Bahnstrecke Przemyśl–Chyriw

Die Bahnstrecke Przemyśl–Chyriw ist eine Eisenbahnverbindung in Polen und der Ukraine, die ursprünglich durch die Erste Ungarisch-Galizische Eisenbahn (EUGE) als Teil ihrer Hauptverbindung von Legenyemihályi (heute: Michaľany) nach Przemyśl erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Przemyśl von der Bahnstrecke Kraków–Przemyśl ab und führt nach Chyriw.

Przemyśl Glówny–Chyriw
Bahnhof in Chyriw
Bahnhof in Chyriw
Streckennummer:102 (polnischer Teil)
Streckenlänge:35,350 km
Spurweite:Nyschankowytschi–Chyriw: 1520 mm
Przemyśl Glówny–Chyriw: 1435 mm
Höchstgeschwindigkeit:70 km/h
von Kraków Główny
0 Przemyśl Glówny
nach Lwiw Golownyj
1,681 Przemyśl Bakończyce
4,418 Przemyśl Pikulice
9,060 Hermanowice
11,465 Malhowice
12,292 Staatsgrenze PolenUkraine (seit 1944)
12,870 Nyschankowytschi (Нижанковичі)
Wihor (Вігор)
Borschtschowytschi (Борщовичі)
21,910 Nowe Misto (Нове Місто)
Bonewytschi (Боневичі)
26,110 Dobromyl (Добромиль)
Wyrwa (Вирва)
Roschewe (Рожеве)
33,960 Chyriw-Posada (Хирів-Посада)
nach Stryj
35,350 Chyriw (Хирів)
nach Starjawa (–Zagórz)

Geschichte

Die Strecke wurde durch die EUGE am 13. Mai 1872 eröffnet. Zweigleisig ausgebaut war sie Teil der leistungsfähigsten Strecke von Ungarn über die Karpaten nach Galizien. Der in Österreich gelegene Streckenteil wurde 1905 verstaatlicht und kam 1918 zu den Polnischen Staatsbahnen (PKP).

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebiet zunächst durch die Sowjetunion besetzt und die Bahnlinie auf Breitspur umgespurt. Dies wurde nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion ab dem Sommer 1941 rückgängig gemacht. Die Strecke wurde unter der Kursbuchnummer 534a Przemysl – Chyrow geführt.[1]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fiel der südliche Teil der Strecke an die Sowjetunion. Die Strecke erhielt dort in der Folge ein Vierschienengleis für Regel- und Russische Breitspur.

Am 22. April 1963 schlossen die Volksrepublik Polen und die Sowjetunion ein Abkommen zum Privilegierten Durchgangsverkehr in der Relation Przemyśl–Chyriw–Krościenko. Fortan konnten Züge der PKP auf Normalspur im Transit über sowjetisches Territorium verkehren, die dort jedoch keine Verkehrshalte aufwiesen. Dies endete 1995.[2] Seither war der grenzüberschreitende Verkehr unterbrochen.

In der Folge des Russischen Überfalls auf die Ukraine wurde die grenzüberschreitende Strecke wieder in Stand gesetzt.[3]

Commons: Railway line 102 (Poland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. H12.
  • Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Redaktion Hermann Strach, Wien, Budapest 1908 ff., mehrbändiges damaliges Standardwerk.

Einzelnachweise

  1. pkjs.de
  2. Kasper Fiszer: Linia 102: Jak regulowano tranzyt PRL – ZSRR? auf rynek-kolejowy.pl
  3. Jh/ineu/sram/pw: Ukraine-Krieg: Kamyschin-Abschied, Biden-Besuch, Putin-Bahnhöfe. In: Eisenbahn-Revue International 4/2023, S. 174–176 (175).
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