Barneveld

Barneveld (anhören) ist eine Gemeinde im Herzen der Niederlande. Sie liegt in der Provinz Gelderland im Westen der Landschaft Veluwe.

Gemeinde Barneveld
Flagge der Gemeinde Barneveld
Flagge
Wappen der Gemeinde Barneveld
Wappen
Provinz  Gelderland
Bürgermeister Jacco van der Tak (CDA)[1]
Sitz der Gemeinde Barneveld
Fläche
 – Land
 – Wasser
176,66 km2
175,94 km2
0,72 km2
CBS-Code 0203
Einwohner 62.603 (1. Jan. 2024[2])
Bevölkerungsdichte 354 Einwohner/km2
Koordinaten 52° 8′ N,  35′ O
Bedeutender Verkehrsweg A1 E30 A30 N301 N303 N310 N344 N797 N800 N801 N805
Vorwahl 0342, 0577
Postleitzahlen 3771–3776, 3781, 3784–3785, 3792, 3794, 3886
Website Homepage von Barneveld
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Voorthuizen, Straße zur Kirche
Voorthuizen, Straße zur Kirche
Voorthuizen, Straße zur KircheVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Bild1

Orte

Das Dorf gleichen Namens hat 35.345 Einwohner. Der Ort, der wie eine Kleinstadt anmutet, ist Sitz der Gemeindeverwaltung, vieler Schulen, Büros und ähnlicher Einrichtungen.

Zum Gemeindegebiet von Barneveld zählen auch die Ortschaften:

  • De Glind (605 Einwohner)
  • Garderen (2.155 Einwohner)
  • Kootwijk (300 Einwohner)
  • Kootwijkerbroek (5.830 Einwohner)
  • Stroe (1.670 Einwohner)
  • Terschuur (1.500 Einwohner)
  • Voorthuizen (11.515 Einwohner)
  • Zwartebroek (1.520 Einwohner)

In vielen dieser Orte gehören verhältnismäßig viele Menschen den orthodox-calvinistischen Kirchen der Niederlande an. Deswegen sind an Sonntagen auch viele Tankstellen, Kneipen, Hotels, Restaurants usw. geschlossen.

Geschichte

Barneveld besteht als Kirchdorf seit 1333. Es wird jedoch vermutet, dass der Ort sehr viel älter ist. Diese Annahme stützt sich auf ein Schriftstück aus dem Jahr 1174, das einen Wolfram van Barneveld nennt. Im unruhigen 15. Jahrhundert soll der Lokalheld Jan van Schaffelaar der Folter und so dem möglichen Verrat seiner Bundesgenossen entgangen sein, indem er sich vom Barnevelder Kirchturm zu Tode stürzte. Bei Barneveld steht ein Landsitz, der tatsächlich De Schaffelaar heißt.

Um von Verbindungen der Briten, die Nachrichten zunehmend zensierten, unabhängig zu werden, wurde 1918–1923 in Kootwijk ein – mit 2,4 MW besonders starker – Langwellensender, Radio Kootwijk, zur Kommunikation mit der Kolonie Niederländisch Ostindien auf Java, mittels der Malabar Radio Station in 11.500 km Entfernung (südöstlich) errichtet. Das Sendergebäude weist eine – technisch notwendig – 900 m2 große Halle auf, wurde im neuen Baustoff Beton und – inspiriert von der Figur einer Sphinx im Stil Art déco errichtet und ist heute leer und ist heute ein Rijksmonument. Kurzwellensender, die weniger Energie benötigen und Sprachübertragung erlauben, folgten bald, 2000 wurden die letzten Senderfunktionen stillgelegt.[3][4]

Auf dem Schaffelaar-Anwesen waren während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg zwischen Dezember 1942 und dem 29. September 1943 mehrere hundert Juden als so genannte „Protektionsjuden“ untergebracht. Der Reichskommissar Seyß-Inquart hatte dem niederländischen Staatssekretär Karel Johannes Frederiks und Jan van Dam, dem Generalsekretär im Ministerium für Erziehung, Wissenschaft und Kulturverwaltung, gestattet, rund fünfhundert Juden dafür zu benennen.[5] Ende September 1943 wurden diese jedoch nach Westerbork geschafft und am 4. September 1944 weiter nach Theresienstadt deportiert.[6] An einer Zufahrtsstraße zum Schloss steht seit dem 29. September 1987 eine Gedenktafel, die an die ermordeten Juden erinnert.

Bilder

Wirtschaft und Verkehr

Barneveld hat zentrale wirtschaftliche Bedeutung für die Geldersche Vallei. Die Industrie ist vielseitig. An der Autobahn A1 (ApeldoornAmersfoort) liegt zwischen Barneveld und Voorthuizen das ausgedehnte, bedeutende Gewerbegebiet Harselaar. Dort gibt es unter anderem ein Auktionshaus für gebrauchte Autos.

Barneveld hat drei Bahnhöfe an der Bahnstrecke AmersfoortEde-Wageningen, die den Beinamen Kippenlijntje („Hähnchenlinie“) trägt. Es ist durch Autobahnen mit Amersfoort, Apeldoorn und Ede verbunden.

Die Hühnerrasse „Barnevelder“ stammt aus dieser Region, die berühmt für ihre Hühnerzucht ist.

Wegen der waldreichen Umgebung kommen immer wieder viele Touristen in vor allem die östliche Hälfte der Gemeinde. Es gibt mehrere kleine Hotels, sowie Campingplätze und Anlagen mit Ferienwohnungen.

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahl am 16. März 2022[7]
Wahlbeteiligung: 67,06 %
 %
30
20
10
0
28,69
19,9
16
13,47
12,31
6,83
2,79
n. k.
LBb
PRO98d
BIg
LvdBh
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
+3,82
+6,48
−1,23
−2,02
−2,14
−1,16
−3,00
−0,75
LBb
PRO98d
BIg
LvdBh
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Lokaal Belang
d Pro’98
g Burger Initiatief
h Lijst Van den Brink
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

ParteiSitze[7]
19821986199019941998200220062010201420182022
SGP556667788810
Lokaal Belang47
ChristenUnie454655
Pro’98a7656654
CDA11111197876554
VVD54334344322
Burger Initiatief23321
Lijst van den Brink0
Lijst8110
Nederlandse Klokkenluiders Partij0
LPF0
RPF22445
GPV
Pro Barneveld4
D66a1
Lijst de Koning00
PvdAa233
Progressieve Partij Barneveld0
Gesamt2525272729293131313133
Anmerkungen
a 
Pro’98 ist ein Zusammenschluss von Pro Barneveld sowie den lokalen D66- und PvdA-Fraktionen.

Bürgermeister

Seit dem 9. Februar 2023 ist Jacco van der Tak (CDA) amtierender Bürgermeister der Gemeinde.[1] Zu seinem Kollegium zählen die Beigeordneten Aart de Kruijf (SGP), Hans van Daalen (ChristenUnie), André van de Burgwal (Pro ’98), Didi Dorrestijn-Taal (CDA) sowie der Gemeindesekretär Erik van Steden.[8]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Barneveld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Benoeming burgemeester Barneveld. In: Rijksoverheid.nl. Ministerie van Algemene Zaken, 3. Februar 2023, abgerufen am 9. Februar 2023 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  3. Radio Kootwijk
  4. Radio Kootwijk tripadvisor.at, Mai/Juni 2013, abgerufen 10. März 2020. - Bilderserie.
  5. VEJ 12/102
  6. Katja Happe u. a. (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (Quellensammlung) Band 12: West- und Nordeuropa, Juni 1942–1945. München 2015, ISBN 978-3-486-71843-0, S. 328 mit Anm. 5.
  7. Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 6. Mai 2022 (niederländisch)
  8. Samenstelling College van B&W Gemeente Barneveld, abgerufen am 1. Juli 2018 (niederländisch)
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