Bayerischer Toto-Pokal

Der Bayerische Toto-Pokal (benannt nach dem Hauptsponsor Lotto Bayern[1]) ist der Fußball-Verbandspokal des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Bei den Männern wird der Toto-Pokal seit 1998 wieder jährlich ausgetragen. Der Sieger erhält einen der beiden Startplätze des BFV für den DFB-Pokal.

Toto-Pokal
Vorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Verband BFV
Gründung1946
Erstaustragung1947; 1998
Mannschaften64
SpielmodusK.-o.-System
Titelträger FV Illertissen (2)
Rekordsieger SSV Jahn Regensburg (7)
Aktuelle Saison2023/24
WebsiteToto-Pokal auf www.bfv.de
Qualifikation fürDFB-Pokal
↑ DFB-Pokal
↓ Kreispokal

Im Wettbewerb der Frauen (seit 2002; BFV-Pokal genannt, auch DFB-Pokal auf Landesebene) qualifiziert sich der Sieger für den DFB-Pokal der Frauen.

Modus 1946 bis 1954

Die ersten beiden Wettbewerbe um den Bayern-Pokal wurden noch vom Bayerischen Landes-Sportverband veranstaltet. Die erste Trophäe nach dem Krieg war noch ein bescheidener Holzteller. Ab 1948 übernahm der im Juni 1946 gegründete Bayerischer Fußball-Verband die Rolle des Veranstalters. Teilnahmeberechtigt waren von Beginn an nur Mannschaften der Amateurligen, d. h. 1946 war das bspw. noch die damals zweitklassige Landesliga. In der Saison 1950/51 durften auch Vereine mit Vertragsspielern teilnehmen. Ab 1954, zwei Jahre nach der Wiederaufnahme des DFB-Pokals, wurde der BFV-Pokal nicht mehr ausgetragen.[2] Für die Teilnahme an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals wurden später lose Qualifikationsspiele in regionalen Pokalwettbewerben ausgetragen, erst 1997/98 wurde wieder ein Verbandspokal eingeführt.

Endspiele

Saison Datum Spielort Sieger unterlegener Finalist Ergebnis[2]
1946/47 28. September 1947 Hammerbachstadion (Landshut)[3] SSV Jahn Regensburg MTV Ingolstadt 2:1
1947/48 Nürnberg SSV Jahn Regensburg 1. FC 01 Bamberg 2:1 n. V.
1948/49 Regensburg FC Stein VfL Ingolstadt 3:2
1949/50 Amberg 1. FC Lichtenfels MTV Ingolstadt 1:0
1950/51 BC Augsburg ASV Cham 4:3
1951/52 TSV Gersthofen SK Lauf 3:0
1952/53 SV Saal a. d. Donau FC Gerolzhofen 7:1
1953/54 1. FC Herzogenaurach FC Gerolzhofen 4:2

Aktueller Modus

Seit der Saison 2009/10 setzt sich das Teilnehmerfeld von 64 Mannschaften wie folgt zusammen: Grundsätzlich nicht teilnahmeberechtigt sind zweite Mannschaften sowie Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga. Alle bayerischen Dritt- und Regionalligisten sind für die 1. Hauptrunde automatisch gesetzt, genauso wie die 24 Kreispokalsieger. Alle Bayern- und Landesligisten sind für die 1. Qualifikationsrunde gesetzt, in der die restlichen Teilnehmer für die 1. Hauptrunde ermittelt werden. Ausgetragen wird der BFV-Pokal in sechs K.-o.-Runden.

In den ersten beiden Hauptrunden sowie im Achtelfinale gibt es regionale Lostöpfe.[1] Die 24 Kreispokalsieger dürfen sich – in zuvor ausgeloster Reihenfolge – aus ihren Töpfen den Gegner selbst auswählen.[4] Das klassentiefere Team genießt automatisch Heimrecht, bei Klassengleichheit hat der erstgezogene Verein Heimrecht – auch im Finale.[4] Bei Unentschieden nach 90 Minuten erfolgt automatisch das Elfmeterschießen.[5]

Bis 2007 waren zweite Mannschaften zugelassen. Da der BFV zusammen mit dem Niedersächsischen Fußballverband und dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen zu den drei größten Landesverbänden gehört, kann er jährlich zwei Startplätze für den DFB-Pokal statt nur einen vergeben. Bis zur Saison 2009/10 bekam jeweils der unterlegene Finalist diesen zweiten Platz zugesprochen. Von 2010 bis 2012 spielte der unterlegene Finalist gegen den Sieger des Spiels um Platz 3 den zweiten Startplatz aus, seit 2013 geht der zweite Startplatz an den Meister der Regionalliga Bayern.

Endspiele

In den Klammern hinter dem genannten Fußballverein ist die jeweilige Ligazugehörigkeit aufgeführt:

Die fett markierten Vereine haben sich für den DFB-Pokal qualifiziert.

Saison Datum Spielort Sieger unterlegener Finalist Ergebnis
1997/98 19. August 1998 Sportanlage Reuthinger Weg (Passau) SV Schalding-Heining (LL) SG Post/Süd Regensburg (OL) 1:1, 6:4 i. E.
1998/99 Jahnstadion (Rosenheim) TSV 1860 Rosenheim (LL) SpVgg Landshut (OL) 2:1
1999/00 21. Juli 2000 Georg-Weber-Stadion (Rain) FC Ismaning (LL) TSV 1896 Rain (LL) 4:2
2000/01 20. Juli 2001 Sepp-Endres-Sportanlage (Würzburg) SSV Jahn Regensburg (RL) Würzburger FV (OL) 3:0
2001/02 20. Juli 2002 Sportplatz in Beratzhausen FC Bayern München Amateure (RL) SSV Jahn Regensburg (RL) 4:1
2002/03 18. Juli 2003 Stadion am Schüsselhauser Kreuz (Aindling) TSV Aindling (OL) TSV Gerbrunn (OL) 14:0
2003/04 27. Juli 2004 Stadion am Schüsselhauser Kreuz (Aindling) SSV Jahn Regensburg II (OL) TSV Aindling (OL) 1:1, 6:5 i. E.
2004/05 22. Juli 2005 ESV-Stadion (Ingolstadt) SSV Jahn Regensburg (RL) FC Ingolstadt 04 (OL) 2:0
2005/06 21. Juli 2006 Mindelstadion (Thannhausen) TSG Thannhausen (LL) SpVgg Bayreuth (RL) 2:1
2006/07 20. Juli 2007 M.A.R. Arena (Pyrbaum) SV Seligenporten (LL) Würzburger FV (OL) 1:0
2007/08 18. Juli 2008 Pigrol-Sportpark (Ansbach) SpVgg Unterhaching (RL) SpVgg Ansbach 09 (OL) 1:1, 6:5 i. E.
2008/09 16. Sept. 2009 Stadion am Wasserwerk (Weiden i.d.OPf.) SpVgg Weiden (OL) SV Wacker Burghausen (3L) 1:0
2009/10 10. Juli 2010 Wacker-Arena (Burghausen) SSV Jahn Regensburg (3L) SV Wacker Burghausen (3L) 4:2
2010/11 18. Mai 2011 Wacker-Arena (Burghausen) SSV Jahn Regensburg (3L) SV Wacker Burghausen1 (3L) 2:1
2011/12 09. Mai 2012 Sportanlage Langenau (Eltersdorf) SpVgg Unterhaching (3L) SC Eltersdorf2 (OL) 4:3
2012/13 09. Mai 2013 Jahnstadion (Rosenheim) TSV 1860 Rosenheim (RL) SV Wacker Burghausen (3L) 2:2, 6:5 i. E.
2013/14 14. Mai 2014 Sportanlage Reuthinger Weg (Passau) Würzburger Kickers (RL) SV Schalding-Heining (RL) 2:2, 6:4 i. E.
2014/15 20. Mai 2015 Sparda Bank-Stadion (Weiden i.d.OPf.) SpVgg Unterhaching (3L) SpVgg SV Weiden (OL) 2:2, 8:7 i. E.
2015/16 28. Mai 2016 Sportpark Unterhaching (Unterhaching) Würzburger Kickers (3L) SpVgg Unterhaching3 (RL) 6:2
2016/17 25. Mai 2017 Wacker-Arena (Burghausen) 1. FC Schweinfurt 05 (RL) SV Wacker Burghausen (RL) 1:0
2017/18 21. Mai 2018 Hans-Walter-Wild-Stadion (Bayreuth) 1. FC Schweinfurt 05 (RL) SpVgg Bayreuth (RL) 3:1
2018/19 25. Mai 2019 Stadion am Schönbusch (Aschaffenburg) Würzburger Kickers (3L) Viktoria Aschaffenburg (RL) 3:0
2019/20 5. Sept. 2020 Grünwalder Stadion (München) TSV 1860 München (3L) Würzburger Kickers4 (3L) 1:1, 4:1 i. E.
2020/21 27. Juni 2021 Vöhlinstadion (Illertissen) Türkgücü München (3L) FV Illertissen (RL) 0:0, 8:7 i. E.
2021/22 21. Mai 2022 Vöhlinstadion (Illertissen) FV Illertissen (RL) TSV Aubstadt (RL) 1:1, 4:3 i. E.
2022/23 3. Juni 2023 Vöhlinstadion (Illertissen) FV Illertissen (RL) FC Ingolstadt 04 (3L) 0:0, 4:3 i. E.
1 
Burghausen spielte im Entscheidungsspiel gegen den Sieger der unterlegenen Halbfinalisten SpVgg Unterhaching (4:0 gegen Alemannia Haibach) und verlor 0:1. Somit war Unterhaching für den DFB-Pokal qualifiziert.
2 
Der SC Eltersdorf spielte im Entscheidungsspiel gegen den Sieger der unterlegenen Halbfinalisten Wacker Burghausen (2:0 gegen den TSV Großbardorf) und verlor 1:2. Somit war Burghausen für den DFB-Pokal qualifiziert.
3 
Durch den dritten Platz in der 3. Liga war der FC Würzburger Kickers bereits über die Liga für den DFB-Pokal qualifiziert. Somit war Unterhaching als unterlegener Finalist ebenfalls für den DFB-Pokal qualifiziert.
4 
Durch den zweiten Platz in der 3. Liga war der FC Würzburger Kickers bereits über die Liga für den DFB-Pokal qualifiziert. Somit sind beide Finalisten für den DFB-Pokal qualifiziert.

Statistik

Rangliste der Pokalsieger und -finalisten

Bayerischer Toto-Pokal (Bayern)
Bayerischer Toto-Pokal (Bayern)
Regensburg (7 Titel)
Unterhaching (3 Titel)
Würzburg (3 Titel)
Rosenheim (2 Titel)
Schweinfurt (2 Titel)
Weiden i. d. OPf. (1 Titel)
Aindling (1 Titel)
Passau (1 Titel)
Pyrbaum (1 Titel)
Thannhausen (1 Titel)
München (3 Titel)
Ismaning (1 Titel)
Herzogenaurach (1 Titel)
Saal a. d. Donau (1 Titel)
Gersthofen (1 Titel)
Augsburg (1 Titel)
Lichtenfels (1 Titel)
Stein (1 Titel)
Illertissen (2 Titel)
Titelträger des bayerischen Landespokals nach Städten
RangVereinFinalteilnahmenTitelJahr(e)
1 SSV Jahn Regensburg871947, 1948, 2001, 20041, 2005, 2010, 2011
2 Würzburger Kickers432014, 2016, 2019
SpVgg Unterhaching432008, 2012, 2015
4 FV Illertissen322022, 2023
5 1. FC Schweinfurt 05222017, 2018
TSV 1860 Rosenheim221999, 2013
7 SpVgg Weiden212009
TSV Aindling212003
SV Schalding-Heining211998
10 Türkgücü München112021
TSV 1860 München112020
SV Seligenporten112007
TSG Thannhausen112006
FC Bayern München1120021
FC Ismaning112000
FC Herzogenaurach111954
SV Saal a. d. Donau111953
TSV Gersthofen111952
BC Augsburg111951
1. FC Lichtenfels111950
FC Stein111949
22 Wacker Burghausen5
23 SpVgg Bayreuth2
Würzburger FV2
FC Gerolzhofen2
MTV Ingolstadt2
FC Ingolstadt 042
28 SC Eltersdorf1
SpVgg Ansbach 091
TSV Gerbrunn1
TSV 1896 Rain1
SpVgg Landshut1
Post/Süd Regensburg1
SK Lauf1
ASV Cham1
VfL Ingolstadt1
1. FC 01 Bamberg1
Viktoria Aschaffenburg1
TSV Aubstadt1
1 
Die Titel wurden jeweils durch die 2. Mannschaft des Vereins gewonnen.

BFV-Pokal der Frauen

Seit 2001/02 wird unter der Leitung des BFV auch ein Verbandspokal der Frauen ausgetragen. Der Sieger qualifiziert sich für den DFB-Pokal.[6]

Die Endspiele

Die fett markierten Vereine haben sich für den DFB-Pokal qualifiziert.

Jahr Ort Sieger Finalist
2002 Reichenberg 1. FC Nürnberg TSV Uengershausen 5:1
2003 München Bayern München II VfL Ehingen 9:3
2004 Regensburg FC Memmingen SC Regensburg 5:0
2005 Eicha SC Regensburg SpVg Eicha 3:0
2006 Uengershausen SV 67 Weinberg TSV Uengershausen 0:0, 4:2 n. E.
2007 Uengershausen TSV Uengershausen SpVg Eicha 1:1, 4:3 n. E.
2008 Nürnberg TSV Schwaben Augsburg 1. FC Nürnberg 2:0
2009 Weinberg SV 67 Weinberg ETSV Würzburg 4:1
2010 Würzburg ETSV Würzburg 1. FC Nürnberg 8:0
2011 Würzburg SV 67 Weinberg ETSV Würzburg1 4:1
2012 Augsburg SV 67 Weinberg TSV Schwaben Augsburg 1:1, 6:5 n. E.
2013 Weinberg SV 67 Weinberg FFC Wacker München2 2:1
2014 Forstern 1. FC Nürnberg FC Forstern 5:0
2015 München 1. FC Nürnberg FC Stern München 3:0
2016 Augsburg 1. FC Nürnberg TSV Schwaben Augsburg 1:0
2017 München FFC Wacker München ETSV Würzburg 2:1
2018 Frensdorf FC Forstern SV Frensdorf 1:1, 6:4 n. E.
2019 Burgweinting FC Forstern 1. FC Nürnberg 2:1
2020 Wettbewerb aufgrund der COVID-19-Pandemie abgebrochen.
2021 Wettbewerb aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht ausgetragen.[7]
2022 Hof FFC Wacker München 1. FFC Hof 4:1
1 
Der ETSV Würzburg qualifizierte sich als Aufsteiger in die 2. Bundesliga.
2 
Pokalsieger SV 67 Weinberg qualifizierte sich bereits als Aufsteiger in die 2. Bundesliga. Somit rückte der unterlegene Finalist nach.

Rangliste der Pokalsieger und -finalisten

Bayerischer Toto-Pokal (Bayern)
Bayerischer Toto-Pokal (Bayern)
Regensburg (1 Titel)
Würzburg (2 Titel)
München (3 Titel)
Augsburg (1 Titel)
Memmingen (1 Titel)
Nürnberg (4 Titel)
Aurach (5 Titel)
Forstern (2 Titel)
Titelträger des bayerischen Landespokals nach Städten
RangVereinFinalteilnahmenTitelJahr(e)
1 SV 67 Weinberg552006, 2009, 2011–13
2 1. FC Nürnberg642002, 2014–16
3 ETSV Würzburg7220071, 2010
4 Wacker München322017, 2022
FC Forstern322018, 2019
6 Schwaben Augsburg312008
7 SC Regensburg212005
8 FC Memmingen112004
FC Bayern München1120032
10 SpVg Eicha2
11 FC Stern München1
SV Frensdorf1
VfL Ehingen1
1. FFC Hof1
1 
Der Titel wurde noch als TSV Uengershausen gewonnen.
2 
Der Titel wurde durch die 2. Mannschaft des Vereins gewonnen.

Einzelnachweise

  1. Der Bayerische Toto-Pokal. (PDF) In: bfv.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Mai 2014; abgerufen am 9. Oktober 2022.
  2. BFV e. V.: 50 Jahre Bayerischer Fußball-Verband. München 1996. S. 104.
  3. Gerd u. Wolfgang Otto: Träume, Tränen und Triumphe. 100 Jahre Jahn-Fußball. Regensburg 2007. S. 41.
  4. Durchführungsbestimmungen für den Verbandspokal (Toto-Pokal) der Herren für die Spielzeit 2022/2023. (PDF) In: bfv.de. 11. Juli 2022, abgerufen am 9. Oktober 2022.
  5. Spielordnung (SpO) des BFV. (PDF) In: bfv.de. 1. Juli 2022, abgerufen am 9. Oktober 2022.
  6. Frauen- und Mädchenordnung (FMO) des BFV. (PDF) In: bfv.de. 1. Juli 2022, abgerufen am 9. Oktober 2022.
  7. SpVgg Germania Ebing als Teilnehmer für die 1. Hauptrunde ausgelost. In: bfv.de. 26. Juni 2021, abgerufen am 11. Juli 2022.
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