Bamangwato
Die Bamangwato (auch Mangwato oder BagammaNgwato) sind eine Ethnie in Botswana. Ihr Totem ist das phuthi bzw. Ducker.[1] Sie gehören zu den Batswana und sprechen Setswana bzw. dessen Dialekt Sengwato. Die meisten Bamangwato leben im Central District.[2]
Geschichte
Die Bamangwato spalteten sich um 1780 von den Bakwena ab. Deren Herrscher (kgamakgolo) Malope hatte drei Söhne, darunter Ngwato, die drei Gruppen bildeten. Ngwato und seine Gefolgsleute zogen nordwärts und bildeten eine eigene Ethnie, die über andere Gruppen wie die zahlenmäßig überlegenen Bakalanga sowie Basarwa herrschte. Ihre Hauptstadt wechselte traditionsgemäß mehrfach. So gehörten Shoshong und Phalatswe (Old Palapye) zu den Amtssitzen, bevor 1902 Serowe ausgewählt wurde. Die Bamangwato waren vor allem Viehzüchter. Von der jeweiligen Hauptstadt aus zogen die Bamangwato mit ihrem Vieh bis zu 250 Kilometer weit.[2]
Bedeutende Herrscher waren Sekgoma I. († 1875) und Khama III. (um 1837–1923). Khama III. trat zum Christentum über und erreichte die Anerkennung des heutigen Botswana als britisches Protektorat Bechuanaland. So wurde es vor den Eroberungsplänen südafrikanischer Machthaber, etwa Cecil Rhodes, geschützt. Khamas Sohn Sekgoma II. (1869–1925) regierte nur kurz. Sekgomas Sohn Seretse Khama wurde 1966 erster Präsident Botswanas, Seretse Khamas Sohn Ian Khama bekleidete von 2008 bis 2018 dieses Amt. Ian Khama ist heute nominell Herrscher der Bamangwato.
Sonstiges
Der Dialekt Sengwato enthält einen weltweit einmaligen Laut – eine Mischform aus f und s.[3]
Einzelnachweise
- Bruce Bennett: Bamangwato. In: thuto.org. 2. Mai 2020, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- John G. Galaty: The Indigenisation of Pastoral Modernity: Territoriality, Mobility and Poverty in Dryland Africa. In: Michael Bollig, Michael Schegg, Hans-Peter Wotzka (Hrsg.): Pastoralism in Africa: past, present and future. Berghahn Books, New York City 2013, ISBN 0-85745-909-0, S. 490. Auszüge bei books.google.de
- Elizebeth Zsiga: Is Sengwato a Possible Language? (mp4-Video; 396 MB; 75:32 Minuten) Gastvorlesung an der Johns-Hopkins-Universität, 4. April 2006, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. April 2022; abgerufen am 1. April 2022 (englisch, ab Minute 4:33 bis Minute 19:15). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.