der WPBSA Qualifying School 1997 verlor er seine Spielberechtigung auf der erstklassigen Profitour und wurde auf die UK Tour relegiert. Dort konnte er recht annehmbare Ergebnisse vorweisen.[7] Zusätzlich war Haneveer weiterhin als Amateur aktiv. Nach zwei erfolgreichen Teilnahmen an GOSR-Events 1994 gewann er 1996 und 1998 die belgische Snooker-Meisterschaft,[8] gleichzeitig siegte er von 1996 bis 1998 bei der U21-Meisterschaft.[9] Daher durfte er auch an internationalen Turnieren teilnehmen, was bei Haneveer recht erfolgreich verlief, denn er erreichte das Finale der U21-Weltmeisterschaft 1997 und das Halbfinale der Europameisterschaft 1996.[8] So durfte er zur Saison 1998/99 wieder Profispieler werden.[1]

Nach der ersten Saison musste Haneveer wieder auf die UK Tour,[10] doch dank Platz 10 in der Endwertung konnte er zur Saison 2000/01 wieder auf die Main Tour zurück.[11] Diesmal schaffte es Haneveer, sich dort zu etablieren. Mehrfach konnte er die Hauptrunde eines Ranglistenturnieres erreichen, darunter eben auch das Achtelfinale der Scottish Open 2002 und European Open 2003.[10] Nachdem er in den ersten Jahren der 2000er in den Top 64 geführt worden war, reichten ab 2005 dafür seine Ergebnisse nicht mehr aus. Abgerutscht auf Platz 81,[2] verlor Haneveer 2006 seinen Profistatus erneut.[1] Derweil blieb er aber als Amateur aktiv. Drei weitere Male gewann er bis 2006 die belgische Meisterschaft. Weitere zwei Titel holte er 1999 und 2001 bei der Europameisterschaft. Zudem holte er bei den World Games 2001 eine Goldmedaille und bei den World Games 2005 eine Bronzemedaille im Snooker. Darüber hinaus gewann er 2003 die Swiss Open und 2004 und 2005 die Dutch Open und erreichte bei der Amateurweltmeisterschaft 1999 das Halbfinale.[12]

Auch in den folgenden Jahren feierte Haneveer regelmäßig Erfolge bei Amateurturnieren. So wurde er 2007 zum sechsten Mal belgischer Meister und erreichte im selben Jahr das Halbfinale der Europameisterschaft und der Amateurweltmeisterschaft.[13] Insgesamt erzielte er als Amateur zwei Maximum Breaks.[14] Gleichzeitig nahm Haneveer stets an den Events der Pontin’s International Open Series teil,[15] Platz vier auf der Abschlusstabelle 2008/09 reichte für die Qualifikation für die Profitour aus.[16] Seine Ergebnisse in den nächsten beiden Profijahren, insbesondere die Viertelfinalteilnahme bei den Brugge Open 2010,[17] reichten größtenteils für einen Platz in den Top 64 aus, auch wenn er zum Ende der zweiten Saison auf Platz 65 abrutschte,[2] wodurch er nur dank der Order of Merit der Players Tour Championship auf der Profitour verbleiben konnte.[18] Nur wenige Monate später, nach den Antwerp Open 2011,[19] beendete er aber seine Profikarriere. Neben finanziellen Probleme gab er als Grund die zu hohe Belastung an, da er hauptberuflich als Zimmermann arbeitet und nebenher als Eurosport-Kommentator aktiv ist. So bleibe keine Zeit fürs Training.[20]

In den 2010er-Jahren war er nichtsdestotrotz weiterhin bei Amateurturnieren aktiv. Zweimal wurde er belgischer Vize-Meister und verlor ebenfalls zweimal im Finale der 3 Kings Open sowie einmal im Endspiel der Vienna Open. Mehrfach erreichte er zudem das Finale der Dutch Open, die er zwei weitere Male gewinnen konnte. Ab 2018 bestritt er keine weiteren Spiele mehr.[21]

Erfolge

Ausgang Jahr Turnier Finalgegner Ergebnis
Amateurturniere
Sieger1992GOSR – Event 14 (Bielefeld Open)Belgien Danny Lathouwers4:2
Sieger1992Belgische U16-MeisterschaftBelgien Jim Spapen4:0
Zweiter1993GOSR – Event 16 (Gifhorn Open)Belgien Mario Geudens3:4
Sieger1993GOSR – Event 17Belgien Peter Bullen3:1
Zweiter1993GOSR – Event 21 (Aachen Open)Belgien Peter Bullen1:4
Zweiter1994GOSR – Event 1 (Grolsch Aachen Open)EnglandEngland Matthew Couch0:4
Sieger1996Belgische U21-MeisterschaftBelgien Jim Spapen6:3
Sieger1996Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Steve Lemmens7:6
Sieger1997Belgische U21-MeisterschaftBelgien Erwin Bruynseels6:0
Zweiter1997IBSF U21-SnookerweltmeisterschaftHongkong Marco Fu7:11
Sieger1998Belgische U21-MeisterschaftHongkong Fung Kwok Wai6:1
Sieger1998Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Mario Geudens7:3
Zweiter1999Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Marco Geudens5:7
Sieger1999EBSA-SnookereuropameisterschaftWales David Bell7:0
Sieger2000Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Alain De Cock7:1
Zweiter2000EBSA-SnookereuropameisterschaftEnglandEngland Craig Butler3:7
Sieger2001Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Mario Geudens7:3
Sieger2001EBSA-SnookereuropameisterschaftNorwegen Kurt Maflin7:6
Sieger2001World Games – Snooker HerrenPhilippinen Marlon Manalo4:3
Sieger2003Swiss OpenEnglandEngland Ian McCulloch5:4
Sieger2004Dutch OpenNiederlandeNiederlande Lennon Starkey6:1
Sieger2005Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Nico Devlies7:4
Dritter2005World Games – Snooker HerrenNordirland Mark Allen4:0
Sieger2005Dutch OpenEnglandEngland Michael Holt6:1
Sieger2007Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Patrick Delsemme7:6
Sieger2007Pontin’s International Open Series 2006/07 – Event 7EnglandEngland Craig Steadman6:2
Sieger2008Pontin’s International Open Series 2008/09 – Event 1EnglandEngland Andrew Atkinson6:2
Sieger2009Dutch OpenEnglandEngland Matthew Couch6:3
Zweiter2010Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Luca Brecel4:7
Zweiter2010Vienna OpenEnglandEngland Stephen Lee4:5
Zweiter2011Belgische Snooker-MeisterschaftBelgien Peter Bullen3:7
Zweiter2011Dutch OpenEnglandEngland Barry Pinches3:6
Zweiter20123 Kings OpenMalta Tony Drago3:5
Sieger2012Dutch OpenNiederlandeNiederlande Gerrit bij de Leij7:3
Zweiter2013Dutch OpenBelgien Luca Brecel3:5
Zweiter20173 Kings OpenSchweiz Alexander Ursenbacher1:5

Einzelnachweise

  1. Ron Florax: Career Total Statistics For Bjorn Haneveer - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  2. Ron Florax: Ranking History For Bjorn Haneveer. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  3. Global Snooker Player Profile: Bjorn Haneveer Personal. Global Snooker, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2014; abgerufen am 26. Oktober 2021 (englisch).
  4. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1992-1993 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  5. Belgisch Kampioenschap U16 – Hall of Fame. (PDF) In: admin.bbsa-snooker.be. Belgium Billiards & Snooker Association, 2021, abgerufen am 15. Juni 2022.
  6. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1993-1994 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1994-1995 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1995-1996 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1996-1997 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  7. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1997-1998 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  8. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1993-1994 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1995-1996 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1996-1997 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1997-1998 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  9. Belgisch Kampioenschap U21. (PDF) In: admin.bbsa-snooker.be. Belgium Billiards & Snooker Association, 2021, abgerufen am 15. Juni 2022.
  10. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1998-1999 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1999-2000 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2000-2001 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2001-2002 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2002-2003 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2003-2004 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2004-2005 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2005-2006 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  11. Player Profiles 129–160. In: worldsnooker.com. World Snooker, 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. April 2001; abgerufen am 21. August 2022 (englisch).
  12. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1998-1999 - Non-professional Result. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 1999-2000 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2000-2001 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2001-2002 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2002-2003 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2003-2004 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2004-2005 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2005-2006 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  13. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2006-2007 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2007-2008 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2008-2009 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  14. Bjorn Haneveer. Pro Snooker Blog, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  15. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2006-2007 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2007-2008 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2008-2009 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  16. Pontin's - PIOS 2008/09 Rankings. global-snooker.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. August 2014; abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  17. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2009-2010 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2010-2011 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  18. 2011/12 Tour Players. In: World Snooker. World Professional Billiards & Snooker Association, 31. Mai 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Februar 2014; abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  19. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2011-2012 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  20. Haneveer Quits Main Tour. Pro Snooker Blog, 12. November 2011, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  21. Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2009-2010 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2010-2011 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2011-2012 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2012-2013 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2013-2014 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2015-2016 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2016-2017 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    Ron Florax: Bjorn Haneveer - Season 2017-2018 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.