Bergwerk Mausbach

Das Bergwerk Mausbach in Heidelberg im Stadtteil Ziegelhausen war ein Manganerzbergwerk. Es bestand von 1890 bis 1919.

Bergwerk Mausbach, Hauptförderstollen
Mausbach
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigtebis zu 20
Betriebsbeginn1890
Betriebsende1919
Geförderte Rohstoffe
Abbau vonMangan
Geographische Lage
Koordinaten49° 25′ 40″ N,  43′ 52,2″ O
Mausbach (Baden-Württemberg)
Mausbach (Baden-Württemberg)
Lage Mausbach
StandortZiegelhausen
GemeindeHeidelberg
Landkreis (NUTS3)Stadtkreis Heidelberg
LandLand Baden-Württemberg
StaatDeutschland

Geschichte

Der Mutung durch die Röchling’schen Eisen- und Stahlwerke (heute: Buderus Edelstahl) wurde am 4. Dezember 1890 durch Friedrich I. Großherzog von Baden stattgegeben. Mit der Niederbringung mehrerer, bis zu 20 m tiefer Versuchsschächte in der Gemarkung nordwestlich von Ziegelhausen begann eine 2-jährige Explorationsphase, hierbei wurde ein Manganerzlager mit einer Mächtigkeit von 60 cm entdeckt. Die Mangan-Vorkommen lagen in oxidierter Form als Manganmulme in den geologischen Schichten des Zechstein und Rotliegend des Perm vor und wurden als abbauwürdig befunden.[1]

In 20 m Teufe wurde zunächst eine 70 m lange Versuchsstrecke mit hölzernen Türstöcken aufgefahren.

Ab 1893 wurde 400 m nördlich ein Förderstollen mit 2,80 m Breite und 2 m Höhe vorgetrieben. Die ersten 35 m führten durch Hangschutt aus Buntsandstein-Material und wurden deswegen ausgemauert. Die folgende Strecke führte durch Granit und war dadurch standfest. Im November 1895 war der Förderstollen auf 362 m ausgebaut, im Frühjahr 1896 wurde der Mangan-Erz führende Zechstein-Dolomit erreicht. Bis Ende 1896 wurde der Stollen auf 460 m verlängert. Im darüberliegenden Abbaustollen wurde auf der gesamten Länge insgesamt 130 t Mangan-Erz abgebaut.[2][3] Der geringe Mangan-Gehalt und die schlechte Erz-Qualität ließen Zweifel an der Rentabilität aufkommen. 1897 wurde ein weiterer Versuchsschacht mit 70 m Teufe eingerichtet, der keine abbauwürdigen Lagerstätten aufzeigte. Deswegen wurde das Bergwerk im Juli 1897 vorübergehend stillgelegt.[4]

Ab 1918 wurde der Betrieb für einige Monate fortgeführt, weitere 97 t Mangan-Erz wurden gefördert. Der geringe Mangan-Gehalt des Erzes und der aufwändige Erztransport zur Völklinger Hütte rechtfertigten allerdings keinen weiteren Abbau.

Erst 1936 wurde ein erneuter Anlauf zur Förderung unternommen, dieser aber rasch wieder eingestellt.[5]

Das seit langer Zeit verschlossene Mundloch des Bergwerks ist ein wichtiges Überwinterungsquartier des Feuersalamanders, der hier auf der Gemarkung Ziegelhausen noch gut verbreitet ist.

Siehe auch

Liste von Bergwerken im Odenwald

Einzelnachweise

  1. Schweizer, V.; Kraatz, R.: Kraichgau und südlicher Odenwald. (=Sammlung Geologischer Führer, Bd. 72), 204 S., Berlin u. Stuttgart, 1982
  2. Max Krahmann: Fortschritte der praktischen Geologie und Bergwirtschaft, Zweiter Band 1903–1909, Springer Verlag, Berlin, ISBN 978-3-642-89979-9
  3. Berichte über die Versammlungen des Oberrheinischen geologischen Vereins. 35. Versammlung zu Freiburg i. B. am 2. April 1902. Stuttgart. Druck von Glaser & Sulz, 1902.
  4. M. Seebach: Über das Manganbergwerk im Mausbachtal bei Heidelberg, ein Beitrag zur Kenntnis des Oberrotliegenden in der Umgebung Heidelbergs. Berichte des Oberrheinischen geologischen Vereins, 42. Versammlung, S. 112–115, Stuttgart. Druck von Glaser & Sulz, 1909
  5. Erich J. Lehn, Naturschutzwart der Stadt Heidelberg in: Historische Berichte des Stadtteilvereins Ziegelhausen und Peterstal e.V., https://www.stadtteilverein.de/Mausbachtal_Bergwerk_Lehn.htm, abgerufen am 10. März 2014
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