Bernbeuren

Bernbeuren (mundartlich: Berebeire) ist die am westlichsten gelegene Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Die Gemeinde ist Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft Bernbeuren.

Wappen Deutschlandkarte
Bernbeuren
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bernbeuren hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 44′ N, 10° 47′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Weilheim-Schongau
Verwaltungs­gemeinschaft: Bernbeuren
Höhe: 773 m ü. NHN
Fläche: 41,65 km2
Einwohner: 2485 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86975
Vorwahl: 08860
Kfz-Kennzeichen: WM, SOG
Gemeindeschlüssel: 09 1 90 114
Gemeindegliederung: 63 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 4
86975 Bernbeuren
Website: www.bernbeuren.de
Erster Bürgermeister: Karl Schleich (WLB)
Lage der Gemeinde Bernbeuren im Landkreis Weilheim-Schongau
Karte
Karte
Haslacher See, Bernbeuren (links) und der Auerberg

Geografie

Die Gemeinde liegt in der Region Oberland, am östlichen Fuß des 1055 m hohen Auerberg. Es ist die westlichste Gemeinde im Regierungsbezirk Oberbayern.

Gemeindegliederung

Es gibt 63 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

  • Angerhof (Weiler)
  • Auerberg (Weiler)
  • Badwerk (Einöde)
  • Berk (Weiler)
  • Bernbeuren (Pfarrdorf)
  • Böllenburg (Weiler)
  • Brunnhof (Weiler)
  • Buchenberg (Weiler)
  • Bürstenstiel (Einöde)
  • Echerschwang (Dorf)
  • Egghof (Einöde)
  • Ellensberg (Einöde)
  • Eschach (Dorf)
  • Feldhof (Weiler)
  • Goldstein (Einöde)
  • Greuwang (Weiler)
  • Grönenbach (Einöde)
  • Grundelsberg (Einöde)
  • Günther (Weiler)
  • Hafegg (Weiler)
  • Helmer (Weiler)
  • Hinterholz (Weiler)
  • Hinterklausmen (Einöde)
  • Hinterlangegg (Weiler)
  • Hintertharren (Einöde)
  • Hof (Einöde)
  • Hohenösch (Weiler)
  • Holz (Einöde)
  • Honeleshof (Einöde)
  • Kienberg (Weiler)
  • Kinsegg (Einöde)
  • Kollmannshof (Einöde)
  • Kremelsmoos (Einöde)
  • Langegg (Weiler)
  • Lehen (Einöde)
  • Loxhub (Weiler)
  • Mark (Weiler)
  • Nachsee (Dorf)
  • Oberelmenau (Einöde)
  • Oberhof (Einöde)
  • Oberlinden (Einöde)
  • Osterberg (Weiler)
  • Prachtsried (Weiler)
  • Reisgang (Weiler)
  • Ried (Dorf)
  • Riedhof (Weiler)
  • Schlögelsberg (Einöde)
  • Seemühle (Einöde)
  • Sennhof (Einöde)
  • Senthub (Einöde)
  • Stenz (Einöde)
  • Straß (Weiler)
  • Thalhof (Einöde)
  • Unterelmenau (Einöde)
  • Unterleithen (Einöde)
  • Unterlinden (Einöde)
  • Voglegg (Weiler)
  • Vordertharren (Einöde)
  • Wendelinshof (Einöde)
  • Westerhof (Einöde)
  • Wiesbichl (Einöde)
  • Wieshof (Einöde)
  • Wildenberg (Einöde)

Es gibt die Gemarkungen Auerberg, Bernbeuren und Echerschwang.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der Ort geht auf eine Siedlung, der die merowingische Sippe eines Bero ihren Namen gab zurück, aber erst 1221 wird ein Ulrich von Beroburo urkundlich erwähnt.[4] In karolingischer Zeit wurde in Bernbeuren ein fränkischer Reichshof eingerichtet.[5] Zur Zeit des Heiligen Römischen Reichs gehörte Bernbeuren zum Hochstift Augsburg. Am 1. Juni 1720 wurde der Ort fast vollständig durch einen Brand zerstört. Die durch den Wiederaufbau im 18. Jahrhundert entstandene Struktur hat sich weitgehend erhalten. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Kreiszugehörigkeit

Bernbeuren gehörte bis zum 30. Juni 1972 zum Landkreis Schongau, seither zum Landkreis Weilheim i.OB, dessen Name am 1. Mai 1973 in Landkreis Weilheim-Schongau geändert wurde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Tannenberg eingegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1852 auf 2433 um 581 Einwohner bzw. um 31,4 %.

Jahr184018711900192519391950196119701987199119952000200520102015 2020
Einwohnerzahl[7]139814901525165014352125174217481820196620492176230322882391 2482

Politik

Bürgermeister und Gemeinderat

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2020 Karl Schleich (Wählergemeinschaft Lebendiges Bernbeuren). Sein Amtsvorgänger war ab 2014 Martin Hinterbrandner (Unabhängige Wählergemeinschaft; UWG).

Seit der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 hält von den 14 Sitzen im Gemeinderat die UWG zehn (Stimmenanteil 70,5 %), die WLB vier Sitze (Stimmenanteil 29,5 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 73,0 %.

Steuereinnahmen

Im Jahr 2020 betrugen die Steuereinnahmen der Gemeinde 2.178.000 Euro, davon waren 439.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).[7]

Auerbergland

Bernbeuren ist Mitgliedsgemeinde der die Grenzen der Regierungsbezirke Schwaben und Oberbayern überschreitenden interkommunalen Allianz „Auerbergland“.

Wappen

Wappen von Bernbeuren
Wappen von Bernbeuren
Blasonierung:Geteilt von Rot und Silber; oben ein durchgehendes silbernes Balkenkreuz, unten ein roter Dreiberg im Schildfuß.“[8]
Wappenbegründung: Das Balkenkreuz, ein Symbol des heiligen Georg, verweist auf das Patrozinium der alten Wallfahrtskirche St. Georg auf dem über 1000 Meter hohen Auerberg […] Der Dreiberg versinnbildlicht die geografische Lage der Gemeinde am Auerberg. Die Tingierung in Rot und Silber unterstreicht die enge historische Verbindung zum Hochstift Augsburg; Bernbeuren gehörte früher zum augsburgischen Pflegeamt Füssen.

Wappenführung seit 1970.[9][10][11][12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Es gab 2020 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 78 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 109, im Bereich Unternehmensdienstleister 18 und im Bereich Öffentliche und private Dienstleister 75 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1071. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Im Jahr 2010 bestanden zudem 91 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 2597 ha, davon 2586 ha Dauergrünfläche.[7]

Bildung

Im Jahr 2021 gab es folgende Einrichtungen:

  • einen Kindergarten mit 164 Kindergartenplätzen und 112 betreuten Kindern
  • eine Volksschule mit vier Lehrern und 77 Schülern (2020/21)[7]

Persönlichkeiten

Prominente Einwohner

  • Doris Dörrie (* 1955) hat ihren Zweitwohnsitz in Bernbeuren, ist Mitglied im örtlichen Museumsverein und der IG Auerberg.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Arbeitskreis „Geschichte“ Bernbeuren (Hrsg.): Bernbeuren – Aus der Geschichte unseres Dorfes. Bernbeuren 1995, ISBN 3-930599-06-6
Commons: Bernbeuren – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Bernbeuren in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. September 2019.
  3. Gemeinde Bernbeuren, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  4. Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern. Lipp, München 2003, Band 1, S. 26
  5. Gemeinde Bernbeuren. In: Der Landkreis Weilheim-Schongau. Herausgeber: Landratsamt Weilheim-Schongau 2010, Texte: Max Biller (Kreisarchivpfleger), Helmut Schmidbauer (Kreisheimatpfleger), Seite 46 f
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 596.
  7. Bernbeuren: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB) Abgerufen am 20. Juni 2016.
  8. Eintrag zum Wappen von Bernbeuren in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Ministerialentschließung vom 19. August 1970
  10. Unser Bayern. Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung, 1971, S. 63
  11. Unser Landkreis Weilheim-Schongau, Bamberg 1986, S. 134 f.
  12. Denkmäler in Bayern Bd. I.23: Landkreis Weilheim-Schongau, München 2003, Halbband 1, S. 26 ff., 40 f.
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