Ummeln (Bielefeld)
Ummeln ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Brackwede. Der Stadtteil hat ungefähr 7500 Einwohner. Bis 1969 war Ummeln eine eigenständige Gemeinde im Kreis Bielefeld.
Ummeln Stadtbezirk Brackwede Stadt Bielefeld | |
---|---|
Koordinaten: | 51° 58′ N, 8° 27′ O |
Höhe: | 96 m ü. NN |
Fläche: | 12,52 km² |
Einwohner: | 7507 (31. Dez. 2022) |
Bevölkerungsdichte: | 600 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
Eingemeindet nach: | Brackwede |
Postleitzahlen: | 33649, 33647 |
Vorwahl: | 0521 |
Lage von Ummeln in Brackwede Stadt Bielefeld | |
Geographie
Die Stadt Bielefeld ist unterhalb ihrer zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 „statistische Bezirke“ eingeteilt. Die Altgemeinde Ummeln gehört heute zum statistischen Bezirk 36 Ummeln/Holtkamp.[1]
Ummeln liegt südwestlich des Teutoburger Waldes auf halbem Wege zwischen den Stadtzentren von Bielefeld und Gütersloh beidseitig der Bundesstraße 61. Durch den Ort fließen die Lutter sowie deren Nebengewässer Lichtebach, Trüggelbach, Sunderbach, Grippenbach und Tüterbach. Ummeln wird durch die Bundesstraße 61 in die Ortsteile Oberummeln im Westen und Mittelummeln im Osten getrennt. Niederummeln ist eine bäuerliche Streusiedlung im Süden.
Geschichte
Ummeln wurde erstmals 1147 urkundlich erwähnt und ist somit älter als die Stadt Bielefeld. Bis 1969 war Ummeln eine Gemeinde im Amt Brackwede des Kreises Bielefeld. Durch das Gesetz zur Neugliederung des Kreises Wiedenbrück und von Teilen des Kreises Bielefeld wurde Ummeln am 1. Januar 1970 in die Stadt Brackwede eingegliedert.[2] Brackwede seinerseits wurde im Zuge der Neugliederung des Raums Bielefeld am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet.[3]
Öffentlicher Verkehr
Ummeln wird im öffentlichen Nahverkehr von folgenden Buslinien der moBiel bedient:
Linie 28: Bielefeld - Bethel - Gadderbaum - Brackwede - Ummeln
Linie 87: Bielefeld - Bethel - Gadderbaum - Brackwede - Ummeln - Holtkamp - Isselhorst - Gütersloh
Linie 95: Bielefeld - Bethel - Gadderbaum - Brackwede - Ummeln - Isselhorst - Avenwedde - Gütersloh
Linie 128 (Ringlinie): Brackwede - Südwestfeld - Ummeln - Brackwede Nachtbuslinien N7 und N11
Weiterhin besaß Ummeln einen heute stillgelegten Bahnhof an der Bahnstrecke Hamm - Minden.
Religionen
Ummeln ist größtenteils protestantisch geprägt. Bereits seit 1895 existiert eine evangelische Gemeinde mit der Evangelischen Kirche, die derzeit 4012 Mitglieder umfasst und unter anderem einen eigenen Kindergarten betreibt. Ihren Ursprung in der protestantischen Diakonie hat auch die Diakonische Stiftung Ummeln. Die katholische Kirchengemeinde St. Michael hat 1937 Mitglieder.
Seit den 1930er-Jahren gibt es in Ummeln auch eine große neuapostolische Gemeinde. Zudem gibt es eine evangelisch-freikirchliche Kirchengemeinde, die „Evangelische Freikirche Bibelgemeinde Ummeln e.V.“. Hierbei handelt es sich um eine kleine Kirchengemeinde mit etwa 60 Mitgliedern.
Wirtschaft
Unternehmen
In Ummeln sind mehrere große Unternehmen heimisch:
- Goldbeck, ein in vielen europäischen Ländern tätiges Bauunternehmen
- Heiler, ein Unternehmen, das in vielen deutschen Fußballstadien den Rasen verlegt
- Christinen Brunnen, ein europaweiter Getränke-Hersteller (spezialisiert auf Mineralwasser und Fruchtsäfte)
- Umeta, Hersteller von Schmiernippeln und Fettpressen
- Borgsen+Buschmann, ein Papierverarbeitungsbetrieb
Non-Profit
- Ummelner Gemeinschaft e.V., gegründet 1986
- Freiwillige Feuerwehr Ummeln
- Die Johanniter Unfall-Hilfe hält hier eine Einsatzgruppe (EG 32) des Katastrophenschutzes vor.
- Geflügelzucht- und Gartenbauverein Ummeln und Umgebung von 1925
Weiteres
Auf Ummelner Gebiet liegt die Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede
Sport
In Ummeln gibt es mehrere Sportvereine. Neben dem Sportverein VfL Ummeln gibt es noch den Tennisclub Blau-Weiß-Grün Ummeln und den Handballverein HSG Quelle-Ummeln[14].
Wahrzeichen
Das inoffizielle Wahrzeichen von Ummeln ist ein Meilenstein aus dem 18. Jahrhundert, der noch heute an der Bundesstraße 61 in Ummeln steht. Er markiert eine preußische Meile (7,53 km) als Entfernung nach Bielefeld.
Traditionen
Traditionell feiert man in Ummeln seit 1987 einmal im Jahr das sogenannte „Geetenfest“, bei dem sich die Dorfbewohner in einem Hindernislauf mit wassergefüllten Geeten messen. Das Geetenfest findet im Rahmen einer kleinen Kirmes statt. Es stellen sich dort die Ummelner Vereine sowie die Johanniter Jugend vor; die Johanniter betreuen das Fest zudem sanitätsdienstlich. In den Jahren 2004 bis 2008 fiel das Fest aus finanziellen Gründen aus. Seit 2008 wird durch die Ummelner Gemeinschaft unter Mitwirkung aller Vereine Ummelns die „Midsommarnacht“ im Bürgerpark gefeiert. Am gleichen Tag wird für Kinder der „Kidsday“ veranstaltet. Am Ostersonntag findet „Auf der anderen Seite der Bahn“ das traditionelle Osterfeuer des Geflügelvereins statt. Weiterhin feiert die Freiwillige Feuerwehr Ummeln alljährlich das Feuerwehrfest. Der Geflügelverein hat am ersten Wochenende im Oktober seine große Geflügel-, Obst- und Gemüseausstellung mit selbstgebackenem Kuchen. Seit 2005 Ausstellung ist ein Herbstmarkt angeschlossen. Den Jahresabschluss bildet der alljährliche zweitägige Weihnachtsmarkt. Seit 2011 findet einmal jährlich im Ummelner Bürgerpark das U-Rock Open Air Festival statt.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistische Bezirke von Bielefeld
- Gesetz zur Neugliederung des Kreises Wiedenbrück und von Teilen des Kreises Bielefeld. In: recht.nrw.de. 4. Dezember 1969, abgerufen am 1. Mai 2010 (§2, §10).
- Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- Statistischer Bezirk Holtkamp und Ummeln. Stadt Bielefeld Amt für Demographie und Statistik, abgerufen am 13. Oktober 2015.
- Westfalen unter Hieronymus Napoleon. (Digitalisat) 1812, S. 47, abgerufen am 20. April 2010.
- Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 10, abgerufen am 22. April 2010.
- Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 257.
- Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966, S. 60.
- Sozialleistungsbericht 2008. (PDF; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl des Statistischen Bezirks Ummeln“ Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Daten der Stadt Bielefeld
- Daten der Stadt Bielefeld
- HSG Quelle/Ummeln Handball