Berliet GDLS
Der Berliet GDLS war ein Lastkraftwagen des französischen Kraftfahrzeugherstellers Berliet in Lyon. Er wurde 1940 als Zugmaschine für die französische Flugabwehrkanone 75mm CA M32 gebaut.
Berliet GDLS30 | |
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Basisinformation | |
Hersteller | Berliet |
Modell | Berliet GDLS30 |
Produktionszeit | 1939/40 |
Varianten | siehe Text |
Karosseriebauform | Lkw |
Vorgängermodell | keiner |
Technische Daten [1] | |
Eigengewicht | 7640 kg |
Nutzlast | 7,5 to |
Länge | 7,12 m |
Breite | 2,59 m |
Höhe | 2,86 m |
Radstand | 3,60 m |
Spurweite | vo.1,94m, hi.1,80m |
Motor | 6-Zylinder Otto Berliet MKU |
Bohrung × Hub | 110 × 140 mm |
Hubraum | 7983 cm³ |
Drehmoment | 2000/min |
Leistung | 102 PS |
Geschwindigkeit | 56 km/h |
Getriebe | 4 + R |
Antriebsformel | 4×4 |
Reifengröße | 350×20 |
Geschichte
Der Lkw GDLS 30 wurde im Laufe des Jahres 1938 von Berliet entwickelt. Das „S“ steht für „surbaisse“ (d. h. mit Tiefbettrahmen), die 30 für die Anzahl der französischen Steuer-PS des Motors. Eine erste Bestellung für die französische Armee über 100 Stück erfolgte am 31. Dezember 1938: Die Fahrzeuge waren zum Ziehen der Flugabwehrkanone 75mm CA M32 bestimmt: 23 Batterien zu je 4 Geschützen konnten solcherart motorisiert werden;[2] die dann noch verbleibenden 8 Stück waren als Ersatz beziehungsweise Reserve gedacht. Diese 100 Stück wurden im April und Mai 1940 geliefert.[3] Im September 1939 wurden weitere 200 Stück bestellt, von denen etwa 50 bis zum Waffenstillstand im Juni 1940 fertiggestellt werden konnten. Insgesamt wurden 185 Berliet GDSL gebaut, alle im Jahr 1940.[4] Was nach dem 26. Juni 1940 fertiggestellt wurde, lief nicht mehr der französischen Armee zu, sondern fand zivile Abnehmer.
Eine unbekannte Anzahl wurde in der deutschen Wehrmacht verwendet.[5] Wann und wo diese Lkw in deutsche Hände gerieten (sie könnten eventuell bei der Besetzung von Lyon durch die Wehrmacht am 20. Juni 1940 fertig auf dem Fabrikhof gestanden haben oder bis zur Räumung von Lyon Ende Juni 1940 im Werk fertiggestellt worden sein), ist ebenso wie ihre weitere Verwendung in der Wehrmacht unklar.
Technik, Besonderheiten
Die Fahrzeuge hatten Allradantrieb (4×4).[6] Eine Besonderheit, an der der Typ erkennbar war, war das Frontlenker-Fahrerhaus, das damals für Berliet-Lkw ungewöhnlich war, da Berliet (außer teilweise bei Omnibussen) bis 1940 fast nur Hauben-Lkw baute. Auf der Ladepritsche konnte die Bedienung des Geschützes (20 Mann) sowie ein erster Munitionsvorrat untergebracht werden. Der Sechszylindermotor war wassergekühlt. Zu den übrigen technischen Daten siehe Info-Box.
Literatur
- Monique Chapelle: Berliet. 1. Auflage. EMCE, Saint-Chamond 2016, ISBN 978-2-35740-049-8.
- Christophe Puvilland: Berliet 1905–1978, toute la gamme omnibus, autocars, autobus et trolleybus. 1. Auflage. histoire&collections, Paris 2008, ISBN 978-2-35250-059-9.
- François Vauvillier: Tous les Berliet militaires 1914–1940, vol.1: les camions. histoire&collections, Paris 2019, ISBN 978-2-35250-496-2.
- Fondation Berliet, Lyon: Fiches des Mines
Weblinks
- Fondation de l'Automobile Marius Berliet (französisch und englisch, abgerufen am 19. Mai 2023)