Bill Keenan

Bill Keenan (* 10. Oktober 1957 in Thunder Bay, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Freestyle-Skier. Er startete anfangs in allen Disziplinen und spezialisierte sich bald auf die Buckelpisten-Disziplin Moguls. Keenan gewann einmal die Disziplinenwertung sowie neun Rennen im Weltcup.

Bill Keenan
Nation Kanada Kanada
Geburtstag 10. Oktober 1957 (66 Jahre)
Geburtsort Thunder Bay, Kanada
Beruf Immobilienentwickler
Karriere
Disziplin Moguls, Aerials, Ballett,
Kombination
Status zurückgetreten
Karriereende Februar 1986
Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup
 Debüt im Weltcup 7. Januar 1980
 Weltcupsiege 9
 Gesamtweltcup 18. (1980, 1983)
 Aerials-Weltcup 40. (1980)
 Moguls-Weltcup 1. (1983)
 Ballettweltcup 44. (1980)
 Kombinationsweltcup 21. (1980)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Moguls 9 2 4
 

Biografie

Kindheit und Jugend

Bill Keenan kam 1957 als Sohn des Ofenbauers und Immobilienentwicklers Robert „Bob“ Keenan (1928–2014) und seiner Frau Stella Carolyn (geb. Iwasiw) zur Welt.[1] Er wuchs mit drei Geschwistern in Port Arthur, einem Vorort und heutigen Stadtteil von Thunder Bay, am Nordwestufer des Oberen Sees auf. Das Skifahren erlernte er im Wintersportgebiet Loch Lomond südwestlich von Thunder Bay. Bereits während der Schulzeit war Keenan sportlich vielseitig aktiv und feierte unter anderem Erfolge als Schwimmer und mit seinem Highschool-Footballteam, den Vikings. Nachdem sein Vater ein Grundstück an den Shebandowan Lakes eineinhalb Autostunden von Port Arthur entfernt erworben hatte, übte sich Bill vermehrt auf den Wasserski und nahm in der Disziplin Slalom an den Ontario Summer Games teil. Auf einer selbstgebauten Schanze am See übte er während der Sommermonate Tricks für seine Skikarriere.[2]

Sportliche Laufbahn

Bill Keenan wurde zur Saison 1980 in die kanadische Freestyle-Nationalmannschaft aufgenommen und gab am 7. Januar in den Pocono Mountains sein Debüt im erstmals stattfindenden Freestyle-Skiing-Weltcup. In seiner Paradedisziplin Moguls gehörte er von Anfang an zur Weltspitze und erreichte als Dritter am Oberjoch seinen ersten Podestplatz. Die Moguls-Wertung schloss er als Zweiter hinter seinem Landsmann Greg Athans ab. In den drei weiteren Disziplinen kam er jeweils nur zu einem Einsatz am Saisonende, konnte sich dabei aber immer in den Punkterängen klassieren. Im Gesamtweltcup erreichte er mit Rang 18 gleich ein Karrierehoch.

Im Januar 1981 feierte Keenan in Livigno seinen ersten Weltcupsieg. Obwohl er ausschließlich auf der Buckelpiste startete, fiel er in der Disziplinenwertung auf Rang fünf zurück. 1982 gelangen ihm in Sugarbush und Livigno gleich zwei Siege, womit er in der Moguls-Wertung in die Top drei zurückkehrte. Außerdem bestritt er letztmals Wettkämpfe im Aerials (Springen) und in der Kombination. In der folgenden Saison konnte Keenan den größten Erfolg seiner Laufbahn verbuchen und sicherte sich mit zwei Siegen in Livigno und einem weiteren in Angel Fire den Gewinn der Moguls-Disziplinenwertung. Danach konnte nicht mehr ganz an diese Erfolge anknüpfen, hielt sich mit drei weiteren Siegen aber in der Weltspitze. 1985 kürte er sich zum zweiten Mal zum kanadischen Meister auf der Buckelpiste. Nachdem im Winter 1985/86 nur zwei Weltcups bestritten hatte, nahm er an den ersten Weltmeisterschaften in Tignes teil, blieb mit Rang 34 aber weit unter den Erwartungen. Im Anschluss an das Großereignis beendete er seine aktive Laufbahn im Leistungssport.

Weitere Karriere

Bill Keenan studierte an der University of Calgary und machte 1980 seinen Bachelor-Abschluss im Fach Commerce. Während des Studiums war er wie bereits in der Highschool als Gymnast aktiv und gewann mit den Calgary Dinos 1978 die westkanadische Meisterschaft.[2] 1985 zog er nach Florida, wo er zur Mitbegründer der Keenan Development Group wurde. Seither ist er als Immobilienentwickler tätig.[3]

Noch während seiner aktiven Karriere trat Keenan in der Eröffnungsszene des Films James Bond 007 – Im Angesicht des Todes, in der Bond von KGB-Spionen verfolgt wird, als Stunt-Skifahrer in Erscheinung. Eine anlässlich der Olympischen Winterspiele 1988 herausgegebene Silbermünze zeigt einen Aerials-Springer, der einem Foto von Keenan nachempfunden wurde. Bei den Spielen in Calgary, wo Freestyle-Skiing erstmals als Demonstrationssport vertreten war, arbeitete er außerdem als Kommentator für das kanadische Fernsehen.[2]

Keenan ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er lebt in Boca Raton, Florida.[3]

Erfolge

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

Saison Gesamt Aerials Moguls Ballett Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
198018.9140.22.8244.221.5
198122.1265.126
198223.13744.93.12424.4
198318.241.98
198421.224.134
1984/8523.207.137
1985/8664.625.26

Weltcupsiege

Keenan errang im Weltcup 15 Podestplätze, davon 9 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
16. Januar 1981LivignoItalienMoguls
29. Januar 1982SugarbushUSAMoguls
14. März 1982LivignoItalienMoguls
3. Februar 1983LivignoItalienMoguls
5. Februar 1983LivignoItalienMoguls
18. März 1983Angel FireUSAMoguls
27. Februar 1984GöstlingÖsterreichMoguls
21. März 1984SälenSchwedenMoguls
26. Januar 1985BreckenridgeUSAMoguls

Weitere Erfolge

  • 2 kanadische Meistertitel (Moguls 1982 und 1985[4])

Auszeichnungen

  • 1980: Freestyle World Cup Moguls Rookie of the Year
  • 1983 und 1984: National Sports Award of Excellence
  • 2001: Aufnahme in die Canadian Ski Hall of Fame[5]
  • 2015: Aufnahme in die Northwestern Ontario Sports Hall of Fame[6]

Einzelnachweise

  1. Robert "Bob" Keenan Obituary. The Thunder Bay Chronicle Journal/Legacy.com, 27. November 2014, abgerufen am 17. April 2022 (englisch).
  2. Bill Keenan 2015 Inductee Northwestern Ontario Sports Hall of Fame. nwosport/YouTube, 20. Oktober 2015, abgerufen am 17. April 2022 (englisch).
  3. Bill Keenan. Keenan Development Group, abgerufen am 17. April 2022 (englisch).
  4. Freestyle Canada (Hrsg.): Canadian Freestyle Ski Team 04-05 Guide. Vancouver 2004, S. 44 (englisch).
  5. Bill Keenan. Canadian Ski Hall of Fame & Museum, abgerufen am 17. April 2022 (englisch).
  6. Bill Keenan. Northwestern Ontario Sports Hall of Fame, 26. September 2015, abgerufen am 17. April 2022 (englisch).
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