Bezirk Radmannsdorf

Der Bezirk Radmannsdorf (slowenisch Okraj Radovljica) war ein Politischer Bezirk im Herzogtum Krain. Der Bezirk umfasste Teile von Oberkrain. Sitz der Bezirkshauptmannschaft (slowenisch Okrajno glavarstvo Radovljica) war die Gemeinde Radmannsdorf (Radovljica). Das Gebiet wurde nach dem Ersten Weltkrieg Jugoslawien zugeschlagen und ist seit 1991 Teil der Republik Slowenien.

Siegelmarke C.K. Okrajno glavarstvo Radovljica / Bezirkshauptmannschaft Radmannsdorf

Geschichte

JahrFläche
(km²)
Ein-
wohner
Slowenisch-
sprachige
Deutsch-
sprachige
1880 26.18025.020998
1890 26.49725.2531028
1900 1074,7529.44827.9961135
1910 1074,8134.02831.9171690

Die modernen politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden um das Jahr 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1]

Der Bezirk Radmannsdorf wurde dabei per 10. März 1867 aus den Gerichtsbezirken Radmannsdorf (slowenisch: Sodnijski okraj Radovljica) und Kronau (Kranjska Gora) gebildet.[2]

Im Bezirk Radmannsdorf lebten 1869 26.795 Personen, wobei der Bezirk 4.175 Häuser beherbergte.[3]

Der Bezirk wies 1880 eine anwesende Bevölkerung von 26.180 Personen auf, wobei 25.020 Menschen Slowenisch und 998 Menschen Deutsch als Umgangssprache angaben.[4]

1910 wurden für den Bezirk 34.028 Personen ausgewiesen, von denen 31.917 Slowenisch (93,8 %) und 1.690 Deutsch (5,0 %) sprachen.[5]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Bezirk Radmannsdorf zur Gänze dem Königreich Jugoslawien zugeschlagen.

Literatur

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain (Obširen imenik Krajev na Krajnskem). Wien 1884 (Special-Orts-Repertorien der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder)
  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain. Neubearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1894 (Special-Orts-Repertorien der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, Bd. 6) = Specijalni repertorij Krajev na Krajnskem
  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Leksikon Občin za Kranjsko. Izdelan po rezultatih popisa ljudstva dne 31. Grudna 1900. Wien 1906 (Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, Bd. 6)
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Krain. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1919 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VI. Krain)

Einzelnachweise

  1. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1867, X. Stück, Nr. 22: „Verordnung des Staatsministeriums, über die Reform der politischen Verwaltung in dem Herzogthume Krain“
  3. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der des Herzogthums Krain. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Laibach 1874 (= Imenik krajev vojvodine kranjske.) S. 72
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain. (Obširen imenik Krajev na Krajnskem) Wien 1884, S. 107
  5. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Krain. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1919, S. 107
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