Battert

Der Battert ist ein 568,6 m ü. NHN[1] hoher Berg am Westrand des Nordschwarzwalds nördlich von Baden-Baden. An seinem westlichen Abhang befindet sich die Ruine Schloss Hohenbaden (Altes Schloss). An der Südseite sind die Battertfelsen, die als Klettergebiet genutzt werden. Die Südseite des Battert ist als Naturschutzgebiet mit dem Namen Battertfelsen beim Schloss Hohenbaden ausgewiesen. Auf dem Bergrücken finden sich noch Überreste eines Ringwalls vermutlich keltischer Siedler. Auf der Ostseite liegt der Baden-Badener Höhenstadtteil Ebersteinburg.

Battert

Südseite des Batterts mit Battertfelsen vor der Oberrheinebene

Höhe 568,6 m ü. NHN
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwarzwald
Koordinaten 48° 46′ 44″ N,  15′ 12″ O
Battert (Baden-Württemberg)
Battert (Baden-Württemberg)
Besonderheiten Bekannter Kletterfelsen

Das ganze Jahr über ist der Battert ein Ausflugsziel für Wanderer und Kletterer, die die 15–60 m hohen Battertfelsen klettern. Unter- und oberhalb der Felswand führt ein Wanderweg rund um die Felsen. Die rote Felswand ist weithin sichtbar und gut über die Straße zur Ruine Hohenbaden oder über einen Parkplatz bei Ebersteinburg zu erreichen.

Geologie

Die Battertfelsen bestehen aus ungefähr horizontal geschichteten Sedimentgesteinen des Oberrotliegend. Diese entstanden vor ca. 299–251 Millionen Jahren. Im Gegensatz zur Umgebung wurden die Steine des Battertfelses entlang einer in Ost-West-Richtung verlaufenden Störungszone vor ca. 35 Millionen Jahren verkieselt. Durch diese Verkieselung wurde das Gestein widerstandsfähiger gegen Erosion und ragt deshalb sowie infolge der Hebung des Schwarzwalds und des Absinkens des Oberrheingrabens als markante Felswand hervor.

Schutzgebiete

Bannwald am Battertfelsen

Eine 34,9 Hektar große Fläche östlich des Schlosses Hohenbaden um die Battertfelsen auf der Südseite des Berges ist durch Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 30. Juni 1981 als Naturschutzgebiet Battertfelsen beim Schloss Hohenbaden ausgewiesen. Die geologisch und erdgeschichtlich bedeutsame Felsengruppe beherbergt seltene Insekten, Reptilien, Kolkraben und Wanderfalken und auch seltene Pflanzenarten, insbesondere im Blockhaldenwald unterhalb der Felswände. Das Gebiet ist Teil des 1.514 Hektar großen FFH-Gebiets Nr. 7215341 Wälder und Wiesen um Baden-Baden, es ist außerdem im 72,8 Hektar großen Waldschutzgebiets Battert als Bannwald ausgewiesen. Das Naturschutzgebiet ist ins Landschaftsschutzgebiet Baden-Baden eingebettet, das weite Teile des Stadtgebiets umfasst. Die Battertfelsen sind außerdem als Geotop geschützt.

Klettergebiet Battertfelsen

Der Battert gilt als abwechslungsreiches Klettergebiet, das in seiner Vielfalt einzigartig im Nordschwarzwald ist.[2] Seine Bekanntheit als Klettergebiet geht auf Wilhelm Paulcke zurück, der um 1885 die ersten Kletterrouten hier eröffnete. Seither ist eine Vielzahl von leichten bis schweren Routen (II bis IX) begangen worden. Einige der Felsmassive und freistehenden Türme benannten die Kletterpioniere nach Bergen der Dolomiten und des Kaisergebirges.

Am 24. Oktober 1964 stürzte Toni Kinshofer, der als Erster die Diamirflanke des Nanga Parbat und im Winter die Eiger-Nordwand durchstiegen hatte, am Battert ab und erlag kurz darauf seinen Verletzungen.

Die Ortsgruppe Baden-Baden der Bergwacht Schwarzwald unterhält in der Sommersaison eine Rettungsstation auf den Felsen.[3]

Luftbild der Battertfelsen

Kletterrouten (Auszug)

  • Kuhkamin (III), um 1885
  • Marterkamin (IV+ bis V-), um 1885
  • Paulckeweg (III), Wilhelm Paulcke um 1890
  • Bockgrat (IV+), Erstbegehung, 1905 von Bock allein
  • Alter Pforzheimer Weg (IV+), 1925 von Walter Stößer
  • Neuer Pforzheimer Weg (VI), von Walter Stößer
  • Wespenkante (V), von Walter Stößer, Fritz Kast, vor 1929
  • Neue Falkenwand (VII-), Martin Schliessler, ca. 1945
  • Kühnkante (VI+), Hermann Kühn und Reinhard Karl, 1969
  • Südostverschneidung (VII-), Kurt Jägel und Martin Schliessler, ca. 1960[4]

Felssperrungen

Ein Teil des Battert, die Badener Wand, wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe im November 2022 ganzjährig für das Klettern gesperrt, die zur Felskante führende Felsenbrücke demontiert. Grund war der nachlassende Bruterfolg der Wanderfalken. Mit der zunächst für fünf Jahre geltenden Sperrung gehen über 50 Touren für das Klettern verloren. Der Deutsche Alpenverein kritisierte die Maßnahme als überzogen.[5][6][7][8]

Bilder

Literatur

  • Jürgen Bergmann, Dagmar Rumpf: Battert. Panico Alpinverlag, Köngen 2017, ISBN 978-3-95611-067-2.
  • Kletterführer Schwarzwald Nord. 2. Auflage, Panico Alpinverlag, Köngen 2013, ISBN 978-3-95611-004-7.
  • Christian Fütterer, Bergwacht Baden-Baden: Kletterführer Nord Spezial, 2001.
  • Urban Schurhammer: Der Battert – Ein Kletterführer durch die Felsen bei Baden-Baden. Verlag Sektion Karlsruhe des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Karlsruhe 1926 (veraltet).
Commons: Battert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Kletterführer Schwarzwald, Band Nord. 3. Auflage. Köngen 2019, ISBN 978-3-95611-101-3.
  3. Bergwacht Schwarzwald, Ortsgruppe Baden-Baden: Rettungsstationen. (Memento des Originals vom 2. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bergwacht-schwarzwald.de Abgerufen am 2. Juni 2015.
  4. Timo Braun: Fels- und Routendatenbank. In: Klettern am Battert. 2022, abgerufen am 13. Dezember 2022.
  5. Felssperrung Battert: Sperrung der Badener Wand im Battert. 16. November 2022, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  6. „Als Fachverband vollkommen außen vor gelassen“: DAV-Präsident kritisiert ganzjähriges Kletterverbot am Battert - Pressemeldungen - Presse - DAV - Deutscher Alpenverein (DAV). Abgerufen am 15. Dezember 2022.
  7. Badener Wand. In: Klettern am Battert. Abgerufen am 15. Dezember 2022.
  8. "Badener Wand" am Battert bei Baden-Baden für Kletterer gesperrt. In: SWR Aktuell. Abgerufen am 15. Dezember 2022.
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