Bahnstrecke Saigon–Mỹ Tho

Die Bahnstrecke Saigon–Mỹ Tho war in ihrem nördlichen Abschnitt (SaigonChợ Lớn) die erste Bahnstrecke im damaligen Französisch-Indochina und auf dem Gebiet des heutigen Vietnam.

Saigon–Mỹ Tho[1]
Lokomotive Nr. 5 (1905)
Lokomotive Nr. 5 (1905)
Streckenlänge:70 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
0 Saigon
von Hanoi
5 Chợ Lớn
Cay-Hai
Phu-Lam
An-Lac
Tan-Kiem
Binh-Diem
Binh-Chnh
Gô-Dem
Ben-Luc
Grand Vaïco
Binh-Anh
Thu-Thuan
Petit Vaïco
Tan-An
Tan-Huong
Ohoa-Tinh
Tan-Hiep
Luong-Phu
Long-Hoi
Tru-Luong
nach Camau (Projekt)
70 Mỹ Tho
Mekong

Geschichte

Eröffnungszug Saigon-Chợ Lớn am 27. Dezember 1881
Bahnhof in Saigon. Der Mast im Hintergrund ist ein Schifffahrtssignal

Am 11. Dezember 1879 wurde einer Investorengruppe die Konzession für den Bau einer Bahnstrecke von Saigon nach Cholon gewährt. Sie konstituierte sich als Société Générale des Tramways à Vapeur de Cochinchine (SGTVC). Die Strecke wurde in Meterspur errichtet, war fünf Kilometer lang und wurde am 27. Dezember 1881 eröffnet.[2]

Bereits am 12. November 1880 hatte die Regierung von Französisch-Indochina den Auftrag zur Verlängerung der Strecke bis Mỹ Tho am Mekong an einen anderen Unternehmer vergeben. Nach schnellem Baufortschritt konnte die Strecke am 20. Juli 1885 in Betrieb genommen werden, obwohl ihre längste Brücke über den Grand Vaïco (550 m) noch nicht fertiggestellt war. Hier wurde vorläufig eine Fähre eingesetzt. Zum 15. Juli 1888 fusionierten die beiden Gesellschaften und die Bahnstrecke Saigon–Mỹ Tho wurde in einheitlicher Regie betrieben.[3]

Aufgrund ihrer Entstehung aus einer Überlandstraßenbahn war die Eisenbahninfrastruktur und das zulässige Profil für Eisenbahnfahrzeuge auf der Strecke beschränkt, auch als sie später in Saigon Anschluss an das übrige Netz der Kolonie erhielt. Ab 1936 wurden hier Schienenbusse von Renault eingesetzt. In dieser Zeit befuhren täglich zehn Zugpaare die Strecke. Es gab gemischte Züge und „Express-Züge“, letztere ausschließlich mit Personenbeförderung.[4]

1958 wurde die Strecke aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt.[5]

Literatur

  • Frédéric Hulot: Les chemins de fer de la France d'outre-mer 1: L'Indochine – Le Yunnan. Saint-Laurent-du-Var 1990. ISBN 2-906984-05-1.

Einzelnachweise

  1. Angaben nach Hulot, S. 12.
  2. Hulot, S. 13.
  3. Hulot, S. 14.
  4. Hulot, S. 17.
  5. Florian Schmidt: Vietnam. Eisenbahn zwischen Mekong und Rotem Fluss = Dampf und Reise / Überseeische Eisenbahnen 6/1989, S. 8.


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