Emmelshausen
Emmelshausen ist eine Stadt im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein an und ist einer der beiden Verwaltungssitze. Emmelshausen ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 9′ N, 7° 33′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Hunsrück-Mittelrhein | |
Höhe: | 450 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,05 km2 | |
Einwohner: | 4948 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 615 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56281 | |
Vorwahl: | 06747 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM, GOA | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 036 | |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausstraße 1 56281 Emmelshausen | |
Website: | ||
Stadtbürgermeisterin: | Andrea Mallmann (FWG) | |
Lage der Stadt Emmelshausen im Rhein-Hunsrück-Kreis | ||
Stadtteile
Zu Emmelshausen gehören die Stadtteile Basselscheid, Baunhöllermühle und Liesenfeld.[3] Liesenfeld liegt am westlichen Stadtrand von Emmelshausen an der Landesstraße 206 (Rhein-Mosel-Straße) Richtung Gondershausen und bildet den ältesten Kern der Stadt.
Geschichte
Die ersten schriftlichen Zeugnisse datieren die Gründung der Siedlung Liesenfeld auf das 15. Jahrhundert. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts befand sich auf dem Gebiet von Emmelshausen eine gleichnamige Siedlung, die jedoch im Laufe der Zeit aufgegeben wurde. Nach dem Trierer Feuerbuch von 1563 war Emmelshausen bereits zu diesem Zeitpunkt bewohnt.[4] Im Wald östlich von Emmelshausen lag der Gerichtsplatz des Gallscheider Gerichts. Verwaltungssitz des Gerichtes war Burg Schöneck. 1314 gelangte es vom Reich als Pfand an Kurtrier und wurde nicht mehr eingelöst. Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde die Gegend wie das gesamte linksrheinische Rheinland französisch, 1815 wurde sie mit diesem auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet.
1906 traten die Gemeinden Liesenfeld, Basselscheid und Halsenbach Gemarkungsflächen ab, damit der Bahnhof der neuen Hunsrückbahn gebaut werden konnte. Die Häuser der Bahnhofssiedlung um den Bahnhof Halsenbach gehörten zunächst drei verschiedenen Gemeinden an. Erst 1935, als die neue Siedlung prosperiert hatte, traten die Orte Halsenbach und Dörth Teile ihrer Gemeindeflächen und ihre Hoheitsrechte ab, nachdem man einen neuen Namen gefunden hatte (Emmelshausen war der Name einer westlich gelegenen Wüstung mit dieser Bezeichnung)[5], wurde Emmelshausen selbständig. Liesenfeld und Basselscheid wurden eingemeindet. Lebten 1920 erst 20 Personen am Bahnhof und um das Gasthaus Waldfrieden des Gastwirts und Knochenflickers Peter Pies, so waren es zur Ortsgründung schon 280. Der Ausbau der Straße von Koblenz nach Kastellaun zur Hunsrückhöhenstraße brachte ab 1938 die Entwicklung weiter voran.[6]
Die Gemeinde ist seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Sie hat sich durch die verkehrsgünstige Lage in der Nähe der A 61 zum Dienstleistungszentrum für den vorderen Hunsrück entwickelt.
Auf Antrag der Ortsgemeinde Emmelshausen hat am 1. September 2009 die Landesregierung von Rheinland-Pfalz beschlossen, Emmelshausen die Bezeichnung Stadt zu verleihen. Der offizielle Verleihungsakt erfolgte am 27. Juni 2010.[7]
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Emmelshausen besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der vorsitzenden Stadtbürgermeisterin. Bis 2009 gehörten dem Gemeinderat 22 Ratsmitglieder an.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | FWG | Gesamt |
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2019[8] | 3 | 9 | 2 | 6 | 20 Sitze |
2014[9] | 5 | 11 | – | 4 | 20 Sitze |
2009 | 5 | 11 | – | 4 | 20 Sitze |
2004 | 5 | 13 | – | 4 | 22 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Emmelshausen e. V.
Bürgermeister
Ehrenamtliche Stadtbürgermeisterin von Emmelshausen ist Andrea Mallmann (FWG). Sie wurde am 8. Juni 2014 in einer Stichwahl mit 58,7 % der Stimmen zur neuen Stadtbürgermeisterin gewählt und löste Norbert Monnerjahn in diesem Amt ab.[10] Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 75,71 % in ihrem Amt bestätigt.[11]
Wappen
Blasonierung: „Geteilt und oben gespalten von Silber und Schwarz; vorn in ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, hinten ein rot gekrönter und -bewehrter goldener Löwe, unten in Rot drei (2:1) goldene Merkurhüte.“[12] | |
Wappenbegründung: Das rote Balkenkreuz erinnert an die ehemalige Zugehörigkeit von Basselscheid, Halsenbach und Dörth zu Kurtrier, an die Zugehörigkeit von Liesenfeld zum ehemaligen Haus Pfalz-Simmern der Pfälzer Löwe. Die drei Merkurhüte nehmen Bezug auf Handel und Gewerbe, die von der großen Mehrheit der Emmelshausener betrieben werden. |
Gemeindepartnerschaft
Partnergemeinde der Stadt Emmelshausen ist Luzy im französischen Département Nièvre, diese Partnerschaft besteht seit 1985.
Im Jahr 2015 fanden hierzu verschiedene gemeinschaftliche Veranstaltungen und Feierlichkeiten auf beiden Seiten zur Feier des 30-jährigen Bestehen statt[13], so unter anderem ein Malwettbewerb, bei dem Kindergärten und Schulen beider Gemeinden Bilder einsandten, die die deutsch-französische Freundschaft symbolisieren.[14]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Bereich Kultur ist die ehemalige Verbandsgemeinde Emmelshausen ein Mittelpunkt im gesamten Rhein-Mosel-Dreieck. Mehr als 20.000 Zuschauer besuchen das Zentrum am Park (ZaP) Jahr für Jahr. Mit dem Kulturkreis Region Emmelshausen, der mehr als 2.500 Mitglieder hat, ist dort einer der größten Kulturvereine in Rheinland-Pfalz angesiedelt.[15]
Im Bereich der bildenden Kunst ist der 1994 gegründete Kunstkreis Emmelshausen, Die Wiebelsborner, sehr aktiv.[16]
Bauwerke
In Emmelshausen gibt es mehrere Kulturdenkmäler sowie die Kirche St. Hildegard.
Vereine
Größter Sportverein in Emmelshausen ist der TSV Emmelshausen. Die Fußballherren wurden 2018 Rheinlandmeister und stiegen in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar auf, die Frauen- und Mädchenfußballabteilung[17] ist Kooperationspartner des SC 13 Bad Neuenahr.
Verkehr
Emmelshausen ist Endpunkt der Hunsrückbahn, die in Boppard beginnt und früher bis Simmern führte, ab 1998 jedoch südlich von Emmelshausen stillgelegt und abgebaut wurde. Der Personenverkehr wird von Transdev betrieben. Heute verkehren hier Züge der Linie RB37 nach dem Rheinland-Pfalz-Takt ca. stündlich. Da Emmelshausen im Rhein-Hunsrück-Kreis liegt, gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM).
Die Bundesstraße 327, ein Teilstück der Hunsrückhöhenstraße, wird heute um den Ort herumgeführt. An der A 61 besteht eine eigene Anschlussstelle (Nr. 42).
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 58 (PDF; 2,6 MB).
- Wilhelm Fabricius: Das Pfälzische Oberamt Simmern. In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Band 28, 1909, S. 103.
- Gründung von Emmelshausen
- … in 75 Jahren zur Stadt: 1935 – 2009. Website der Stadt Emmelshausen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Mai 2014; abgerufen am 15. Juni 2017.
- Mitteilung auf den Seiten der Verbandsgemeinde Emmelshausen
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Emmelshausen. Abgerufen am 6. Oktober 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister (Internet Archive)
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Hunsrück-Mittelrhein, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile. Abgerufen am 6. Oktober 2019.
- Wappen der Stadt Emmelshausen
- 30 Jahre Städte Partnerschaft zwischen Emmelshausen und Luzy. Stadt Emmelshausen, 16. Juni 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2015; abgerufen am 6. Juli 2015.
- Marco Kohlhaas, Sven Clemens: Bilderstrecke Luzy. In: Koblenzer Geschichte. 1. Juli 2015, abgerufen am 6. Juli 2015.
- Das ZAP. Kulturkreis Region Emmelshausen e. V., abgerufen am 29. Mai 2021.
- Kunstkreis Emmelshausen - Die Wiebelsborner (Memento des vom 22. Februar 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Zickensoccer