Bernhard Meyer zum Pfeil

Junker Bernhard Meyer zum Pfeil (* 1488 in Basel; † 1558 in Basel), war Tuchhändler, Geheimer Staatsrat und Gesandter des Kantons Basel sowie 1548 bis 1558 Bürgermeister zu Basel. Militärisch hatte er den Rang eines Hauptmanns und Bannerherrn.[1]

Bernhard Meyer zum Pfeil

Leben

Herkunft

Bernhard Meyer zum Pfeil entstammte dem nach dem Pfeil im Familienwappen zubenannten Geschlecht Meyer zum Pfeil. Es taucht bereits im 15. Jahrhundert unter den begüterten Familien von Basel auf und führte im 15. und 16. Jahrhundert den Junkertitel. Er war ein Sohn des Humanisten Nikolaus Meyer zum Pfeil († 1500) und der Barbara zum Lufft und ein Bruder des Junkers Adelberg Meyer zum Pfeil (1474–1548), der ihm unmittelbar im Bürgermeisteramt zu Basel vorausgegangen war.[2]

Wirken

Ab 1529 war er der reformierten Konfession zugehörig. Bernhard Meyer zum Pfeil war Gewandmann und Wechsler und von 1530 bis 1548 Ratsherr der Zunft zum Schlüssel, einer der „Herrenzünfte“ (Kaufleutezünfte), sowie als „Dreizehner“ Geheimer Staatsrat. 1548 bis 1558 hatte er als Basler Bürgermeister erstrangige finanz- und wirtschaftspolitische Ämter inne, unter anderem als „Dreier“, „Siebner“ sowie „Wardein“ (Münzprüfer) an der „Goldenen Münze“. Er war Mitglied des Stadtgerichts, des „Fünfergerichts“ und des Appellationsgerichts sowie im Militär Hauptmann und Bannerherr. Bernhard Meyer zum Pfeil gehörte zu den führenden Außenpolitikern Basels. Er war an 190 Basler Gesandtschaftsmandaten in der Eidgenossenschaft und im Basler Umland beteiligt[1] und nahm eine Führungsposition bei den Gesandtschaften ins nähere und weitere Beziehungsfeld Basels ein.[2]

Familie

Bernhard Meyer zum Pfeil war in erster Ehe verheiratet mit Helena Bär, einer Tochter des Tuchhändlers Hans Bär (gefallen 1515 in der Schlacht bei Marignano),[3] Basler Bannerherrn und Zunftmeisters der Basler Zunft zu Safran, eines Schwagers des Basler Bürgermeisters (1516–1521) Jakob Meyer zum Hasen (1482–1531). In zweiter Ehe war Bernhard Meyer zum Pfeil verheiratet mit Maria Wölflin, Tochter des Gewandmanns Wilhelm Wöflin.[1]

Seine Söhne waren:[4]

  • Beat Meyer zum Pfeil († 1552), verheiratet in erster Ehe mit Christina Bischoff, dann mit Barbara Meyer (* 1539), die 1557 Hans Jacob Keller (1531–1603) heiratete
  • Nikolaus Meyer zum Pfeil (1515–1550), seit 1537 verheiratet mit Katharina Rüdin († 1547).

Einer von Bernhard Meyer zum Pfeils Neffen war Hans Ludwig Meyer zum Pfeil (1539–1607), Mitglied des Basler „Dreizehner“-Rates. Er war seit 1559 mit Anna Froben (1541–1576), der Tochter des bedeutenden Basler Verlegers Hieronymus Froben (1501–1563), eines Freundes Erasmus von Rotterdams, verheiratet und damit ein Schwager des Ambrosius Froben (1537–1595).[2]

Literatur

  • A. Bernoulli (Hrsg.): Die Familienchronik der Meyer zum Pfeil 1533–1656. In: Basler Chroniken 6, 1902, S. 379–422
  • W. Merz: Oberrheinische Stammtafeln. 1912, Nr. 18
  • Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel Band III. 1924, S. 262 f., 418
  • Paul Burckhardt: Basel in den ersten Jahren nach der Reformation, 124. Neujahrsblatt der GGG. Basel 1946, S. 36 f.
  • Hans Füglister: Handwerksregiment und Materialien zur sozialen und politischen Struktur der Stadt Basel in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1981, S. 338 f.

Einzelnachweise

  1. Samuel Schüpbach-Guggenbühl: Meyer, Bernhard (zum Pfeil). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. Hans Berner: Meyer zum Pfeil, Adelberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 324 f. (Digitalisat).
  3. Hans Bär – Basler Bannerträger bei Marignano altbasel.ch
  4. Patrizier-Familien Basel: Auszug Stamm Meyer zum Pfeil (PDF; 29 kB)
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