Bendahl
Bendahl ist ein Ortsteil in der bergischen Großstadt Wuppertal. Die Ortslage ist aus einem der mittelalterlichen Ursprungshöfe Barmens hervorgegangen.
Bendahl Stadt Wuppertal | ||
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Koordinaten: | 51° 15′ N, 7° 10′ O | |
Höhe: | 191 m ü. NHN | |
Lage von Bendahl in Wuppertal | ||
Lage und Beschreibung
Bendahl liegt im Westen des Wohnquartiers Hesselnberg im Wuppertaler Stadtbezirk Barmen an der Grenze zum Stadtbezirk Elberfeld. Der Ortsteil umfasst die Tallage im Bereich der Mündung des Bendahler Bachs in der Wupper bei der Gerichtsinsel. Der Norden Bendahls in der Talmulde ist innerstädtisch bebaut, nach Süden lockert die Wohnbebauung auf und Kleingartenanlagen, Grünflächen und das Waldgebiet Christbusch schließen sich an. Nach Osten und Westen steigt das Gelände aus dem Bachtal teilweise stark an, so dass dies die Bebauung zum Großteil auf das Bendahler Bachtal beschränkt.
Zu den Einrichtungen in Bendahl gehörte bis zum Rückzug 2007 die Deutschlandzentrale der Einzelhandelskette Wal-Mart, die auf dem Gelände der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Wuppertal errichtet wurde. In der alten Wicküler-Brauerei haben sich ein Supermarkt und andere Fachmärkte angesiedelt. Weiter südlich befand sich das Bad Bendahl, ein Freibad, das Mitte des 20. Jahrhunderts aufgegeben und in den späten 1980er Jahren zu einem kleinen Park mit Teich rückgebaut wurde. Daran angrenzend befindet sich das Alfred-Panke-Bad der Wasserfreunde Wuppertal e.V.
Der Skulpturenpark Waldfrieden des Bildhauers Tony Cragg bei der Villa Waldfrieden entwickelte sich seit seiner Gründung im Jahr 2008 zu einem Anziehungspunkt für Kunstinteressierte. Ein weiterer Anziehungspunkt ist das Kommunikations- und Veranstaltungszentrum Die börse.
Lange Jahre war der Abstieg Bendahl in Planung, über den die Ronsdorfer Straße auf dem westlichen Höhenzug hinab zur Bundesstraße 7 ins Tal der Wupper herabgeführt werden sollte. Diese Planung wird zurzeit nicht mehr verfolgt.
Etymologie und Geschichte
Der Name Bendahl ist eine Ableitung des ursprünglichen Namens Barendahl (= Bärental, Tal der Bären). Ob in dem Tal tatsächlich Bären lebten oder es sich bei Bär um einen Eigennamen handelte, ist nicht bekannt. Weitere Namensformen sind Bardendaell (1567), Berrendahl (1641), Berndahl und Pandahl (1715)[1]
Die früheste mit Datum gesicherte Erwähnung Bendahls stammt aus der Beyenburger Amtsrechnung (Abrechnung des Rentmeisters an die Bergisch-herzogliche Kameralverwaltung) des Jahres 1466. Aus dieser geht hervor, dass der Wohnplatz Bendahl zu dieser Zeit ein Kotten, also ein kleinerer Hof, war. Dieser Hof lag an der heutigen Buschstraße in Höhe des Fußwegs, der die Verlängerung der Hirschstraße ist.
Aufgrund der ungenügenden Quellenlage ist es nicht belegt, aber möglich, dass Bendahl zu den bereits im Jahr 1244 genannten „Gütern in Barmen“ („Bona de Barme“) im kurkölnischen Gebiet gehörte, die von dem Grafen Ludwig von Ravensberg als Allod in den Besitz der Grafen von Berg unter Graf Heinrich IV. übergingen. Territorial lag das Gebiet um Bendahl als Teil von Unterbarmen ab dem späten 14. Jahrhundert im bergischen Amt Beyenburg. Kirchlich gehörte es bis zur Einrichtung einer eigenen Barmer Pfarrei dem Kirchspiel Elberfeld an.
Der Bendahler Bach war im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit die Grenze zwischen den bergischen Ämtern Elbderfeld und Beyenburg. Diese Grenze war laut einer Gemarkenkarte des Johann von der Waye mit der Elberfelder Linie der bergischen Landwehr gesichert.
1715 wird Bendahl als Pandahl auf der Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies verzeichnet. Mit den übrigen Höfen in der Bauerschaft Barmen war Bendahl bis 1806 Teil des bergischen Amtes Beyenburg.
1815/16 werden 90 Einwohner gezählt.[2] Der laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf 1832 als Ackergut kategorisierte Ort wurde als Bendahl bezeichnet und besaß zu dieser Zeit acht Wohnhäuser und vier landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 98 Einwohner im Ort, davon vier katholischen und 94 evangelischen Glaubens.[2]
Mit dem Bau der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund und dem nahen Elberfelder Landgericht (1852) auf der Gerichtsinsel begann die großflächige Besiedlung des Bereichs. Die Justizvollzugsanstalt wurde als Elberfelder Gefängnis 1864 errichtet. Sie schloss 1980 und wurde 1997 abgerissen.
Literatur
Einzelnachweise
- Wolfgang Stock: Wuppertaler Straßennamen. Ihre Herkunft und Bedeutung. Thales Verlag, Essen-Werden 2002, ISBN 3-88908-481-8.
- Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836