Beau-Rivage
Das Beau-Rivage (französisch: schönes Ufer) ist ein Luxushotel in Genf. Es liegt am Quai du Mont Blanc, direkt am Ufer des Genfersees. Es gehört zum Verbund The Leading Hotels of the World.
Geschichte
Das Beau-Rivage ist das älteste Hotel in Genf, das sich in privater Hand befindet. Es wurde 1865 von Jean-Jacques Mayer gegründet und wurde bis 2021 von seinem Urenkel Jacques Mayer geleitet. Das Beau-Rivage hat heute 52 Gästezimmer und 43 Suiten, eine Bar, zwei Restaurants, eine Sommerterrasse, sechs Veranstaltungsräume, sowie einen Wellness- und Fitnessbereich. International bekannt ist das Haus für seinen exquisiten Weinkeller. Die Küche kann Mahlzeiten für bis zu 1200 Personen bereiten. Im Gourmet-Restaurant „Le Chat-Botté“ (französisch: Der gestiefelte Kater) kocht seit 1992 Dominique Gauthier.[1] Im Beau-Rivage waren viele prominente Persönlichkeiten wie der Kaiser von Japan und der Dalai Lama oder Eleanor Roosevelt und Roger Moore zu Gast.[2] Sotheby’s veranstaltet hier gelegentlich Auktionen.
Das Hotel Beau-Rivage gehört seit vielen Jahren zum Hotelverbund The Leading Hotels of the World.[3] Zudem ist das Beau-Rivage auch Mitglied im Hotelverbund Swiss Deluxe Hotels.[4]
Im Dezember 2020 gaben die Eigentümer des Hotels bekannt, alle Anteile des Hotels an die spanische Hotel- und Immobiliengruppe Casacuberta (Barcelona) überschrieben zu haben, die von der Familie Casacuberta betrieben wird.[5][6]
Seit 2021 führt Robert P. Herr das traditionsreiche Haus.[7]
Verstorbene Gäste
1873 starb Herzog Karl II. im Hotel Beau-Rivage, einem seiner Rückzugsorte im Exil.
Die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sisi) verbrachte die letzte Nacht ihres Lebens im Hotel. Sie erreichte Genf am 9. September 1898 und logierte inkognito als Gräfin von Hohenems in der heutigen Suite 119/120. Am 10. September wollte sie nach Caux weiterreisen, auf dem Weg zum Schiff stach sie der Anarchist Luigi Lucheni nieder. Als man an Bord ihre Verletzungen bemerkte, brachte man sie ins Hotel zurück, wo sie noch am selben Tag ihren Verletzungen erlag.
Am 11. Oktober 1987 wurde Uwe Barschel, der während der Barschel-Affäre kurz zuvor als Ministerpräsident Schleswig-Holsteins zurückgetreten war, tot in der Badewanne aufgefunden. Die Zeitschrift Stern veröffentlichte ein Foto der Leiche – in Hemd und Krawatte im Wasser – auf dem Titel. Die damalige Zimmernummer 317 gibt es heute nicht mehr.
Rezeption in der Belletristik
Die Erzählung in Nora Bossongs Roman Schutzzone (2019) beginnt im Beau-Rivage.[8]
Film
Einzelnachweise
- Restaurant Le Chat-Botté, abgerufen am 24. August 2020.
- Beau-Rivage, abgerufen am 24. August 2020.
- The Leading Hotels of the World, abgerufen am 24. August 2020.
- Swiss Deluxe Hotels, abgerufen am 24. August 2020.
- Presseinformation des Unternehmens, PDF, abgerufen am 17. September 2021
- «Beau-Rivage» schlägt ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf. In: Hotellerie Gastronomie Zeitung. 21. Dezember 2020, abgerufen am 5. August 2022.
- Robert Herr, warum wurde das „Beau-Rivage“ verkauft? In: Hotel Inside. 15. Juni 2023, abgerufen am 27. Januar 2024.
- Nora Bossong: Schutzzone. Berlin 2019. S. 7. Der erste Satz lautet: „Das Beau-Rivage hat 94 Zimmer und 15 Suiten.“