Besenheide

Die Besenheide (Calluna vulgaris), auch Heidekraut genannt, ist die einzige Art der monotypischen Pflanzengattung Calluna, die zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) gehört. Sie ist eine prägende Pflanzenart der Heidelandschaft.

Besenheide

Besenheide (Calluna vulgaris)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung: Besenheide
Art: Besenheide
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Calluna
Salisb.
Wissenschaftlicher Name der Art
Calluna vulgaris
(L.) Hull

Die Besenheide ist Blume des Jahres 2019.

Beschreibung

Illustration
Habitus und Blätter
Stängel mit Laubblättern
Blütenstand
Blüten im Detail
Geöffnete Blüte
Fruchtstand, die jeweils vier Kronblätter vertrocknen und fallen nicht von den Blüten ab.

Vegetative Merkmale

Die Besenheide ist ein verholzender und immergrüner Zwergstrauch, der relativ langsam wächst und etwa 40 Jahre alt werden kann. Seine Wuchshöhe beträgt 30 bis 100 Zentimeter, letztere setzt eine ungestörte Entwicklung voraus. Die Besenheide ist ein Tiefwurzler mit einer endotrophen Mykorrhiza vom Ericaceen-Typ. Sie unterscheidet sich von den verwandten und teilweise recht ähnlichen Erika-Arten durch schuppenförmig an den Ästchen anliegende und nach oben eingerollte, ledrige gegenständige Blätter, die nur 1 bis 3,5 Millimeter lang sind. Sie sind vierzeilig angeordnet und decken sich dachig.[1] Sie tragen am Grund 2 lange, spitze, am Rand drüsige, abwärts gerichtete Sporne oder Öhrchen.[1] Spaltöffnungen befinden sich nur an der Blattunterseite und sind von Haaren geschützt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht vom Spätsommer bis Herbst. Die nickenden Blüten stehen in einem dichten, traubigen Blütenstand. Sie stehen kurz gestielt an 5 bis 15 Zentimeter langen Kurztrieben und tragen am Grund 4 kleine, länglichrunde, am Rand häutige und langgefranste Hochblätter wie eine Art Außenkelch.[1] Die zwittrigen, vierzähligen, weißen und rosa- bis purpurfarbenen Blüten haben eine Länge von 1 bis etwa 4 Millimetern. Die jeweils vier Kron- und Kelchblätter sind gleich gefärbt; die Kelchblätter sind doppelt so lang wie die eher unscheinbare Krone. Es sind acht Staubblätter vorhanden. Die Staubbeutel besitzen jeweils zwei hornartige Anhängsel. Um den Pollen zu entlassen, öffnen sie sich mittels endständiger Poren.[2] Der Griffel überragt die Kelchblätter und trägt eine dicke, kopfige, vierhöckerige Narbe.[1] Die Fruchtkapsel ist kugelig, 1,5 Millimeter lang, vierfächerig und enthält viele Samen. Die Samen sind sehr klein, wenig über 0,1 Millimeter lang und eilänglich.[1] Bei der Besenheide beginnt die Blühreife mit vier Jahren.

Die Chromosomengrundzahl beträgt × = 8; es liegt Diploidie vor, also ist die Chromosomenzahl 2n = 16.[3][4]

Ökologie

Lebensweise

Es lassen sich charakteristische Lebenszyklen von Calluna vulgaris unterscheiden, die jeweils eigene Lebensgemeinschaften beherbergen: In der Pionierphase wächst die Besenheide sehr lückig und erreicht nur selten Wuchshöhen von 10 bis 15 cm. In der Aufbauphase wird nach und nach eine fast vollständige Deckung erreicht, die Blüte ist sehr üppig, die Pflanzen werden bis zu 40 cm hoch. Diese Phase ist für Schafhaltung, Imkerei und Tourismus am günstigsten. In der Reifephase verholzt die Calluna zunehmend und wird von Schafen nicht mehr verbissen. Sie wird (bei ungestörter Entwicklung) nun 60 bis 100 cm hoch und lichter, Moose und Gräser dringen zunehmend ein. In der Degenerationsphase sterben die Pflanzen von der Mitte her ab, können sich aber gleichzeitig an aufliegenden Zweigen neu bewurzeln. Es entstehen typische ringförmige Strukturen mit zentraler Lücke.

Anpassungen

Die ledrigen Rollblättchen, deren Spaltöffnungen auf der Blattunterseite durch Haare geschützt sind, werden als Anpassungsleistung an stickstoffarme Böden gedeutet (Peinomorphose).

Bestäubungsökologie

Die Blüten sind „Glockenblumen mit Streueinrichtung“ (allerdings ohne Streukegel). Ihre Schauwirkung geht auf die lange erhalten bleibenden Kelchblätter zurück; die unscheinbaren Kronblätter sind in dieser Hinsicht bedeutungslos. Die Staubblätter sind bereits in der Knospe geöffnet. Der Nektar ist leicht zugänglich, und es findet ein reger Besuch von Insekten statt; besonders häufige Besucher sind die Honigbiene (Heidehonig) und Schmetterlinge wie der Ockergelbe Blattspanner. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Insektenbestäubung). Bestäubung ist auch durch die winzige Blasenfuß-Art Taeniothrips ericae („Gewitterwürmchen“) möglich. Die Weibchen fliegen auf der Suche nach den ungeflügelten Männchen von Blüte zu Blüte und bestäuben dadurch die Blüten. Auch Windbestäubung ist möglich. Wenn der Insektenbesuch unterbleibt, verlängern sich die Staubfäden und es wird reichlich Pollen mit dem Wind übertragen.

Ausbreitungsökologie

Die fachspaltigen, vielsamigen Kapselfrüchte bleiben im Kelch verborgen. Die winzigen, nur 1,5 mm langen, aber trotzdem langlebigen Samen werden vom Wind ausgeschüttelt und breiten sich als Körnchenflieger (Meteorochorie) aus. Fruchtreife ist von März bis April des Folgejahres.

Die Samen sind Lichtkeimer und die Verbreitung der Besenheide wird durch nicht zu starke Brände besonders gefördert: Die Keimung wird durch Hitzestress verbessert und der abgebrannte Boden bietet mehr Nährstoffe sowie ideale Keimbedingungen für die konkurrenzempfindliche Art.[5]

Vegetative Vermehrung erfolgt gelegentlich durch sich bewurzelnde Zweige (Legetriebe).

Synökologie

Die Besenheide gilt als Futterpflanze für zahlreiche Schmetterlingsarten und deren Raupen, darunter auch gefährdete Arten, wie den Kiefernheidensackträger, die Heidekraut-Bunteule, den Grünen Moorheidenspanner oder den Komma-Dickkopffalter.

Der Nektar der Besenheide enthält den Stoff Callulen, der den Darmparasiten Crithidia bombi der Hummeln bekämpft.[6]

Blühende Besenheide in einem Sandheide-Biotop in Norddeutschland

Vorkommen

Natürlich verbreitet ist die Besenheide in ganz Europa mit Schwerpunkt in Mittel- und Nordeuropa, im Osten kommt sie bis Westsibirien vor. Besonders häufig ist sie in eiszeitlich geprägten Gebieten. Schottische Einwanderer führten die Besenheide im 19. Jahrhundert nach Kanada ein. Seitdem breitet sie sich in Nordamerika aus und gilt dort als Neophyt.

Die Besenheide gilt als Säurezeiger. Sie kommt natürlich auf sonnigen bis lichten Standorten, vornehmlich auf kalkfreien Sanden vor. Sie wächst bevorzugt auf trockenen, aber auch auf wechselfeuchten Böden, beispielsweise in entsprechenden Bereichen von Mooren. Lebensraum sind Heiden, Moore, Dünen, lichte Wälder. Sie ist in Mitteleuropa eine Nardo-Callunetea-Klassencharakterart.[4]

Die Besenheide kommt vom Flachland bis in Höhenlagen von 2700 Metern vor. In den Allgäuer Alpen steigt die Besenheide im Tiroler Teil an der Mutte oberhalb Bernhardseck bis zu einer Höhenlage von bis zu 2100 Meter auf.[7] Im Tessin kommt sie an der Fibbia sogar bis etwa 2700 Meter Meereshöhe vor.[1] Nordwärts findet man sie in Norwegen bis 71° 5' nördlicher Breite.[1]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w+ (mäßig feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 1 (stark sauer), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[8]

Taxonomie und Systematik

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Erica vulgaris durch Carl von Linné in Species Plantarum 1: 352. Die Gattung Calluna wurde 1802 durch Richard Anthony Salisbury in Transactions of the Linnean Society of London, Band 6, S. 317 aufgestellt. Die Neukombination zu Calluna vulgaris (L.) Hull wurde 1808 durch John Hull in The British Flora, 1, S. 114 veröffentlicht.[9] Der Gattungsname Calluna leitet sich vom griechischen Wort kallyno für „ich reinige, fege“ ab. Das Artepitheton vulgaris bedeutet gewöhnlich.

Calluna vulgaris ist die einzige Art der monotypischen Gattung Calluna aus der Tribus Ericeae in der Unterfamilie Ericoideae innerhalb der Familie Ericaceae.[10]

Nutzung

Die Besenheide stellt in der Imkerei eine wichtige Bienenweide dar, denn ihr Nektar enthält 24 % Zucker, überwiegend Saccharose, und jede einzelne Blüte produziert durchschnittlich 0,12 mg Zucker täglich (Zuckerwert). Der von den Bienen aus ihrem Nektar gewonnene Heidehonig zeichnet sich durch eine gallertartige Konsistenz aus.[11] Für Weidetiere wie Schafe, Ziegen und Rinder bietet die Besenheide nur geringe Futterwerte und hat eine geringe Futterattraktivität. Am ehesten sind noch Schafe in der Lage, Besenheide-geprägte Lebensräume (z. B. Lüneburger Heide) zur Gewichtszunahme zu nutzen, wobei sich einige Rassen besonders eignen (z. B. Heidschnucke). Das Ertragsniveau bleibt allerdings niedrig. Es kann durch die Beimischung von Ziegen geringfügig verbessert werden. Die Bewirtschaftung Besenheide-geprägter Lebensräume muss in der heutigen landwirtschaftlichen Ordnung in Mitteleuropa allerdings immer durch die öffentliche Hand finanziell unterstützt werden.[12] Ohne den Einfluss der Beweidung (oder anderer Pflegeverfahren) überaltern Besenheidebestände und verlieren damit an Wert für den Biodiversitätsschutz.

Die Besenheide ist für Wildpflanzengärten zu empfehlen und zur Begrünung sandiger Böschungen geeignet. Sie ist auch eine beliebte Zierpflanze, die als „Calluna(heide)“ oder „Sommerheide“ in etwa 10.000 Sorten mit sehr unterschiedlichen Blütezeiten und Färbungen der Blüten und Blätter kultiviert wird. Kultursorten sind beispielsweise ‘Beoley Crimson’ (karminrote Blüten), ‘Boskoop’ (helles lila), ‘Cuprea’ (kupferfarben), ‘Firefly’ (dunkellila) und ‘Long White’ (weiß). Beliebt sind auch „knospenblühende“ Calluna-Züchtungen, deren dauerhaft geschlossene Knospen eine lang anhaltende, farbintensive Blüte vortäuschen, und deren Knospen im Gegensatz zur Blüte frosthart sind. Diese „Knospenheiden“ sind unfruchtbar und aufgrund der sich nicht öffnenden Knospen nicht als Insektenweide geeignet.

Die Besenheide wird zur Firstverkleidung von reetgedeckten Dächern verwendet. Aufgrund der sehr langen Haltbarkeit im Außenbereich wird sie auch zu Sicht-, Wind- und Lärmschutzelementen zusammengebunden. Besenheide trotzt allen Witterungsverhältnissen und bleibt daher über lange Jahre beständig.

Namensgebend ist allerdings die Nutzung der Besenheide in der Besenbinderei. Noch in den 1980er Jahren wurden solche Besen in der Teerindustrie verwendet[13]. Unter anderem waren diese Besen industriell gefertigten Besen durch ihre Temperaturbeständigkeit überlegen.

Früher galt die Besenheide als Herba Ericae cum florbus offizinell und wurde bei Nierensteinen angewandt.[1]

Trivialnamen

Für die Besenheide bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Bäsareis (St. Gallen bei Werdenberg), Besenhaide (Bern), Bessenheide (Ostfriesland, Schleswig-Holstein), Bienenheide, Brandheide (Weser), Brauch (Bern), Brauttreue (Lüchow bei Salzwedel), Breinbart (Bayern), Breusch (Schweiz um Solothurn), Brüch (St. Gallen bei Sargans), Brüsch (Bern, St. Gallen), Bruch (Bern), Brui (Graubünden bei Oberhalbstein), Brusch, Bultheide (Unterweser bei Hudemühl), Doppheide (Ostfriesland), Eyden (mittelhochdeutsch), Gaisbrüsch (St. Gallen), Genst (Tübingen), rote Grampen (Tirol), Haadach (Kärnten), Haid (Holstein, mittelhochdeutsch), Haide (Holstein, mittelhochdeutsch), Heede (Osnabrück), Heen (Osnabrück), Hei (Altmark), Heid (Norddeutschland), Heide (althochdeutsch), Heidache (althochdeutsch), Heidahi (althochdeutsch), Heide (Hannover bis Pommern), Heidekraut (Hannover bis Pommern), Heiderer (Österreich), Heie (Hannover) Heude (mittelhochdeutsch), Hey (mittelhochdeutsch), Heyde (mittelhochdeutsch), Hoadach (Tirol), Krankrebbe (Österreich), Monsee, Nivuihtholz (althochdeutsch), Plaggen, Prisi (St. Gallen bei Obertoggenburg), Prog (St. Gallen bei Werdenberg), Rehheide, Ruchabruch (St. Gallen im Rheintal), Sefi (Appenzell, St. Gallen), Sevi (Appenzell, St. Gallen), Sendach (Kärnten), Senden (Tirol), Senfen (Allgäu), Sör (Appenzell bei Walzenhausen), Strahlgras und Tannenmyrthe (Berner Oberland).[14]

Aberglaube

Ein Kranz von Besenheide um den Spiegel gelegt, sollte Unglück vom Hause abhalten.[15]

Eine weißblütige „weiße Heidt“ galt im deutschen Sprachraum als antidämonisch wirksames Mittel, wobei nach Marzell „weiße Heidt“ in nachstehendem Zitat eher als Sumpfporst zu deuten ist.

Dost, Harthaw und weiße Heidt tun dem Teuffel vil leidt.“[16][17][18]

Bevor die Kuhhirten des Kreises Disentis zum Essen gingen, steckten sie neben ihre Kühe jeweils eine Erikastaude in die Erde und beteten: „O guter, heiliger Valentin, ich stecke eine Erikastaude, hüte mein Vieh, bis ich geh und bis ich komme; ich will ein Vaterunser beten und dem Vieh ein Kreuz auf den Rücken machen.“ Nach der Rückkehr deckten sie die Erikastauden mit Erde und beteten zum Dank wieder ein Vaterunser.[19]

Geschichte

In den Schriften der Antike wird die Besenheide nicht erwähnt. Die erste sichere Beschreibung der Besenheide erfolgte in spätmittelalterlichen Kräuterbüchern. Eine Pflanze namens „erice“, über welche Dioscorides und Plinius übereinstimmend schrieben, dass sie schlechten Honig liefere und dass ihr Laub und ihre Blüte als Umschlag nach Schlangenbissen zu verwenden sei, wurde von Kurt Sprengel als Baumheide oder als Europäischer Queller gedeutet. Diese „erice“ wurde 1543 von Leonhart Fuchs, einem der Väter der Botanik, als Besenheide gedeutet, und er übernahm die von Dioskurides und Plinius für diese Pflanze angegebenen Indikationen. Hieronymus Bock jedoch betonte 1546 in seinem Kräuterbuch, dass die Besenheide als guter Honiglieferant bekannt sei und dass die „erice“ der Klassiker unmöglich die bei uns wachsende Pflanze sein könne.

Eine erste sichere Erwähnung der Besenheide war bereits 1485 in der Mainzer Kräuterbuchinkunabel Gart der Gesundheit erschienen, wo der Kompilator Johann Wonnecke von Kaub mit Bezug auf den byzantinischen Arzt Paulos von Aigina der „mirica – heyde“, die durch eine beigefügte Abbildung sicher als Besenheide zu deuten war, ein ganzes Kapitel widmete. Nach der Säftelehre beurteilt er sie als „warm und trocken“. Die in Honig gebeizten Blüten empfahl er zur Behandlung des Viertagefiebers. Zusammen mit Kleinem Habichtskraut und Oregano verwendet, sollten sie Scheidenausfluss heilen. Außerdem sollte das Kraut, als Aufguss nach dem Bade eingerieben, Lendenbeschwerden heilen. In seinem Kleinen Destillierbuch empfahl der Straßburger Wundarzt Hieronymus Brunschwig ein Destillat aus „mirica – heyde“ zur Behandlung von „sandigen Stellen“ am Auge.

Die Besenheide galt allgemein als schleimlösend und schweißtreibend. Eingesetzt wurde sie bei Nierensteinen, Gicht, Entzündungen und rheumatischen Beschwerden. Hieronymus Bock (1539) beispielsweise hob mit Bezug auf die Werke von Paulos von Aigina die Wirkung auf Geschwülste hervor.[20][21] Tabernaemontanus (ca. 1522–1590) gab an, dass das Öl der Pflanze bei „herpetes“ (sprachlich eine flektierte Form von Herpes) hilfreich sei. Sebastian Kneipp (1821–1897) befürwortete die Anwendung bei Gicht und Rheuma aufgrund blutreinigender Eigenschaften. In der heutigen Pflanzenheilkunde wird die Besenheide nicht mehr eingesetzt.[21]

Am 1. Juni 1990 veröffentlichte die Kommission E des früheren Bundesgesundheitsamtes eine Negativ-Monographie zu Heidekraut und Heidekrautblüten, was besagt, dass deren Wirksamkeit nicht belegt ist.[22]

Quellen

Theophrast um 371 – um 287 (Kurt Sprengel)[23] --- Dioskurides 1. Jh.[24] --- Plinius 1. Jh.[25][26] --- Galen, 2. Jh.[27] --- Gart der Gesundheit 1485[28] --- Hieronymus Brunschwig 1500[29] --- Leonhart Fuchs 1543[30] --- Hieronymus Bock 1546[31] ---Mattioli / Handsch / Camerarius 1586[32] --- Nicolas Lémery 1699/1721[33] --- Württembergische Pharmacopoe 1741[34] --- Philipp Lorenz Geiger 1830[35] --- Wolfgang Schneider 1974[36]

Historische Abbildungen

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer Sicht. 4., verbesserte Auflage. Ulmer, Stuttgart 1986, ISBN 3-8001-3430-6.
  • Otto Isaac. Calluna. In: Rudolf Hänsel, K. Keller, H. Rimpler und G. Schneider (Hrsg.) Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage, Springer, Band 4 Drogen A-D Berlin etc. 1992, S. 617–621 ISBN 3-540-52631-5
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  • Richard Pott: Die Pflanzengesellschaften Deutschlands. 2. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1995, ISBN 3-8252-8067-5.

Einzelnachweise

  1. Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, Seite 1689–1699. Verlag Carl Hanser, München 1966.
  2. Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  3. Calluna vulgaris bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 734.
  5. Hermann Remmert: Ökologie. Ein Lehrbuch. 5. Auflage. Berlin Heidelberg 1992, ISBN 3-540-54732-0. S. 63–64.
  6. Heidekraut als Hummelmedizin – wissenschaft.de. In: wissenschaft.de. 11. Oktober 2019 (wissenschaft.de [abgerufen am 11. Oktober 2019]).
  7. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 301.
  8. Calluna vulgaris (L.) Hull In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 26. November 2022.
  9. Calluna vulgaris bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 18. August 2015.
  10. Calluna vulgaris im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. August 2015.
  11. Helmut Horn, Cord Lüllmann: Das große Honigbuch. 3. Aufl. Kosmos, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10838-4, S. 30.
  12. K. Osoro, L. M. M. Ferreira, U. García, A. Martínez, R. Celaya: Forage intake, digestibility and performance of cattle, horses, sheep and goats grazing together on an improved heathland. In: Animal Production Science. Band 57, Nr. 1, 2017, ISSN 1836-0939, S. 102, doi:10.1071/AN15153 (csiro.au [abgerufen am 16. Oktober 2022]).
  13. Besenbinden in der Königshardt, Landes- und volkskundliche Filmdokumentation ALTES HANDWERK IM RHEINLAND, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, 1979, Abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=IwS24Pj78pw, zuletzt abgerufen am 29. Oktober 2022
  14. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 143 (online).
  15. Julius Wilde: Die Pflanzennamen im Sprachschatze der Pfälzer. Neustadt a. d. H. 1923, S. 99 (Zitiert nach Heinrich Marzell: Heidekraut. In: Hanns Bächtold-Stäubli (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Band 3 (1931), Sp. 1632)
  16. Hieronymus Bock: Kreütter Buch, Straßburg 1551, Blatt 27v: „Die alte weiber sprechen also / Dost / Harthow vnd weisse Heidt …“ (Digitalisat)
  17. Heinrich Marzell: Dosten und Dorant. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Basel, 23 (1920–1921), S. 157–180 (S. 166 und S. 173: Dost, Harthaw und weisse Heidt) (Digitalisat)
  18. Heinrich Marzell: Heidekraut. In: Hanns Bächtold-Stäubli (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Band 3 (1931), Sp. 1631–1632: Heidekraut (Calluna vulgaris)
  19. Emil Wettstein: Zur Anthropologie und Ethnographie des Kreises Disentis. Zürcher Diss. 1902, S. 162 (Zitiert nach Heinrich Marzell: Heidekraut. In: Hanns Bächtold-Stäubli (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Band 3 (1931), Sp. 1632)
  20. Hieronymus Bock. New Kreütter Bůch. Wendel Rihel, Straßburg 1546, Teil III, Kapitel 4 (Digitalisat)
  21. Manfred Boksch: Das praktische Buch der Heilpflanzen. BLV-Verlag, ISBN 3-405-14937-1, S. 244.
  22. Negativ-Monographie vom 1. Juni 1990(Digitalisat)
  23. Kurt Sprengel: Theophrast’s Naturgeschichte der Gewächse. Friedrich Hammerich, Altona 1822, Buch 1. Kapitel 10, Abschnitt 4. Teil I, Übersetzung (S. 35): Doch hat unter den Sträuchern auch die Erike ein fleischiges Blatt. (Digitalisat) Teil II Erläuterungen (S. 49) (Digitalisat)
  24. Pedanios Dioskurides. 1. Jh. De Medicinali Materia libri quinque. Übersetzung. Julius Berendes. Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, S. 106 (Buch I, Kapitel 117): Erice (Digitalisat)
  25. Plinius: Naturalis historia, Buch 11, Kapitel 16 (15): Die dritte, am wenigsten geschätzte Honigart ist der Waldhonig, welche man auch Heidenhonig nennt. (Ericaceum von erice, Heide (Erica vulgaris L.)) (Digitalisat); Buch 11, Kapitel 15 (§41) Tertium genus mellis
  26. Plinius: Naturalis historia, Buch 24, Kapitel 39: Heidekraut nennen die Griechen einen Strauch … (Digitalisat); Ericen Graeci vocant fructicem … (Digitalisat)
  27. Galen, 2. Jh. De simplicium medicamentorum temperamentis ac facutatibus, Buch VI, Kapitel V/19 (nach der Ausgabe Kühn 1826, Band XI, S. 877): De Erice (Digitalisat)
  28. Gart der Gesundheit. Mainz 1485, Kapitel 264: Mirica, heyde (Digitalisat)
  29. Hieronymus Brunschwig. Kleines Destillierbuch, Straßburg 1500, Blatt 59r: Heid (Digitalisat)
  30. Leonhart Fuchs. New Kreütterbuch … Michael Isingrin, Basel 1543, Kapitel 95 (Digitalisat)
  31. New Kreütterbuch. Wendel Rihel, Straßburg 1546, Teil III, Kapitel 4 (Digitalisat)
  32. Pietro Andrea Mattioli: Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia. Übersetzung durch Georg Handsch, bearbeitet durch Joachim Camerarius den Jüngeren, Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 43r–v: Heyde (Digitalisat)
  33. Nicolas Lémery : Dictionnaire universel des drogues simples., Paris 1699, S. 285 : Erica (Digitalisat); Übersetzung. Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition […] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, […]. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721, Sp. 432: Erica (Digitalisat)
  34. Pharmacopoea Wirtenbergica : In Duas Partes Divisa, Quarum Prior, Materiam Medicam, Historico-Physico-Medice Descriptam, Posterior Composita Et Praeparata, Modum Praeparandi Et Encheireses, Exhibet ; … Adnornata, Et Pharmacopoeis Wirtenbergicis In Normam Praescripta. Johann Christoph Erhard, Stuttgart 1741, S. 42: Herba Ericae (Digitalisat)
  35. Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen & zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker & Droguisten. Wolters, Stuttgart, 2. Band, 1. Hälfte 1830, S. 748: Calluna vulgaris (Digitalisat)
  36. Wolfgang Schneider: Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik, Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie. Govi-Verlag, Frankfurt a. M. Band 5/1 (1974), S. 215–216: Calluna (Digitalisat)
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