Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Angoulême

Die Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Angoulême ist eine eingleisige, durchgängig befahrbare französische Eisenbahnstrecke mit einer Länge von 117 km. Sie befindet sich vollständig in der Region Nouvelle-Aquitaine und verbindet die Metropolregion Limoges, Hauptstadt des Départements Haute-Vienne mit dem weiter westlich gelegenen Angoulême im Département Charente. Dabei werden die beiden in Nord-Süd-Richtung laufenden Bahnstrecken Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon und Paris–Bordeaux miteinander verbunden.

Limoges-Bénédictins–Angoulême
Blick von der Rue de la Brégère in Limoges gen Südost, Februar 2014.
Blick von der Rue de la Brégère in Limoges gen Südost, Februar 2014.
Strecke der Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Angoulême
Streckenverlauf
Streckennummer (SNCF):610 000
Kursbuchstrecke (SNCF):42–43
Streckenlänge:117 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV – 50 Hz =
Maximale Neigung: 20[1] 
Zweigleisigkeit:ehem. Limoges–Magnac-Touvre (9,8 km)
Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Périgueux von Périgueux
Bahnstrecke Orléans–Montauban v. Montauban
Tunnel des Bénédictins (1024 m) und
Limoges–Peyrat-le-Château (CDHV-4)
            
474,6
401,3
Limoges-Bénédictins 251 m
            
            
Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon
nach Les Aubrais
            
A 20
            
472,8 Galerie des Bénédictins (57 m)
            
A 20
            
Bahnstrecke Le Dorat–Limoges-Bénédictins nach Le Dorat
               
Bahnstrecke Limoges–St-Sulpice
(CDHV-2) nach St-Sulpice-les-Feuilles
            
402,3 Limoges-Montjovis 290 m
            
            
Bahnstrecke Limoges–Bussière-Poitevine (CDHV-3)
und D 941 (ehem. N 141)
            
            
402,5 Tunnel de Montjovis (418 m)
            
409,7 Aurence (2×: 12 m+15 m)
            
410,0 Tunnel de Gigondas (70 m)
            
410,1 Aurence (5×: 2× 8 m+2× 11 m, 20 m)
               
Bahnstrecke Limoges–Saint-Mathieu-Rochechouart und N 21
412,9 Aixe-sur-Vienne 205 m
Bahnstrecke Limoges–Saint-Mathieu-Rochechouart (CDHV-1)
und N 21
419,3 Verneuil-sur-Vienne 215 m
419,6 Tunnel de Verneuil n°1 (217 m)
429,9 Saint-Victurnien 181 m
434,8 Saint-Brice-sur-Vienne
439,0 Saint-Junien 180 m
Bahnstrecke La Tuillière–Saint-Junien (CDHV-3) und D 675
440,0 Vienne (Viaduc de Saint-Junien; 111 m)
Anschlussgleise Papierwerk und Chemiefabrik
446,8 Saillat-Chassenon 164 m
            
Bahnstrecke Saillat-sur-Vienne–Bussière-Galant
von Bussière-Galant
447,3 La Montre
455,0 Chabanais 155 m
455,6 Grêne (23 m)
~455,7 D 941 (ehem. N 141)
459,2 Soulène (6 m)
Steinbruch Saint-Éloi
459,5 Exideuil-sur-Vienne 151 m
465,4 Charente (16 m)
Bahnstrecke Roumazières-Loubert–Le Vigeant von Le Vigeant
467,3 Roumazières-Loubert 207 m
N 141 u. Bahnstrecke Roumazières-Loubert-Angoulême
Bahnstrecke Ruffec–Roumazières-Loubert nach Ruffec
471,0 Fontafie 189 m
478,4 Bonnieure (10 m)
480,4 Chasseneuil-sur-Bonnieure 119 m
487,7 Taponnat 101 m
492,0 La Rochefoucauld 86 m
493,7 Tardoire (36 m)
499,0 Bandiat (26 m)
499,7 Montgoumard 87 m
               
Bahnstrecke Roumazières-Loubert-Angoulême (CFEC)
504,2 Bahnstrecke Quéroy-Pranzac–Thiviers von Thiviers
504,5 Le Quéroy-Pranzac 118 m
Bahnstrecke Magnac-Touvre–Marmande von Marmande
Bahnstrecke Roumazières-Loubert-Angoulême (CFEC)
510,7 Magnac-Touvre 51 m
            
513,8 Ruelle 49 m
            
mehrere Gleisanlieger
                  
CFD von Rouillac und CFEC von St Angeau
            
ehem. Trasse zum Bf. Angoulême-État (bis 1892)
            
518,8
448,3
Bahnstrecke Paris–Bordeaux von Paris (Abzw. Ruelle)
            
519,9
449,4
Angoulême Angoulême-État
               
CFEC nach Blanzac
449,9 Tunnel d’Angoulême (775 m)[2] u. T. de la Gâtine (550 m)[3]
451,4 Silla 45 m
Saint-Martin
ehem. Trasse vom Bf. Angoulême-État (bis 1892)
452,3 Bahnstrecke Beillant–Angoulême nach Beillant (Abzw. Alliers)
Bahnstrecke Paris–Bordeaux nach Bordeaux-St-J.

Beginn der Kilometrierung: Bahnhof Paris-Austerlitz via Vierzon

Geschichte

Ehemaliger Kreuzungsbahnhof Roumazières-Loubert, 2010

Die Idee für diese Strecke reicht bis ins Jahr 1854 zurück. Die Abgeordneten der beiden Départements träumten von einer schnellen West-Ost-Verbindung, die von Bordeaux kommend über Angoulême in die Region Montluçon führen sollte. Die unmittelbar westlich anschließende Strecke konnte bereits 1853 fertig gestellt worden, die Bahnstrecke Montluçon–Saint-Sulpice-Laurière im Osten war erst in der Planungsphase und wurde mit dem Freycinet-Plan realisiert. Auch die Bahnstrecke Beillant–Angoulême wurde in der Mitte der 1850er Jahre projektiert und gut 10 Jahre später realisiert.

Unterschiedliche Interessen über den genauen Streckenverlauf wurden mit dem Beschluss des Conseil supérieur des Ponts et Chaussées (Oberster Rat für Brücken und Straßen) am 20. Februar 1868 entschieden. Ein halbes Jahr später, am 18. Juli 1868 erteilte das Ministerium für Handel und öffentliche Arbeiten die Konzession für den Bau und Betrieb der Strecke an die Compagnie des chemins de fer des Charentes.[4] Am 26. April 1875 konnte die Strecke in ihrer gesamten Länge eingeweiht werden, nachdem sie am 18. Juli 1868 auch für den Personenverkehr zugelassen worden war. Drei Zugpaare verkehrten in den ersten Jahren auf der Strecke, die zwischen dreieinhalb und vier Stunden unterwegs waren.[5]

In Angoulême wurde gegenüber, auf der anderen Straßenseite der Rue Gambetta des bereits bestehenden Bahnhofs Gare d’Orléans auf der Strecke Paris–Bordeaux über Orléans ein neuer Bahnhof, der Gare de l’État (Staatsbahnhof) gebaut[6], weil sich die beiden Gesellschaften nicht auf eine gemeinsame Nutzung einigen konnten.[5]

Schon bald geriet die Bahngesellschaft in finanzielle Schwierigkeiten und wurde vom Staat – zusammen mit neun anderen kleinen Gesellschaften – aufgefangen.[5] Bereits am 28. Juni 1883 erwarb die Eisenbahngesellschaft Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (PO) diese Strecke und vergrößerte damit ihr Streckennetz.[7]

1892 wurde der einstöckige Staatsbahnhof aufgegeben und mit dem Gare d’Orléans vereinigt.

Vor dem Zweiten Weltkrieg und dann wieder in der Nachkriegszeit bis 1981 verkehrten über die Strecke Nachtzüge auf der Verbindung GenfLa Rochelle.[8]

Streckenprofil

Während der östliche Abschnitt zwischen Limoges und Roumazières-Loubert im Tal der Vienne verläuft und bis auf das Stadtgebiet von Limoges wenige und sehr geringe Steigungen aufweist, ist der westliche Abschnitt von sich abwechselnden Steigungen und Gefälleabschnitten geprägt. Insgesamt waren für den Bau jedoch nur wenige Ingenieurbauwerke erforderlich. Die längste Brücke über die Vienne ist mit 111 m das Viaduc de Saint-Junien, die drei Tunnel sind der Tunnel de Montjovis (418 m), der Tunnel de Gigondas mit 70 m und der Tunnel de Verneuil mit 217 m.

Commons: Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Angoulême – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SNCF. Région du sud-ouest. Carnet de profils et schémas (PDF; 12 MB). Blatt 93 und 94, 1958.
  2. Tunnel d’Angoulême. Inventaire des tunnels ferroviaires de France
  3. Tunnel de la Gâtine. Inventaire des tunnels ferroviaires de France
  4. Décret impérial qui approuve la convention passée, le 18 juillet 1868, entre le ministre de l’Agriculture, du Commerce et des Travaux publics, et la Compagnie des chemins de fer des Charentes: 18 juillet 1868, Bulletin des lois de l’Empire Français, Paris, Imprimerie Impériale, XI, Band 32, Nr. 1628, 1868, Seite 317–321.
  5. Villages de France: Angoulême.
  6. Karl Baedeker: Le Centre de la France. Baedeker’s Reisehandbücher, 4. Aufl. 1892, Seite 32
  7. Loi qui approuve la Convention passée, le 28 juin 1883, entre le Ministre des Trauvaux publics et la Compagnie des Chemins de fer de Paris à Orléans. In: Bulletin des lois de la République française, Seite 352–359
  8. Trains de nuit transversaux.
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