Bahnstrecke Szeged–Timișoara

Die Bahnstrecke Szeged–Timișoara ist eine nur noch abschnittsweise betriebene Regelspurstrecke, die sich heute in Ungarn, Serbien und Rumänien befindet.

Szeged–Timișoara Nord
Strecke der Bahnstrecke Szeged–Timișoara
Streckennummer:MÁV: 121
Kursbuchstrecke:MÁV: 121
ŽS: 39
CFR: 900
Streckenlänge:113 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:Újszeged–Szőreg: B2
Höchstgeschwindigkeit:Újszeged–Szőreg: 60 km/h
von Cegléd
von Szeged-Rókus
Szeged
Eisenbahnbrücke Szegedin (439 m); Theiß
458,5 Újszeged
Újszőreg
462,5 Szőreg
nach Banatsko Miloševo
nach Arad
Újszentiván
Staatsgrenze Ungarn – Serbien
Óbéba
471,8 Staatsgrenze UngarnJugoslawien (1919–1924)
Rabe (Рабе)
Banatsko Aranđelovo (Банатско Аранђелово)
Podlokanj
Vrbica
Zlatica
Valkanj
nach Sânandrei
Mokrin (Мокрин)
von Teremia Banat
von Comloșu Mare
160,1 Kikinda (Кикинда)
nach und von Zrenjanin
Banatsko Veliko Selo (Банатско Велико Село)
617,7 Staatsgrenze Serbien – Rumänien
613,0 Jimbolia
nach Lovrin
nach Cenei und nach Srpska Crnja
606,7 Clarii Vii
Staatsgrenze Jugoslawien – Rumänien (1919–1924)
602,8 Checea Sat
von Jaša Tomič
598,3 Cărpiniș
590,3 Beregsău
Bega Veche
Elisabeta
582,7 Săcălaz
Neutrassierung
nach und von Ronaț Triaj
nach Timișoara Vest
von Arad
von Jaša Tomič
von Baziaș (seit 1932)
573,9 Timișoara Nord
nach Baziaș (bis 1932)
nach Vârciorova

Quellen: [1][2]

Geschichte

Die Eisenbahnbrücke über die Theiß in Szeged vor ihrer Zerstörung

Die Strecke sollte als Verlängerung der Bahnstrecke Cegléd–Szeged, welche 1854 durch die k.k. Südöstliche Staatsbahn in Betrieb genommen wurde, das im Südosten des Kaisertums Österreich gelegene Banat erschließen und bis Temesvár (Timișoara) führen. 1855 wurde die k.k. Südöstliche Staatsbahn reprivatisiert und Teil der k.k. privilegierten Österreichischen Staatseisenbahn-Gesellschaft, die den bereits begonnenen Bau der Strecke fortsetzte.[3] Am 15. November 1857 wurde die Strecke eröffnet;[4] Szeged erhielt dabei einen neuen Durchgangsbahnhof an der Eisenbahnbrücke über die Theiß. Bis 1920 war die Strecke eine der wichtigsten Hauptstrecken im südöstlichen Ungarn, die unter anderem vom Orient-Express bedient wurde.

Mit den neuen Grenzziehungen durch den Vertrag von Trianon 1920 verlor die Strecke stark an Bedeutung, da sie nun von Ungarn über Jugoslawien nach Rumänien führte. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1944 zudem die Eisenbahnbrücke in Szeged von den Briten bombardiert und deren Reste von sich zurückziehenden ungarischen Truppen gesprengt.[4] Sie wurde nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut, wodurch die Strecke innerhalb der Stadt bis heute unterbrochen ist.

Bahnbetrieb findet heute nur noch auf den Abschnitten ÚjszegedSzőreg und KikindaTimișoara Nord statt. Am 21. Juli 2023 gab die Magyar Államvasutak bekannt, dass der Personenverkehr zwischen Újszeged, Szőreg und Mezőhegyes gemeinsam mit neun weiteren Nebenbahnen ab dem 1. August 2023 zur Stabilisierung der Fahrzeugsituation vorübergehend eingestellt und auf einen Busersatzverkehr verlagert wird.[5]

Die Strecke ist weiterhin eingleisig und nicht elektrifiziert. Zwischen Újszentiván und Banatsko Aranđelovo wurden die Gleise abgebaut.

Betrieb

Auf dem verbliebenen ungarischen Streckenabschnitt verkehrten bis zum 31. Juli 2023 täglich zwei aus einem Dieseltriebwagen der Reihe Bzmot bestehende Zugpaare von Mezőhegyes über Szőreg nach Újszeged.[6][7] Das serbische Kikinda wird von Zrenjanin her mit Dieseltriebwagen angefahren.[8] Auf dem rumänischen Teil setzt die private Regio Călători zwischen Jimbolia und Timișoara aus Frankreich stammende Dieseltriebwagen auf sechs täglichen Zugpaaren ein.[9]

Verlauf

Die Strecke begann im Staatsbahnhof der Komitatsstadt Szeged und führte gleich dahinter über die 439 Meter lange Brücke über die Theiß zum Bahnhof Újszeged. Seit der Zerstörung der Brücke fehlt eine Verbindung zwischen den Bahnhöfen links und rechts des Theißufers. Von Újszeged verläuft die Strecke in südöstlicher Richtung nach Szőreg, wo die heute noch betriebene Strecke in Richtung Mezőhegyes ausfädelt. Anschließend verlief der heute abgebaute Abschnitt ab 1920 weiter durch Jugoslawien (heute Serbien) über Rabe und Banatsko Aranđelovo, unweit der ab 1920 bestehenden Grenze zu Rumänien, nach Kikinda. Der ab hier wieder betriebene Abschnitt führt nach Osten und überquert bei Jimbolia die Staatsgrenze zu Rumänien. Über Cărpiniș und Beregsău Mare erreicht die Strecke die Hauptstadt des Kreises Timiș, Timișoara.

Einzelnachweise

  1. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 121 vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 23. Mai 2023 (ungarisch).
  2. 790 Szeged-Valkány-Nagykikinda-Zsombolya-Temesvár-Lugos-Karánsebes-Orsova. In: vasutallomasok.hu. Abgerufen am 23. Mai 2023 (ungarisch).
  3. Victor Freiherr von Röll: Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft priv. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 7. Berlin/Wien 1915, S. 449 (zeno.org [abgerufen am 25. Mai 2023]).
  4. Eszter Pándi: A szegedi vasút és Trianon. In: Belvedere. 1997 (ungarisch, u-szeged.hu [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 25. Mai 2023]).
  5. Magyar Államvasutak Zrt.: Augusztus elsejétől 10 regionális vasútvonalon vonathelyettesítő autóbuszok közlekednek. 21. Juli 2023, abgerufen am 4. August 2023 (ungarisch).
  6. 121 Békéscsaba — Kétegyháza — Mezőhegyes — Újszeged. (PDF; 103 kB) Magyar Államvasutak Zrt., 12. November 2022, abgerufen am 23. Mai 2023 (ungarisch).
  7. kemenymate: Sz 37040. In: vagonWEB. 29. März 2023, abgerufen am 25. Mai 2023.
  8. kemenymate: Re 2523. In: vagonWEB. 14. Dezember 2022, abgerufen am 24. Mai 2023.
  9. MariusIonescu: R 11273. In: vagonWEB. 1. Dezember 2022, abgerufen am 23. Mai 2023.
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