Beningsfeld

Beningsfeld ist ein Ortsteil im Stadtteil Refrath von Bergisch Gladbach.

Beningsfeld
Koordinaten: 50° 58′ N,  6′ O
Beningsfeld (Bergisch Gladbach)
Beningsfeld (Bergisch Gladbach)

Lage von Beningsfeld in Bergisch Gladbach

Gut Beningsfeld 2015[1]
Gut Beningsfeld 2015[2]

Geschichte

Der Hochmittelalterliche Siedlungsname Beningsfeld ist im Urkataster als Penningsfeld verzeichnet. Die mittelalterliche Hofgründung wurde auf Veranlassung des Grafen von Berg durch den Gladbacher Fronhof vorgenommen. Bis ins 17. Jahrhundert hatten sich aus der Siedlungsgründung bereits zwei Hofgründungen mit dem Gut am Benesfeld und dem Gut am untersten Benesfeld entwickelt. Beningsfeld war zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gronau.[3]

Der Siedlungsname Beningsfeld lässt verschiedene Deutungen zu. Zunächst kann das Bestimmungswort Benings auf das althochdeutsche binuz (= Binse) zurückgeführt werden. Das würde bedeuten, dass hier ein Binsenfeld mit Straußgras und Erika bestanden hat. Nach den Unterlagen des Pfarrarchivs konnte der Name auch auf den heiligen Benignus zurückzuführen sein. Schließlich könnte sich entsprechend der Schreibweise Pennings eine Zinsabgabe oder Währung dahinter verbergen.[4]

Klärwerk der Stadt Bergisch Gladbach in Beningsfeld

Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Beningsfeld zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gronau im Kirchspiel Gladbach war.[5] Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Beningsfeld wurde politisch der Mairie Bensberg im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Benningsfeld und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Penningsfeld verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Penningsfeld und auf Karten zwischen 1949 und 1969 als Benningsfeld verzeichnet.

Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Beningsfeld Teil von Bergisch Gladbach.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

KategoriePolitische / kirchliche Zugehörigkeit
1822[6] 67BauergutBürgermeisterei Bensberg, Kirchspiel Bensberg
1830[7] 89HofstelleBürgermeisterei Bensberg, Pfarrgemeinde Bensberg
1845[8] 63 9 BauergütchenBürgermeisterei Bensberg, Pfarre Bensberg, gen. Penningsfeld
1871[9] 103 19 HofstelleBürgermeisterei Bensberg, gen. Penningsfeld
1885[10] 92 19 WohnplatzBürgermeisterei Bensberg, Kirchspiel Refrath
1895[11] 97 18 WohnplatzBürgermeisterei Bensberg, Kirchspiel Refrath
1905[12] 114 23 WohnplatzBürgermeisterei Refrath, katholische Pfarre Refrath

Kläranlage

In der Kläranlage Beningsfeld werden die Abwässer der gesamten Stadt Bergisch Gladbach biologisch gereinigt. Dabei werden optimale Lebensbedingungen für die Mikroorganismen geschaffen. Zuletzt fließt das gereinigte Abwasser durch ein Auslaufbauwerk in den Rechtsrheinischen Kölner Randkanal und nach ca. 15 km in den Rhein bei Köln-Stammheim.[13][14]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fjordpferde Gestüt Gut Beningsfeld abgerufen am 22 Februar 2020
  2. Fjordpferde Gestüt Gut Beningsfeld abgerufen am 22 Februar 2020
  3. Die Besitzungen des adeligen Praemonstratenserinnen-Klosters Meer in Sulsen-Immekeppel von der Klostergründung 1166 bis 1600, Gerd Müller, Verlag W. Kleikamp, 1969
  4. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Stra-ßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Glad-bach 1995, S. 241, ISBN 3-9804448-0-5
  5. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  6. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  7. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  8. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  9. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  10. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  11. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  12. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  13. Abwasserwerk Stadt Bergisch Gladbach – Klärwerk Beningsfeld (Memento vom 22. Februar 2020 im Internet Archive) abgerufen am 22. Februar 2020
  14. Kläranlage Beningsfeld Verfahrenstechnik abgerufen am 22. Februar 2020

Literatur

  • Gerd Müller: Refrath, Geschichte der Stadtteile Bensberg-Refrath und -Frankenforst, herausgegeben von Peter Bürling in Zusammenarbeit mit der Stadt Bensberg, 1974, S. 119.
  • Helmut Höher, Hans Peter Müller: Das Gut Beningsfeld und die Gladbacher Höfe. In: Refrath gestern und heute. Große Güter und keine Höfe, Band 3/II Hrsg. Bürger– u. Heimatverein Refrath, Bergisch Gladbach 2015, o. ISBN, S. 255–284.
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