Bahnstrecke Triest–Hrpelje-Kozina

Die Bahnstrecke Triest–Hrpelje-Kozina war eine Bahnstrecke auf dem Gebiet des heutigen Slowenien und Italien.

Triest–Hrpelje-Kozina
Streckenlänge:18,9 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
0 Trieste Campo Marzio 4 m
von Trieste Centrale
Trieste Campo Marzio (Güterbahnhof)
nach Trieste Aquilinia
nach Villa Opicina
3,3 S. Anna di Trieste 120 m
8,8 S. Giuseppe delle Chiusa 200 m
9,7 S. Antonio-Moccó 222 m
14,9 S. Elia
Italien / Slowenien
von Pula
18,9 Hrpelje-Kozina 491 m
nach Divača

Geografische Lage

Die Bahnstrecke Triest–Hrpelje-Kozina verlief auf der Halbinsel Istrien, zweigte in Hrpelje-Kozina von der 1876 eröffneten Bahnstrecke Divača–Pula nach Westen ab und führte nach Triest.

Geschichte

Ehemalige Bahnstrecke im Rosandratal nahe dem Weihler Bottazzo (Botač)
Tunnel der ehemaligen Bahnstrecke, heute als kombinierter Rad-/Wanderweg genutzt

Die Bahnstrecke Triest–Hrpelje-Kozina wurde 1883 für die Istrianer Staatsbahn[1] konzessioniert.[2] Der Bahnbau zielte darauf, abseits der privaten Südbahn eine dem Staat gehörende Strecke von Triest nach Wien und Prag herzustellen. Dabei war allerdings der Abschnitt DivačaLjubljana der Südbahn-Gesellschaft mit zu benutzen. Baubeginn war der 26. November 1885. Am 6. Juli 1887 konnte die Bahnstrecke eröffnet werden.[3] Die Strecke wurde von den K.k. Staatsbahnen als Lokalbahn betrieben.[4]

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall Österreich-Ungarns gelangte Istrien – und damit die Bahnstrecke – an das Königreich Italien. Den Bahnverkehr betrieb hier nun die Ferrovie dello Stato Italiane (FS). Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Jugoslawien die Halbinsel Istrien und die Strecke wurde durch die neue Grenze zwischen Jugoslawien und Italien zerschnitten. Deren an Jugoslawien gefallenes östliches Ende gehörte nun zur Jugoslawischen Staatsbahnen (JŽ). Die Strecke verlor durch die neue Grenzziehung jede Verkehrsbedeutung und wurde 1960 stillgelegt. Heute ist ein Großteil der Trasse zum Radweg ausgebaut.[5]

Technische Parameter

Die Strecke war in Normalspur ausgeführt und eingleisig. Ihre Länge betrug vom Bahnhof Campo Marzio[Anm. 1], dem Staatsbahnhof, nach Hrpelje-Kozina 18,924 km. Hinzu kamen innerhalb der Stadt Triest noch 2,7 km vom Bahnhof Campo Marzio zum Südbahnhof, die sogenannte Riva-Bahn.[6] Die Gleisanlage war so insgesamt 21,6 km lang.

Literatur

  • Egbert Peinhopf: Eisenbahnen in Istrien – einst und heute. Wien 2017, ISBN 978-3-9503921-8-0 bei bahnmedien.at
  • Eisenbahnatlas Italien und Slowenien. Schweers + Wall, Aachen 2010. ISBN 978-3-89494-129-1

Anmerkungen

  1. Ursprünglich: Bahnhof Triest–St. Andrae, heute: Eisenbahnmuseum.

Einzelnachweise

  1. Elmar Oberegger: Istrianer-Bahn. In: oberegger2.org, 2007, abgerufen am 28. Oktober 2016,
  2. Gesetz vom 1. Juni 1883, betreffend die Herstellung einer Abzweigung der Istrianer Staatsbahn von Herpelje nach Triest. In: Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, Jahrgang 1883, RGBl. 1883/103, S. 368 ff. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rgb
  3. Eisenbahn Herpelje–Triest. In: Die Presse, Abendblatt, Nr. 119/1883 (XXXVI. Jahrgang), 2. Mai 1883, S. 4, Mitte links. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr
  4. Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (…) Eisenbahnverkehr. In: Wiener Zeitung, Nr. 204/1887, 7. September 1887, S. 5, Spalte 3. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  5. Elmar Oberegger: Hrpelje-Bahn. In: oberegger2.org, 2006, abgerufen am 28. Oktober 2016,
  6. Communicationswesen. (…) Eisenbahn Triest–Herpelje. In: Der Bautechniker, Nr. 27/1887 (VII. Jahrgang), 8. Juli 1887, S. 346, rechte Spalte. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bau, sowie Elmar Oberegger: Riva-Bahn. In: oberegger2.org, 2007, abgerufen am 30. Oktober 2016.
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