Berentzwiller
Berentzwiller (deutsch Berenzweiler) ist eine französische Gemeinde mit 340 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Sie gehört zum Gemeindeverband Sundgau.
Berentzwiller | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin / Europäische Gebietskörperschaft Elsass (68) | |
Arrondissement | Altkirch | |
Kanton | Altkirch | |
Gemeindeverband | Sundgau | |
Koordinaten | 47° 35′ N, 7° 23′ O | |
Höhe | 355–439 m | |
Fläche | 6,08 km² | |
Einwohner | 340 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 56 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68130 | |
INSEE-Code | 68027 | |
Mairie Berentzwiller |
Geographie
Berentzwiller liegt im Sundgau, zwischen Altkirch und Basel. Durch das Gemeindegebiet fließt der Thalbach, ein Nebenfluss der Ill. Es liegt im lössbedeckten tertiären Sundgauer Hügelland im Bereich der unter der Lössdecke lagernden Sundgauschotter, der Hinterlassenschaft einer einst (im Pliozän und Altpleistozän) zur Saône hin entwässernden Ur-Aare.
Nachbargemeinden von Berentzwiller sind Jettingen im Westen und Norden, Helfrantzkirch im Nordosten, Ranspach-le-Bas im Osten, Knœringue im Südosten, Muespach im Süden sowie Steinsoultz im Südwesten.
Geschichte
Berenzweiler gehörte bis 1324 zur Grafschaft Pfirt (Herrschaft Altkirch). Dann gelangte das Dorf durch Heirat der Johanna von Pfirt mit Albrecht II. von Österreich in den Besitz des Hauses HabsburgVon 1648 an gehörte Berentzwiller nach dem Westfälischen Frieden bis 1871 zu Frankreich. Von 1871 bis 1919 gehörte Berenzweiler durch den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871) zum Reichsland Elsass-Lothringen, nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) wieder zu Frankreich.
Das Benediktinerpriorat Sankt Morand in Altkirch besaß in Berentzwiller einen Dinghof.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2020 |
Einwohner | 207 | 207 | 207 | 222 | 233 | 313 | 321 | 341 |
Sehenswürdigkeiten
Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche Saint-Imier, die dem heiligen Himerius geweiht war, fand 1276 statt. 1632 war das Gebäude in schlechtem Zustand. Dennoch wurde erst 1789 ein neues Kirchenschiff gebaut. Der alte Friedhof befand sich südlich der Kirche. Er enthielt 1768 ein Beinhaus, das wahrscheinlich 1789 beim Bau des neuen Kirchenschiffs zerstört wurde. 1839 wurde der Chor, die Sakristei und der Kirchturm erneuert. 1950 wurde das Gebäude renoviert. In der Kirche befinden sich mehrere Gemälde aus dem 18. und 19. Jahrhundert sowie zwei Heiligenstatuen aus dem 15. oder 16. Jahrhundert.
Das Pfarrhaus, ein schlichter Satteldachbau mit Krüppelwalmen an den Giebelseiten, Eckquadern und Segmentbogenfenstern, wurde zwischen 1764 und 1766 im Auftrag des Basler Domstifts, das hier den Zehnten bezog, errichtet. 1846 wurde Baumaterial aus der ehemaligen Schule und aus der Scheune des Pfarrhauses genutzt, um das Pfarrhaus zu renovieren. Die ehemalige Schule, die hinter dem Pfarrhaus stand, wurde 1888 in eine Scheune umgewandelt. Sie brannte 1908 nieder. 1937 wurde das Pfarrhaus restauriert.
Berentzwiller besitzt eine Anzahl gut erhaltener Fachwerkbauten des 18. und 19. Jahrhunderts. Alle in Rähmbauweise. Die Häuser des 19. Jahrhunderts mit engmaschigem, regelmäßigem und auf Symmetrie bedachtem Fachwerk. Dagegen das eher altertümlichere Fachwerk des Hauses Nr. 4 Rue Holder. Rue Principale Nr. 23 hat eine noch in der altertümlicheren Ständerbauweise errichtete Giebelseite, aber eine in Rähmbauweise ausgeführte Traufseite. Eine große Seltenheit im Sundgau ist die giebelseitige Laube beim Haus Nr. 2 an der Rue de la Liberté.
Die neue Schule, ein schlichter Walmdachbau aus der Louis-Philippe-Zeit, wurde 1846 erbaut, moderne Veränderung einer Giebelseite. Heute dient sie als Mairie (Rathaus).
Wirtschaft
Haupterwerbszweige sind Landwirtschaft und Handel. Die meisten Erwerbstätigen sind Pendler und arbeiten auswärts.
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 44–46.