Baltischer Nationalausschuss

Der Baltische Nationalausschuss, gegründet am 8. November 1918, war eine politische Vertretung der deutschbaltischen Bevölkerung während des Konfliktes mit Russland, deren erklärtes Ziel es war, die Bindungen zu Deutschland aufrechtzuerhalten.[1]

Geschichte

Nachdem die Rote Armee 1918 die Invasion im Baltikum vorbereitete, formierte sich aus den Reihen der deutschbaltischen Freiwilligen die Baltische Landeswehr, die gegen die bolschewistischen Invasionstruppen eingesetzt wurde. Die politischen Interessen wurden nach der Selbstauflösung des Baltischen Regentschaftsrates durch den Baltischen Nationalausschuss vertreten. Er entstand aus dem Zusammenschluss führender Persönlichkeiten, Vertretern der alten historischen Körperschaften und berufständischer Organisationen.[2]

Im Ausschuss waren unter anderem vertreten:[3]

Das politische Ziel war eine überproportionale Machtstellung der Deutsch-Balten im lettischen Staat, bzw. einem restaurierten Russland. Als sich die Republik Lettland konsolidiert hatte und die Gegenrevolution in Russland gescheitert war, wurden diese Ziele aufgegeben.

Die politischen deutsch-baltischen Parteien traten im April 1920 zu den Wahlen der Saeima an. Hierfür wurde der Ausschuss in den „Ausschuss der Deutschbaltischen Parteien“ umgeformt.[4]

Literatur

  • Claus Grimm: Jahre deutscher Entscheidung im Baltikum. Essener Verlagsanstalt, Essen 1939.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Frhr. v. Senden: Geschichte der Freiherrn von Senden und Freiherrn Schuler von Senden. Pro Business, Berlin 2009, ISBN 978-3-86805-376-0, S. 317 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Januar 2016]).
  2. Zur Gründung siehe auch: Eduard Baron Rosenberg: Für Deutschtum und Fortschritt in Lettland. Riga 1928 (gramatas.lndb.lv).
  3. Wolfgang Wachtsmuth: Das politische Gesicht der deutschen Volksgruppe in Lettland in der parlamentarischen Periode 1918–1934. In: Von deutscher Arbeit in Lettland 1918–1934. Ein Tätigkeitsbericht. Materialien zur Geschichte des baltischen Deutschtums. 3 Bände. Köln, Comel, 1951–1953.
  4. Kurzbeschreibung des Baltischen Rechtswörterbuchs, online auf: Baltische Historische Kommission: Baltisches Rechtswörterbuch S. 179
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