Biomasse-Kraftwerk-Schilling

Biomasse-Kraftwerk-Schilling war der Name eines im Jahr 2008 vom Holzwerk Schilling errichteten Biomasseheizkraftwerks in Schwendi im Landkreis Biberach in Oberschwaben.

Biomasse-Kraftwerk-Schilling
Das Biomasseheizkraftwerk im Jahr 2008
Das Biomasseheizkraftwerk im Jahr 2008
Das Biomasseheizkraftwerk im Jahr 2008
Lage
Biomasse-Kraftwerk-Schilling (Baden-Württemberg)
Biomasse-Kraftwerk-Schilling (Baden-Württemberg)
Koordinaten 48° 9′ 57″ N,  58′ 38″ O
Land Deutschland Deutschland
Daten
Typ Heizkraftwerk
Primärenergie Biomasse
Brennstoff Holz
Leistung 6,7 Megawatt
Eigentümer Holzwerk Schilling
Betreiber Holzwerk Schilling
Projektbeginn 2008
Betriebsaufnahme 13. September 2008
Stilllegung 2014
f2

Geschichte

Im Laufe des Jahres 2008 wurde am südlichen Ortseingang von Schwendi nach Gutenzell ein Biomasse-Blockheizkraftwerk geplant und von dem Südtiroler Architekten Matteo Thun mit 6,7 MW Leistung erstellt.[1] Die Erarbeitung des technischen, betriebswirtschaftlichen und ökologischen Konzepts (Businessplan) sowie die Anlagenplanung wurde vom Unternehmen Gammel Engineering aus Abensberg übernommen.[2] Das Kraftwerk wurde am 13. September 2008 in Anwesenheit der damaligen Umweltministerin von Baden-Württemberg Tanja Gönner, Landrat Heiko Schmid und dem Generalabt des Prämonstratenserordens Thomas Handgrätinger eingeweiht.[3] Es galt als eines der schönsten Biomassekraftwerke Deutschlands.[4] Das Kraftwerk deckte theoretisch den Strombedarf von 1450 Einfamilienhäusern. Die Brennstoffe des Kraftwerks waren Baumrinde, Pferdemist und Waldhackschnitzel. Mit der Anlage wurde Wärme für die Raumheizung und die firmeneigene Holztrocknungsanlage in Schwendi erzeugt. Ein Abzweig des Fernwärmeanschlusses ging nach Dietenbronn und versorgte die dortige Fachklinik für Neurologie. Die Baukosten der Anlage betrugen acht Millionen Euro.

Am 18. Juni 2014 meldete das Holzwerk Schilling mit seinen Produktionsstandorten in Rot an der Rot und Schwendi, zu der auch das Kraftwerk gehörte, Insolvenz beim zuständigen Amtsgericht Ravensburg an.[5] 2017 erwarb Stephan Lohmeyer (SL Business Development und Scantec Industrieanlagen Feldkirchen)[6] das Kraftwerk. Die Maschinen und Anlagen wurden demontiert und an einem anderen Standort wiederverwendet.[7]

Auszeichnungen

Das Biomasse-Heizkraftwerk in Schwendi wurde mit folgenden Preisen ausgezeichnet:

  • Preis Beispielhaftes Bauen, Architektenkammer Baden-Württemberg, 2009
  • Green Good Design, European centre for architekture art design and urban studies, 2010
Commons: Biomasse-Kraftwerk-Schilling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schwäbische Zeitung: Aus Pferdemist wird Energie vom 3. Oktober 2013, aufgerufen am 5. Oktober 2013
  2. Gammel Engineering - Energie der Zukunft. Gammel Engineering, abgerufen am 5. November 2013.
  3. Schilling-Holz.de: Einweihung und „Tag der offenen Tür“ im Bio-Kraftwerk-Schilling@1@2Vorlage:Toter Link/www.schilling-holz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 21. November 2008, abgerufen am 10. Januar 2010
  4. SWR4: Biomassekraftwerk wird versteigert (Memento des Originals vom 26. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de vom 25. Februar 2017, aufgerufen am 25. Februar 2017
  5. Schwäbische Zeitung: Holzwerk Schilling hat Insolvenz angemeldet, 27. Juni 2014.
  6. holzkurier.de Neuer Inhaber von Biomasse-Kraftwerk - Stephan Lohmeyer übernimmt Schilling-Kraftwerk vom 6. Juni 2017, aufgerufen am 18. September 2017
  7. Schwäbische Zeitung: Münchner Unternehmer kauft Biomasseheizkraftwerk in Schwendi vom 21. Juli 2017, aufgerufen am 22. Juli 2017
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