Berlingen (Eifel)

Berlingen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Gerolstein an.

Berlingen (Eifel), Luftbild (2016)
Wappen Deutschlandkarte
Berlingen (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Berlingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 14′ N,  43′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Vulkaneifel
Verbandsgemeinde: Gerolstein
Höhe: 475 m ü. NHN
Fläche: 3,59 km2
Einwohner: 210 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54570
Vorwahl: 06591
Kfz-Kennzeichen: DAU
Gemeindeschlüssel: 07 2 33 004
Adresse der Verbandsverwaltung: Kyllweg 1
54568 Gerolstein
Website: www.berlingen.de
Ortsbürgermeister: Erwin Schüller
Lage der Ortsgemeinde Berlingen im Landkreis Vulkaneifel
Karte
Karte

Geographie

Berlingen liegt in der Osteifel (Vulkaneifel) etwa fünf Kilometer nordöstlich von Gerolstein. durch den Ort fließt der Berlinger Bach, ein Nebenfluss der Kyll.

Zu Berlingen gehört auch der Wohnplatz Weilerhof.[2]

Angrenzende Nachbargemeinden sind Hohenfels-Essingen, Hinterweiler, Kirchweiler, Gerolstein, Pelm und Rockeskyll.

Geschichte

Berlingen wurde erstmals im Jahr 1201 als Sitz eines Rittergeschlechts urkundlich erwähnt. Ritter von Berlingen und seine Ehefrau schenkten dem Kloster Himmerod ihre Güter zwischen „Wilre“ (Kirchweiler) und „Fincroth“ (Finkenroth, Wüstung zwischen Kirchweiler und Neroth).[3]

Nach dem Trierer Feuerbuch umfasste Berlingen im Jahr 1563 acht und im Jahr 1684 sechs Feuerstellen. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort landesherrlich zum Kurfürstentum Trier und unterstand als Teil der Zent Kirchweiler im Gericht Rockeskyll der Verwaltung des Amtes Daun. 1787 verzeichnete Berlingen 86 Einwohner.[4]

Nach der Annexion des Linken Rheinufers im Ersten Koalitionskrieg (1794) gehörte Berlingen von 1798 bis 1814 zum Kanton Gerolstein im Saardepartement.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam u. a. der Eifeler Teil des Saardepartements zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte Berlingen zur Bürgermeisterei Rockeskyll im 1816 neu errichteten Kreis Daun des Regierungsbezirks Trier, der von 1822 an Teil der Rheinprovinz war.[5]

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Berlingen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Berlingen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]

JahrEinwohner
1815116
1835140
1871157
1905177
1939192
1950217
1961220
JahrEinwohner
1970226
1987216
1997226
2005199
2011221
2017231

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Berlingen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]

Bürgermeister

Erwin Schüller ist Ortsbürgermeister von Berlingen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 80,95 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8][9]

Wappen

Wappen von Berlingen
Wappen von Berlingen
Blasonierung: „In Silber eine eingeschobene rote Spitze, darin über einer erniedrigten silbernen Wellenleiste ein goldener Zinnenturm, vorn ein grüner Mühlstein, belegt mit drei goldenen Ähren, hinten ein grünes Buchenblatt.“

Naturdenkmäler

Eine Sehenswürdigkeit ist die Befreiungsbuche auf dem Berg Alter Voß (588 m ü. NHN) (Lage). Von dort bietet sich auch ein schöner Ausblick in die Gegend der Vulkaneifel.

Das Naturdenkmal ist unter der Nummer ND-7233-404 heißt es „Gipfel des alten Voß mit Befreiungsbuche nördlich von Berlingen, Gewann Auf Alterfaß“, flächenhaftes Naturdenkmal; darin: Fagus sylvatica, angeblich vor 1650 gekeimt; 34 m hoch bei 3,15 m Brusthöhenumfang und 20 m Kronendurchmesser.[10]


Persönlichkeiten

  • Peter Kühn (* 1949 in Berlingen), Germanist, Hochschullehrer für Linguistik


Siehe auch

Commons: Berlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 108 (PDF; 3,3 MB).
  3. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der mittelrheinischen Territorien. Band 2. Hölscher, Coblenz 1865, S. 229, Urkunde 190 (Google Books).
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 113, 149.
  5. Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier: nach amtlichen Quellen … Band 2. Lintz, Trier 1846, S. 40 (Google Books).
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 8. September 2019.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 8. September 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 1. November 2020 (siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile).
  9. „Führungsteam“ im Amt bestätigt. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 1. November 2020.
  10. Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz: Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz; abgerufen am 17. August 2013
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