Breitenbrunn (Schwaben)

Breitenbrunn ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Pfaffenhausen. Der Haltepunkt Breitenbrunn (Schwab)[2] wird von der Mittelschwabenbahn bedient.

Wappen Deutschlandkarte
Breitenbrunn (Schwaben)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Breitenbrunn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 8′ N, 10° 24′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Unterallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Pfaffenhausen
Höhe: 552 m ü. NHN
Fläche: 41,89 km2
Einwohner: 2351 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87739
Vorwahl: 08263
Kfz-Kennzeichen: MN
Gemeindeschlüssel: 09 7 78 121
Gemeindegliederung: 18 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 34
87772 Pfaffenhausen
Website: www.breitenbrunn-schwaben.de
Erster Bürgermeister: Jürgen Tempel (Wählergemeinschaften Bedernau, Breitenbrunn-Höenberg und Loppenhausen)
Lage der Gemeinde Breitenbrunn im Landkreis Unterallgäu
Karte
Karte
Breitenbrunn von Osten

Geographie

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben, 25 Kilometer östlich von Memmingen und 15 Kilometer nördlich von Mindelheim.

Ausdehnung des Gemeindegebietes

Es gibt 18 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

  • Achsenried (Weiler)
  • Baumgärtle (Kirchdorf)
  • Bedernau (Pfarrdorf)
  • Blatte (Weiler)
  • Brandstetten (Weiler)
  • Breitenbrunn (Pfarrdorf)
  • Fürbuch (Kirchdorf)
  • Hohenschlau (Dorf)
  • Kaisersmoos (Weiler)
  • Korb (Weiler)
  • Kunzach (Einöde)
  • Loppenhausen (Pfarrdorf)
  • Oberberghöfe (Weiler)
  • Staudenberg (Weiler)
  • Steinbach (Einöde)
  • Straßberg (Einöde)
  • Unterberghöfe (Weiler)
  • Weiherhof (Weiler)

Der Weiler Köck ist kein amtlich benannter Gemeindeteil.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der Ort Breitenbrunn war vor 1800 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts und gehörte zur Herrschaft Mindelheim des Kurfürstentums Bayern. Im Gebiet der heutigen Gemeinde Breitenbrunn liegt auch die ehemalige Herrschaft Bedernau der Freiherren v. Castell. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Bedernau und Loppenhausen eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1961[5] 1970[5] 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner229122622081213923172330230622772314 2354

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2101 auf 2342 um 241 Einwohner bzw. um 11,5 %.

Politik

Bundestagswahl 2021[6]
 %
50
40
30
20
10
0
32,8 %
15,6 %
9,7 %
11,0 %
17,4 %
5,5 %
1,1 %
7,0 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2017
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−14,0 %p
−3,4 %p
−0,5 %p
+3,0 %p
+12,6 %p
+1,4 %p
−2,0 %p
+3,0 %p
Bauernhaus in Breitenbrunn

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2014 Jürgen Tempel (Wählergemeinschaften Bedernau, Breitenbrunn-Höenberg und Loppenhausen); dieser wurde ohne Mitbewerber am 15. März 2020 mit 90,2 % der Stimmen wieder gewählt.

Gemeinderat

Die Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:

  • Wählergemeinschaft Breitenbrunn-Höhenberg: 6 Sitze (42,9 %)
  • Wählergemeinschaft Loppenhausen: 4 Sitze (30,9 %)
  • Wählergemeinschaft Bedernau: 4 Sitze (26,2 %)

Die Sitzzuteilung bei der vorausgehenden Gemeinderatswahl 2014 war wie folgt:[7]

  • Wählergemeinschaft Breitenbrunn-Höhenberg: 6 Sitze
  • Wählergemeinschaft Loppenhausen: 4 Sitze
  • Wählergemeinschaft Bedernau: 4 Sitze

Wappen

Blasonierung:Gespalten von Silber und Schwarz; vorne ein blauer Wellenpfahl, überdeckt von einem Mühlrad in verwechselten Farben, hinten ein silbernes, gekerbtes Doppelkreuz.“[8]
Wappenbegründung: Das Wappen gibt mit dem Doppelkreuz in der hinteren Schildhälfte die geschichtlichen Beziehungen des Ortes zum Kreuzherrenkonvent Memmingen wieder, der vom 14. Jahrhundert bis zum Jahr der Säkularisation 1803 in Breitenbrunn eine Niederlassung hatte. Die Lage der Gemeinde an einem Bach, der seit alters her mehrere Mühlen antreibt, wird durch die entsprechenden heraldischen Zeichen angedeutet.

Der Entwurf und die Gestaltung des Wappens übernahm der Nördlinger Rudolf Mussgnug. Das Wappen wurde am 8. Mai 1974 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt.

Flagge

Die Flagge wurde am 20. März 1991 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt. Die Flagge ist Schwarz – Weiß – Blau (1:1:1) gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.

Gemeindepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Im Jahr 2021 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich Handel und Verkehr 35 und in sonstigen Wirtschaftsbereichen 221 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1020. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 13 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 61 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1753 ha. Davon waren 691 ha Ackerfläche und 1058 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 2022 gab es folgende Einrichtungen:

  • 3 Kindergärten: 135 Kindergartenplätze mit 116 Kindern

Persönlichkeiten

  • Matthias Merkle (* 1816 in Bedernau; † 1881 in Wörishofen), Theologe und Politiker, zudem Lateinlehrer des jungen Sebastian Kneipp
  • Joseph Mayer (* 23. Januar 1872 in Bedernau; † 1953 in Augsburg)[9]
  • Heinrich von Lichtenau (* 1443 in Bedernau; † 1517 in Dillingen) Bischof von Augsburg (Heinrich IV. von Lichtenau)

Sonstiges

  • Das Gebiet, in dem bei Bedernau zwischen 1964 und 1995 Erdöl und Erdgas gefördert wurde, liegt teilweise in der Gemeinde Breitenbrunn. Auch das Bohrloch, aus dem heute das 29 °C warme Wasser für die Naturtherme Bedernau gefördert wird, war ursprünglich eine der Bohrungen für die Erdölförderung.
Commons: Breitenbrunn (Schwaben) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Breitenbrunn (Schwab) auf bahnhof.de
  3. Gemeinde Breitenbrunn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  4. Gemeinde Breitenbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 782.
  6. Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. August 2023
  7. Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014 – Ergebnisse in Schwaben, abgerufen am 18. November 2017.
  8. Eintrag zum Wappen von Breitenbrunn (Schwaben) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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