Belagerungsmünze

Belagerungsmünzen (abhängig von der Form auch Belagerungsklippen) sind Notmünzen, die in belagerten Plätzen hergestellt wurden, um als Zahlungsmittel zu dienen, meist zur Besoldung der Truppen.

Belagerung von Jülich 1621, Silberklippe zu 20 Stübern.

Belagerungsmünzen wurden oft unvollkommen geprägt und bei Mangel an Metall oft auch aus wertlosem Material (Leder, Pappe usw.) hergestellt.

So wurden während der Belagerung von Jülich 1610 durch den Festungskommandanten Johann von Reuschenberg zu Overbach Bruchstücke des silbernen Tafelgeschirrs mit Wertstempeln versehen und als 1- bis 10-Gulden-Stücke ausgegeben. In ähnlicher Weise verfuhr man während der Belagerung Kolbergs 1807, wo Pappstücke mit dem Kommandanturstempel als 2, 4 und 8 Groschen angefertigt wurden.

Siehe auch

Braunauer Notklippe zu 6 Kreuzer mit der Jahreszahl 1743. (Silber; 1,12 g)

Literatur

  • August Brause: Feld-, Noth- und Belagerungsmünzen. 2 Bände. J. A. Stargardt, Berlin 1897–1903;
    • Band 1: Deutschland, Österreich-Ungarn, Siebenbürgen, Moldau, Dänemark, Schweden, Norwegen, Rußland, Polen u. s. w. 1897–1897;
    • Band 2: England, Frankreich, Holland, Italien, Spanien. 1902–1903.
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