Ben Hur (1907)
Ben Hur ist ein Film von Sidney Olcott aus dem Jahre 1907. Es ist die erste Verfilmung des gleichnamigen Romanstoffes. Als Vorlage diente das auf dem Roman basierende Bühnenstück von W. Young aus dem Jahr 1899. 1911 verloren die Filmemacher einen gegen sie angestrengten Urheberrechtsprozess, der ein Präzedenzfall des US-amerikanischen Urheberrechts wurde.
Handlung
Im frühen 1. Jahrhundert nach Christus lebt der Jude Ben Hur. Er gerät mit seinem früheren Freund Messala, einem römischen Hauptmann, aneinander.
Die Handlung ist gerafft und kurz gehalten. Im Zentrum des Films steht das Wagenrennen, das an einem Strand in New Jersey mit örtlichen Feuerwehrleuten gedreht wurde.
Anmerkungen
Die aus dem Jahr 1899 von W. Young stammende Bühnenfassung des Romans von Lew Wallace diente dem Film als Vorlage. Er lehnt sich eng an das Stück an und, wie in der frühen Zeit der Filmproduktion üblich, wurde die Vorlage ohne Erlaubnis des Autors kopiert. Dieser ließ die Filmproduzenten (Kalem Studios), die Motion Picture Patents Company und die Drehbuchautorin Gauntier wegen Urheberrechtsverletzung verklagen. 1911 entschied der United States Supreme Court letztlich gegen die Filmemacher und wendete damit erstmals urheberrechtliche Grundsätze auf Filme an. Indirekt wurde damit auch die Grundlage für den Beruf des professionellen Drehbuchautors geschaffen.
Neuverfilmungen
Erfolgreiche Neuverfilmungen des Stoffes entstanden im Jahre 1925 unter der Regie von Fred Niblo und im Jahre 1959 unter der Regie von William Wyler (der in der Version von 1925 bereits als Regieassistent mitwirkte). Des Weiteren gibt es eine Zeichentrickversion aus dem Jahr 2003 unter der Regie von Bill Kowalchuk und eine TV-Verfilmung aus dem Jahr 2010. Die neueste Adaption erschien unter der Regie von Timur Nuruachitowitsch Bekmambetow im Jahr 2016.
Literatur
- Krešimir Matijević: Nicht nur ein Wagenrennen! Zur Rezeption römischer Geschichte in den „Ben-Hur“-Verfilmungen und der Romanvorlage von Lew Wallace. In: Rainer Wiegels (Hrsg.): Verschlungene Pfade. Neuzeitliche Wege zur Antike (= Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption. Bd. 16). Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf. 2011, ISBN 978-3-89646-737-9, S. 217–238.