Bahnstrecke Lérouville–Pont-Maugis

Die Bahnstrecke Lérouville–Pont-Maugis ist eine 143 km lange Hauptbahn in Lothringen, die nur noch dem Güterverkehr dient. Sie wurde mit der von der Chemin de Fer de l’Est übernommenen Kursbuch-Streckennummer 19 bezeichnet.[1]

Lérouville–Pont-Maugis
Strecke der Bahnstrecke Lérouville–Pont-Maugis
Streckennummer (SNCF):088 000
Kursbuchstrecke (SNCF):19 der Région Est
Streckenlänge:143,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10,5 
Höchstgeschwindigkeit:40 km/h
Zweigleisigkeit:1885 bis 1959
Bahnstrecke Paris–Strasbourg von Straßburg
288,7
0,0
Lérouville 231 m
Bahnstrecke Paris–Strasbourg nach Paris
3,81 Sampigny 228 m
6,89 Werksanschluss
9,3 Kœur 221 m
16,84 Saint-Mihiel 219 m
22,07 Dompcevrin 216 m
25,54 Bannoncourt 219 m
26,10 LGV Est européenne
29,27 Woimbey 213 m
33,09 Tilly-sur-Meuse 212 m
35,05 Villers-sur-Meuse 209 m
Les Monthairons
41,24 Ancemont/Dieue-sur-Meuse 204 m
Werksanschluss
46,44 Dugny-sur-Meuse 217 m
Bahnstrecke Saint-Hilaire-au-Temple–Hagondange
von Saint-Hilaire-au-Temple
54,35 Verdun 200 m
Bahnstrecke Saint-Hilaire-au-Temple–Hagondange
nach Hagondange
60,8 Charny-sur-Meuse 199 m
Marre
67,20 Chattancourt 190 m
72,69 Regnéville-sur-Meuse 197 m
77,62 Consenvoye 185 m
84,57 Sivry-sur-Meuse 180 m
Vilosnes Haraumont
88,42 Brieulles-sur-Meuse 178 m
92,1 Bahnstrecke Marcq-Saint-Juvin–Baroncourt v. Marcq-St-Juvin
Depot Dun-Doulcon mit Wasserstelle
94,07 Dun-sur-Meuse 175 m
~94,1 D 998 (ehem. RN 398)
~94,1 Bahnstrecke Marcq-Saint-Juvin–Baroncourt v./ n. Baroncourt
98,16 Sassey-sur-Meuse 174 m
100,72 Saulmory-et-Villefranche 175 m
107,80 Stenay 168 m
113,61 Inor 167 m
117,51 Pouilly-sur-Meuse 164 m
Département Ardennes/ Département Meuse
121,28 Létanne 162 m
Villemontry
131,23 Mouzon 158 m
134,67 Autrecourt-Villers 159 m
140,19 Remilly-Aillicourt 157 m
142,859
162,350
Bahnstrecke Mohon–Thionville von Thionville
161,978 Pont-Maugis 157 m
Bahnstrecke Mohon–Thionville nach Mohon

Die Strecke verläuft über ihre gesamte Länge auf der westlichen Flussseite der Maas (französisch Meuse), die vom Plateau von Langres kommend nach Norden zu den Ardennen fließt. Durch diese Streckenführung gibt es nahezu keine Steigungen sowie keine Kunstbauwerke wie Tunnel oder größere Brücken, was der Aufgabe der Strecke, Bereitstellung von Kriegsmaterial an der französisch-deutschen Front, zugutekam.[2]: S. 81 Gleichzeitig sollte die Strecke auch eine Verbindung zur belgischen Hauptstadt herstellen.[3] Zurzeit werden nur der nördliche Abschnitt ab Stenay sowie von Verdun aus, wo die Strecke die Bahnstrecke Saint-Hilaire-au-Temple–Hagondange kreuzt, je etwa fünf Kilometer in nördliche (bis Charny-sur-Meuse) und fünf Kilometer in südliche Richtung (bis Dugny) als Werksanschlüsse benutzt.

Geschichte

Verdun mit einem SNCF-Triebwagen der Reihe X 73500
vorne die inzwischen eingleisige Strecke, hinten die Bahnstrecke nach Thionville unmittelbar vor der Einmündung bei Pont-Maugis

Die Konzession zum Bau der Strecke wurde am 21. August 1869 erteilt, die Eröffnung der ersten Teilstrecke Pont-Maugis–Verdun erfolgte am 28. November 1873,[4] nach anderen Quellen am 28. November 1874.[5] Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der gesamten Strecke erfolgte im Sommer 1876. In der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs war die Strecke vor allem von militärischer Bedeutung, lagen entlang der nördlichen Hälfte die Maginot-Linie und eine Reihe von Kasernen, die durch den Bahnverkehr mit Material und Personal versorgt werden konnten.

Sie wurde bei ihrer Planung auf Zweigleisigkeit ausgelegt, welche aber erst 1885 entsprechend verwirklicht wurde.[2]: S. 81 Ferner hatte die Strecke auch kommerziellen Erfolg, weil entlang der Bahnstrecke einige Rohstoffwerke lagen: Kohle aus dem Lièger Becken, die nach Lothringen transportiert wurde, Kalk aus den Kalksteinbrüchen an der südlichen Streckenhälfte, das in den Werken von Verdun und Valenciennes gebraucht wurde, ferner Holz für die Papierfabrik in Stenay und auch Wein.

Ab 1936 wurden auf der Strecke zum ersten Mal vier Garnituren Schienenbusse vom Typ ZZCEy eingesetzt, die im Depot Mohon stationiert waren und dort durch Kriegseinwirkung 1944 vernichtet wurden.[6] Nach 1945 wurden Schienenbusse vom Typ De Dietrich XD 42100 eingesetzt.[2]: S. 83

Die Einstellung des Personenverkehrs erfolgte am 31. Mai 1959. Nach diesem Datum waren auf der Strecke gelegentlich Sanitätszüge der NATO sowie Diesellok-bespannte Güterzüge zu sehen.[2]: S. 83

Da die Strecke noch bis zum 1. Januar 1998 als Strategische Bahn eingestuft war,[3] ist sie noch komplett vorhanden. Einer Anfrage vom 5. Juli 2007 zu einer möglichen Wiedereröffnung an den Französischen Senat folgte die Bestätigung, den Fall finanziell prüfen zu wollen.[7]

Heutiger Zugverkehr

Der Abschnitt Pont-Maugis–Stenay wird im beschränkten Zugbetrieb (VUTR) mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h und einer maximalen Achslast von 22,5 t bedient.[2]: S. 83 Von 1990 bis 2000 führte die Chemin de fer touristique du sud des Ardennes zwischen Pont Maugis und Stenay an den Sommerwochenenden Fahrten mit einem Triebwagen durch. Bis Mouzon, wo unter anderem eine Niederlassung von ArcelorMittal bedient wird,[8] gibt es noch einen täglich stattfindenden Güterzugverkehr, nach Stenay allenfalls noch gelegentlich.

Commons: Bahnstrecke Pont-Maugis–Lérouville – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Les numéros attribués aux lignes de chemin de fer de l’ancien réseau Est. In: Trains En Voyage. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Mai 2013; abgerufen am 27. August 2012 (französisch, Ehemalige Streckennummern im Bereich „Ost“).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trains-en-voyage.com
  2. Pascal Dumont, Olivier Geerinck: Sur les rails d’Ardennes et de Gaume. Editions de Borée, 2004, ISBN 2-84494-269-5 (online).
  3. Sébastien Wilmet: Ligne de Lérouville à Pont-Maugis Sedan LIGNE .19. In: Chemin de Fer Réel. 26. Mai 1998, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. August 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/membres.multimania.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Ligne de Sedan à Lérouville. In: Rue du Petit Train. Abgerufen am 28. August 2012 (französisch).
  5. Jean-Marc Dupuy: Gares et Tortillards de Lorraine. l'apart, 2009, ISBN 2-35131-066-7, S. 19 (online).
  6. Autorail SCFE Est. In: RMF. 19. August 2006, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. August 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.rmf-magazine.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. Réouverture au trafic voyageurs de la ligne Verdun-Lérouville. Sénat, abgerufen am 28. August 2012 (französisch, Akte des Französischen Verkehrsministeriums vom 8. Mai 2008).
  8. Desserte de Mouzon (08) par CFL cargo, Di 25/03/2012. In: Trains En Voyage. 25. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Dezember 2013; abgerufen am 28. August 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trains-en-voyage.com
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