Bahnstrecke Montbozon–Lure

Die Bahnstrecke Montbozon–Lure ist eine Eisenbahnstrecke, die von Montbozon nach Lure in den Départements Haute-Saône und Doubs führt. Sie wurde 1896 eröffnet. Als eingleisige Strecke ausgeführt, verband sie die Bahnstrecke Besançon-Viotte–Vesoul mit der Bahnstrecke Paris–Mulhouse.[1]

Montbozon–Lure
Abzweig der reaktivierten Strecke in Lure
Abzweig der reaktivierten Strecke in Lure
Streckennummer (SNCF):857 000
Streckenlänge:39,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 15 
von Besançon
445,6 Montbozon
nach Vesoul
LGV Rhin-Rhône
Viaduc de Cognières
451,5 Cognières
455,7 Rougemont
LGV Rhin-Rhône
Pont-sur-l’Ognon
463,4 Esprels
LGV Rhin-Rhône
ehem. Base Travaux von Villersexel
468,2 Villersexel
474,5 Gouhenans
478,5 Les Aynans-Vouhenans
481,2 Magny-Vernois
von Paris-Est
485,3 Lure
nach Belfort

Geschichte

Arbeiten für die Reaktivierung (April 2008)

Die Déclaration d’utilité publique einer Eisenbahnstrecke von Montbozon nach Lure erfolgte am 15. Juli 1885.[2] Die Strecke wurde am 3. November 1896 eröffnet. Der Personenverkehr wurde 1959 eingestellt, der Güterverkehr 1987.[3] Die Stilllegung/Entwidmung des Abschnitts von Montbozon nach Villersexel erfolgte am 11. Januar 2002.[2]

Der Abschnitt zwischen Lure und Villersexel wurde zur Materialversorgung der Base de Travaux (Baulogistikzentrum) der LGV Rhin-Rhône reaktiviert. Die Arbeiten zur Reaktivierung der Strecke haben 10 Millionen Euro gekostet; damit konnten 1000 LKW-Fahrten pro Tag verhindert werden.[4]

Die Strecke sollte ursprünglich nach LGV-Inbetriebnahme abgebaut werden, blieb aber doch erhalten. Die Erhaltung eines Abschnittes der Strecke ist für den Transit der TGV Lorraine-Méditerranée vorgesehen: eine geplante Verbindung der LGV Rhin-Rhône über die Bahnstrecke Montbozon–Lure, ab Lure weiter über die Bahnstrecke Blainville-Damelevières–Lure.[5] Das Gelände des Baulogistikzentrums wurde für eine Million Euro durch den Conseil Général des Département Haute-Saône übernommen – dort soll jetzt ein Gewerbegebiet entstehen.[6]

Der Streckenabschnitt, der für den Anschluss der Base-travaux an die LGV neu gebaut wurde, sollte nach den Bauarbeiten als Umfahrungsstrasse von Villersexel dienen. Im September 2012 wurde der erste Abschnitt der Umfahrung in Betrieb genommen, im November folgte der zweite. Die Kosten für den Bau der Straße betrugen 20 Millionen Euro.[7]

Einzelnachweise

  1. L’Est Republicain: LGV Rhin Rhône Le rail reprend ses droits, 13. März 2008
  2. Infos auf Histoire de lignes oubliées
  3. Christian Rénet, Marie-Claude Merle: Le canton de Montbozon, éditions Alain Sutton, 2006, (ISBN 2-84910-377-2)
  4. L’Est Republicain: LGV Rhin Rhône Villersexel : La base travaux sur les rails, 16. Dezember 2008
  5. SNCF : Nancy-Lyon en 2 h 38, d’ici 2020-2022 (Memento vom 7. Oktober 2009 im Internet Archive) L’Alsace, 6. Oktober 2009
  6. Claude Mislin: La base de travaux du TGV reprise par le conseil général. In: lepays.fr. Le Pays, 5. Juni 2012, archiviert vom Original; abgerufen am 4. März 2023 (französisch).
  7. Dossier de Presse: Visite de chantier Déviation de Villersexel (PDF; 1,7 MB)
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