Berkemeyer

Berkemeyer bezeichnet eine nordeuropäische Trinkglasform, die im 16. und 17. Jahrhundert im Gebrauch war. Sie ist eine Variante des Nuppenbechers.[1] Der Berkemeyer löste den Krautstrunk als Glasform ab und war Vorläufer des Römers.

Berkemeyer ohne gezackten Fußring. Detail aus Floris van Dyck: Stillleben mit Früchten, Brot und Käse, 1613
Berkemeyer, 1648 graviert von Anna Roemers Visscher (Rijksmuseum Amsterdam)

Im Gegensatz zum Krautstrunk besitzt der Berkemeyer nur am Hohlschaft Nuppen; im Gegensatz zum Römer läuft seine Lippe konisch aus und wurde erst in der Übergangszeit leicht bauchig.[2] Oft weist der Berkemeyer einen gezackten[3] oder tropfenförmig ausgezogenen Fußring auf.[1] Zunächst wurden die Berkemeyer mit einem Rautenmuster verziert. Diese Gestaltung nahm aber ab und ist nur bis zum zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts nachweisbar.[2]

Als Material wurde Waldglas bevorzugt, obwohl zumindest in Deutschland die Herstellung von farblosem Glas bekannt war.[1] Es existieren auch Berkemeyer-Kopien aus Steinzeug aus dem 16.[2] und 17. Jahrhundert.

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Einzelnachweise

  1. E. Baumgartner und I. Krueger (Hrsg.): Phoenix aus Sand und Asche. Glas des Mittelalters. München 1988 (Ausstellungskatalog Bonn 1988) S. 365.
  2. E. Baumgartner und I. Krueger (Hrsg.): Phoenix aus Sand und Asche. Glas des Mittelalters. München 1988 (Ausstellungskatalog Bonn 1988) S. 366.
  3. Franz-Peter Wahrendorf, Das Große Glassammler-Glossar, S. 31.
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