Serbische Brass-Musik

Als Serbische Brass-Musik, oder auch als Balkan Brass bzw. Trubači-Musik (auch Serbian Brass) bekannt, wird international eine Form der Blasmusik bzw. Musikrichtung bezeichnet, die im 19. Jahrhundert in Serbien entstand und dort hohe Popularität genießt. Im Ursprungsland Serbien ist für diese Musikrichtung die Bezeichnungen Trubači („Die Trompeter“) üblich. Darüber hinaus ist Serbische Brass-Musik auch in Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Mazedonien, Rumänien, Moldawien, Bulgarien sowie in der serbischen Diaspora populär, daher auch das Synonym Balkan Brass. Auch außerhalb der Balkan-Region hat die Serbische Brass-Musik einen Eindruck hinterlassen können, sodass sie die globale Musikszene inspirierte und weltweit populär geworden ist.

Serbische Brass-Musik von der Landshuter Band "Kein Vorspiel".

Geschichte

Im 19. Jahrhundert entstand in Zentralserbien eine neue Musikrichtung, die ihre Wurzeln in der serbischen Volksmusik hat. Bereits 1335 wurde in Dubrovnik ein serbischer Trompeter namens Dragan erwähnt, der ursprünglich aus Prizren kam. Mehrere serbische Kirchenfresken aus dem späten Mittelalter zeigen ebenfalls Trompeter.

Die Trompete ist, neben der Gusle und der Gajda, eines der wichtigsten Musikinstrumente der serbischen Volksmusik, die im 19. Jahrhundert in Serbien eine Wiedergeburt erlebte und sich zur Serbischen Brass-Musik entwickelte. Eine bekannte Tanzrichtung für die Bands ist der Kjutschek.

Ein typisches Brassband bzw. Orchester des Serbian Brass besteht vor allem aus Blechblasinstrumenten wie Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Tuba und Schlagzeug, manchmal werden auch Saxophone verwendet. Häufig ist die Musik instrumental, es wird aber auch gesungen, solo wie auch in Gruppen. Serbische Brass-Musik wird bei den verschiedensten Anlässen, besonders jedoch bei Festen aller Art meist unverstärkt dargeboten. So ist sie heutzutage vor allem bei serbischen Hochzeiten und Familienfeiern kaum mehr wegzudenken. Die Auftritte haben oft spontanen, improvisatorischen Charakter und werden mit Tanz verbunden, in Serbien vor allem mit dem Kolo, einem bei den Serben bis in die heutige Zeit überlieferten altertümlichen Reigen, welcher in unzähligen Varianten vorkommt.

Die Bezahlung der Musiker erfolgt dabei meist unmittelbar durch Ankleben von Geldscheinen an die Stirn der Musiker oder Hineinwerfen in die Instrumente. Das größte Festival der Serbischen Brass-Musik ist das Trompetenfestival im zentralserbischen Guča, eines der größten Volksmusikfestivals der Welt mit bis zu 500.000 Besuchern. Außerhalb des Balkans wurde der Serbische Brass-Musik besonders durch die Filme Emir Kusturicas, ein Filmregisseur aus Serbien, und den Filmmusiken von Künstlern wie Goran Bregović und Boban Marković populär.

Bekannte Musiker

Wichtige Musiker sind:

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