Berliner Theater (Schöneberg)
Das Berliner Theater war ein privates Boulevardtheater im Femina-Palast in der Nürnberger Straße, das im Jahr 1958 gegründet wurde. Der Saal fasste rund 500 Zuschauer.[1]
Aufgeführt wurden Boulevardstücke wie die Kriminalkomödie Keine Leiche ohne Lily (1967) von Jack Popplewell mit Grethe Weiser und Heinz Engelmann, die, vom Fernsehen[2] aufgezeichnet, auf Videoportalen und Datenträgern noch verfügbar sind.[3] Aufgetreten sind im Berliner Theater zudem Willy Birgel, Karin Jacobsen, Carl-Heinz Schroth, Gisela Trowe, Tilla Durieux, Paul Henckels, Christiane Schmidtmer und Inge Meysel.[4]
Im Herbst 1971 kündigte das Landesverwaltungsamt Berlin den Pachtvertrag mit dem Theater. Als Grund wurde ein „erheblicher Mehrbedarf an Räumen“ für die im gleichen Gebäude ansässige Senatsverwaltung für Finanzen genannt.[1] Ein Räumungstermin am 30. September 1972 verstrich. Stattdessen kündigte die Leiterin des Theaters, Hela Gerber, neue Inszenierungen für die folgende Spielzeit an.[4] Mehrere Autoren, darunter Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch, appellierten in einem Brief an den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt, die Schließung abzuwenden.[5]
Im Anschluss an mehrere Gerichtsverfahren[1] wurden die Räumlichkeiten im Jahr 1973 zur Kantine der Senatsverwaltung für Finanzen.[6][7]
Einzelnachweise
- Ohne Autor: Einstweilen weiter. In: DER SPIEGEL, Nr. 7/1973, S. 109–112.
- Berliner Theater bei IMDb.
- Programmhefte von 1958 sind antiquarisch verfügbar.
- Willi Kinnigkeit: Berliner Dramaturgie der Sparkommissare. In: Süddeutsche Zeitung, 12. Oktober 1972, S. 3.
- Ohne Autor: Autoren gegen Schließung des „Berliner Theaters“. In: Süddeutsche Zeitung, 8. August 1973, S. 25.
- Benny Krüger: Vom Femina zum Ellington Hotel – Eine kleine Biographie der Nürnberger Straße 50-55. In: Jazzradio.net, 2. September 2016. Abgerufen am 28. August 2020.
- „Bis in die 1970er Jahre beherbergte der Saal im Hof des Femina-Palastes noch das Berliner Theater, ein Volkstheater mit leichter Unterhaltung aus dem Berliner Milieu. Danach wurde daraus die Kantine des Senators für Finanzen.“ (Ohne Autor: Die Location-Historie. In: https://www.dschungelberlin.de/history.html. Abgerufen am 28. August 2020). Ein photographischer Hinweis befindet sich auf der Seite der Geschichte (Memento des vom 12. August 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. des Hotels Ellington.