Bahnstrecke Sundsvall–Storlien

Die Bahnstrecke Sundsvall–Storlien ist eine 358 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen Sundsvall in Schweden und Storlien an der Grenze zu Norwegen. Sie wurde abschnittsweise zwischen 1874 und 1882 eröffnet.

Sundsvall–Storlien
Strecke der Bahnstrecke Sundsvall–Storlien
Åre (1890)
Streckennummer:20
Kursbuchstrecke:42
Streckenlänge:358 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Sundsvall–Storlien 15 kV 16⅔ Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:Bandel 224
(Ånge)–(Sundsvall c): 160 km/h
Bandel 212
(Ånge)–Bräcke: 180 km/h
Bandel 223
(Bräcke)–(Östersunds central): 160 km/h
Bandel 221
(Östersunds central)–Grenze: 140[1] km/h
Zweigleisigkeit:Moradal–Bräcke
Bahnstrecke Stockholm–Sundsvall von Gävle
578,777 Sundsvall C
577,737 Sundsvall V
Bahnstrecke Stockholm–Sundsvall nach Härnösand
571,1 Grönängen
566,977 Töva (ehem. P-Halt)
Bahnstrecke Matfors–Vattjom
561,194 Vattjom (ehem. P-Halt)
558,220 Hällsjö
552,687 Nedansjö (ehem. P-Halt)
544,4 Österlo
542,3 Västerlo
537,890 Stöde
535,2 Västerstöde
533,3 Nederede
531,1 Överede
527,677 Viskan (ehem. P-Halt)
525,2 Storboda
524,475 Bodaborg
521,884 Torpshammar
518,1 Getterån
512,564 Fränsta
509,1 Gullsta
507,894 Ljungaverks lastplats
Bahnstrecke Johannisberg–Ljungaverk
507,310 Ljungaverk früher Österhångsta
Bahnstrecke Johannisberg–Ljungaverk
505,065 Johannisberg (früher P-Halt)
502,903 Callans Såg
Ljungan
498,079 Erikslund
Ljungan
Norra stambanan von Gävle/Storvik
484,270 Ånge
Norra stambanan von Gävle/Storvik
Moradal
Dysjön (ehem. P-Halt)
Bensjöbacken (ehem. P-Halt)
514,948 Bräcke
Stambanan genom övre Norrland nach Boden
525,988 Stavre
538,641 Gällö
552,249 Pilgrimstad
Inlandsbahn von Mora
571,065 Brunflo
574,0 Grytan
576,5 Optand
579,000 Ope
585,946 Östersund C
586,955 Östersund V
Inlandsbahn nach Gällivare
593,4 Sam
596,2 Folkhögskolan
597,4 Täng (Åssjö)
602,4 Sandnässtugan
604,5 Dvärsätt
Indalsälven
606,641 Hissmofors
607,326 Krokom
609,700 Krokom OJ
611,620 Storflon (ehem. P-Halt)
612,5 Kvarnlösa
618,087 Nälden
624,345 Ytterån
633,373 Trångsviken (ehem. P-Halt)
640,4 Mällby
644,092 Mattmar
651,826 Äggfors
654,825 Mörsil
665,220 Järpen
nach Tegefors verk (etwa 2 km)
Järpströmmen / Liten
678,447 Undersåker
691,594 Åre
699,296 Duved
Indalsälven
Landverkströmmen
723,524 Ånn
735,035 Enafors
747,864 Storlien 601 m
751,825 Schweden / Norwegen
Bahnstrecke Trondheim–Storlien nach Trondheim

Quellen: [2]

Auf norwegischer Seite schließt die von Jernbaneverket als Meråkerbanen bezeichnete Bahnstrecke Trondheim–Storlien an, der schwedische Abschnitt wird vom Trafikverket heute als Mittbanan bezeichnet. Der schwedische Name spielt auf den Verlauf der Strecke nahe dem geographischen Mittelpunkt Schwedens in der Nähe des Haltepunkts Torpshammar an.

Der Streckenabschnitt Sundsvall–Storlien ist elektrifiziert. Die Strecke ist eingleisig; nur das Teilstück MoradalBräcke ist aufgrund der höheren Verkehrsdichte zweigleisig ausgebaut.

Geschichte

Sundsvall-Torpshammars Järnväg

Der älteste Abschnitt der Strecke ist die umgespurte Bahnstrecke Sundsvall–Torpshammar. Das rund 60 Kilometer lange Stück mit einer Spurweite von 1067 mm wurde von der privaten Bahngesellschaft Sundsvalls Järnvägsaktiebolag gebaut und 1874 in Betrieb genommen. Zusätzlich zur Hauptstrecke wurde die etwa drei Kilometer lange Nebenstrecke Matfors–Vattjom angelegt.

Storlien (1882)

Norrländska tvärbanan

Kurz nach der Eröffnung der STJ beschloss der schwedische Staat die Verlängerung der Strecke Richtung Westen über Bräcke und Östersund bis zur norwegischen Grenze – jedoch in Normalspur. 1878 wurde schließlich der Abschnitt Torpshammar–Ånge–Bräcke der jetzt sogenannten Norrländska tvärbana, der „Norrländischen Querbahn“, in Betrieb genommen, ein Jahr später erreichte die Bahn Östersund. 1882 wurde die letzte verbleibende Abschnitt auf schwedischer Seite zwischen Östersund und der norwegischen Grenze bei Storlien eingeweiht. Drei Jahre später wurde die STJ von der schwedischen Staatsbahn SJ aufgekauft und in Folge die Strecke Sundsvall–Torpshammar auf Normalspur ausgebaut.

Meråkerbahn

Etwa gleichzeitig mit dem Bau der Norrländska tvärbana wurde von der norwegischen Regierung – Norwegen befand sich in Union mit Schweden – der Bau der Meråkerbahn von Trondheim über Meråker nach Storlien vorangetrieben. Die Strecke wurde am 17. Oktober 1881 eröffnet. Gemeinsam bilden sie eine so genannte Mellanriksbana. Dies sind Strecken, die Norwegen und Schweden oder Schweden und Finnland verbinden.

Anschluss anderer Bahnstrecken

Vorerst war die Bahnstrecke ein Inselbetrieb ohne Anschluss an den Rest des norwegischen bzw. schwedischen Bahnnetzes. 1881, allerdings auch erst drei Jahre nach der Norrländska tvärbanan, erreichte die Norra stambanan von Süden kommend Ånge; von Bräcke aus wurde sie ab 1883 in Richtung Boden als Stambanan genom övre Norrland verlängert. Die Inlandsbahn bei Östersund und Brunflo wurde erst 1911/12 bzw. 1916 angeschlossen. Von Sundsvall aus war die Weiterreise per Schiene auf der Ostkustbana erst ab 1927 möglich.

Elektrifizierung

Die Strecke wurde zwischen 1939 und 1945 elektrifiziert.

Aktueller Betrieb

Ab November 2013 war der durchgehende Zugverkehr nach Norwegen unterbrochen. Zwischen dem Bahnhof Storlien und der norwegischen Grenze ist es zu Bodensenkungen gekommen, und es bestand die Gefahr eines Erdrutsches. 2014 wurde die Strecke stabilisiert und im Februar 2015 wieder eröffnet.[3] Von 2016 bis 2018 wurde eine Brücke gebaut, die den gefährdeten Damm ersetzt. Das Bauwerk wurde am 19. Oktober 2018 eröffnet.[4][5]

Verkehr

Nach früher eher bescheidenen Personenverkehrsangeboten auf der Strecke wurde das Angebot seit Anfang der 1990er Jahre nach und nach ausgebaut.

Nahverkehr

Im Nahverkehr verkehren zwischen Heimdal, Trondheim und Östersund seit dem 22. September 2002 täglich zwei Zugpaare des Nabotåget, bis Juni 2007 betrieben von der norwegischen Norges Statsbaner und der schwedischen Länstrafiken i Jämtlands län. Sie wurden durch das EU-Programm Interreg IIIA zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit teilfinanziert.

Am 17. Juni 2007 übernahm Veolia Transport die Zugangebote Mittlinje in Schweden und Nabotåget in Norwegen und vereinte sie unter dem Namen Mittnabotåget. Seit einigen Jahren wird die Verbindung zwischen Norwegen und Schweden in Storlien gebrochen, so dass Reisende immer umsteigen müssen.

Seit dem 7. Juni 2020 betreibt SJ Norge AS unter der Marke „NORD“ den Personenverkehr auf dem norwegischen Abschnitt.

Fernverkehr

SJ bietet SJ X2-, Intercity- und Nachtzug-Verbindungen auf der Strecke von Sundsvall nach Östersund und teilweise weiter bis Åre, Duved und Storlien. Des Weiteren verkehrt während der Wintersaison zweimal in der Woche ein Nachtzugpaar der Veolia Transport von Malmö über Stockholm nach Duved. Weitere Züge nutzen den Streckenabschnitt Ånge–Bräcke.

Touristischer Verkehr

Der Streckenabschnitt zwischen Brunflo und Östersund wird zwischen Mitte Juni und Anfang September von der zu touristischen Zwecken verkehrenden Inlandsbahn benutzt. Im Winter bringen diverse Charter- und Sonderzüge wie der Åretåget Skitouristen in die Wintersportzentren nahe der norwegisch-schwedischen Grenze, darunter nach Åre und Duved.

Güterverkehr

Die Bahnstrecke Sundsvall–Storlien ist eine wichtige Strecke im schwedischen Güterverkehrsnetz. Besondere Bedeutung hat dabei der Abschnitt Ånge–Bräcke, der die Ost-West-Strecke mit der Nord-Süd-Strecke von Gävle nach Boden verbindet. Der Holzverladepunkt Töva ist der Knotenpunkt des sogenannten „Tövasystems“ (Tövasystemet), in dem von Hector Rail die Werke eines der großen Konzerne in der Holzindustrie, SCA, in der Region um Sundsvall mit jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen Rohmaterial versorgt.[6]

Commons: Mittbanan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. TRAFIKVERKET JNB 2021 Bilaga 3 E STH per sträcka. (PDF) Utgåva 2021-07-07. trafikverket.se, 7. Juli 2021, S. 142, abgerufen am 20. September 2021 (schwedisch).
  2. Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen (Hrsg.): Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas. (früher Dr. KOCHs Stationsverzeichnis). 52. Auflage. Barthol & Co., Berlin-Wilmersdorf 1939.
  3. Bank över Örabäcken, Storlien (Stora Helvetet). (PDF) Trafikverket, 23. Oktober 2014, abgerufen am 5. März 2023 (schwedisch).
  4. Bro ersätter järnvägsbanken. Trafikverket, 8. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2016; abgerufen am 5. März 2023 (schwedisch).
  5. Peter Höök: Bron över Stora helvetet färdig. In: jarnvagsnyheter.se. 22. Oktober 2018, abgerufen am 5. März 2023 (schwedisch).
  6. Lennart Sundström: Stora volymer råvaror och gods transporteras i Jämtlands län. (PDF; 4,6 MB) In: www.lansstyrelsen.se. Länsstyrelsen Jämtlands län, abgerufen am 27. Mai 2013 (schwedisch, Herbst 2000).
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