Bahnstrecke Dărmănești–Câmpulung Moldovenesc

Die Bahnstrecke Dărmănești–Câmpulung Moldovenesc ist eine Hauptbahn in Rumänien. Sie verläuft im Süden der Bukowina in den Tälern der Flüsse Soloneț und Moldava.

Dărmănești–Câmpulung Moldovenesc
Bahnstation Cacica
Bahnstation Cacica
Strecke der Bahnstrecke Dărmănești–Câmpulung Moldovenesc
Kursbuchstrecke (CFR):502, 513
Streckenlänge:68 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
von Suceava
0,000 Dărmănești
nach Tscherniwzi
Suceava
Soloneț
4,408 Părhăuți
9,584 Todirești
13,784 Soloneț
17,237 Pârtești
21,286 Cacica
Soloneț
27,846 Vârfu Deal
31,308 Pâltinoasa
von Suceava
34,499 Gura Humorului
Humor
38,992 Gura Humorului Oraș
Moldova
Suha
45,762 Frasin
Moldova
51,583 Molid
Moldovița
von Moldovița
54,911 Vama
Moldova
Moldova
59,183 Prisaca Dornei
Moldova
67,726 Câmpulung Est
nach Vatra Dornei

Geschichte

Während der Entstehung der Bahnstrecke lag diese auf dem Territorium Österreichs innerhalb der habsburgischen Doppelmonarchie.

Im Jahr 1869 wurde die Bahnstrecke Tscherniwzi–Suceava eröffnet, die von der Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn-Gesellschaft betrieben wurde. Sie diente vor allem der Anbindung Rumäniens nach Mitteleuropa. Mit dem Ziel, weitere Regionen der Bukowina an das vorhandene Eisenbahnnetz anzuschließen und damit verbundene Einnahmen zu erlangen, gründeten sich mehrere private Lokalbahngesellschaften, unter anderem die Bukowinaer Lokalbahnen.

Am 1. Mai 1885 erteilte Kaiser Franz Joseph I. den Bukowinaer Lokalbahnen nach Zustimmung beider Häuser des Reichsrates die Konzession zum Bau einer Lokalbahn von Hatna (heute Dărmănești) nach Kimpolung (heute Câmpulung Moldovenesc). Diese Konzession war an die Bedingung geknüpft, dass sich die Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn-Gesellschaft und der Religionsfonds der Rumänisch-Orthodoxen Kirche – der in den Wäldern der Bukowina eine intensive Forstwirtschaft betrieb – an der Kapitalaufbringung beteiligen. Als Bauzeit waren 2 ½ Jahre veranschlagt.[1] Am 1. Mai 1888 konnte die Strecke eröffnet werden.[2] Sie endete zunächst am unteren Ortsrand von Kimpolung, im heutigen Bahnhof Câmpulung Est. 1901/02 wurde sie bis Dorna-Watra (heute Vatra Dornei) verlängert.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gelangte die Bukowina an Rumänien; der Betrieb der Strecke wurde durch die rumänische Staatsbahn CFR übernommen. Die hier beschriebene Bahnstrecke wurde Ausgangspunkt der wichtigen, 1940 vollendeten Überquerung der Ostkarpaten in Richtung Siebenbürgen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss die rumänische Regierung den Bau einer neuen Bahnstrecke, die zwischen den Bahnhöfen Suceava (früher Burdujeni) und Suceava Nord (früher Ițcani) begann und in Păltinoasa auf die Bahnstrecke Dărmănești–Câmpulung Moldovenesc traf. 1964 wurden diese Bauarbeiten abgeschlossen.[3] Innerhalb kurzer Zeit löste die neu gebaute Strecke die alte Linie über Dărmănești in ihrer Bedeutung ab.

Der Bahnhof Păltinoasa wurde zu Beginn der 2000er Jahre in Gura Humorului umbenannt, wohingegen der weiter westlich gelegene, ursprünglich als Gura Humorului bezeichnete Bahnhof Gura Humorului Oraș genannt wurde.

Aktuelle Situation

Die Strecke ist eingleisig und elektrifiziert. Derzeit (2009) verkehren pro Tag und Richtung etwa zwei Nahverkehrszüge zwischen Dărmănești und Gura Humorului. Zwischen Gura Humorului und Câmpulung Moldovenesc fahren ca. je fünf Nahverkehrs- und Schnellzüge, die über die Bahnstrecke Suceava–Gura Humorului verkehren. Dieser Abschnitt ist von großer Bedeutung für den Personen- und Güterverkehr. Die Teilstrecke von Dărmănești nach Gura Humorului dagegen ist defizitär; das rumänische Verkehrsministerium erwägt die Stilllegung oder den Verkauf.[4]

Höhenprofil
Höhenprofil

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Reichsgesetzblatt vom 1. Mai 1885
  2. Historisches Museum der österreichischen Eisenbahnen in Wien: Beschreibender Katalog des k.k. historischen Museums der österreichischen Eisenbahnen. Verlag des k.k. histor. Museums der österr. Eisenbahnen. Wien, 1902. S. 425
  3. Nicolae Popp, I. Iosep, Dragomir Paulencu: Județul Suceava. Editura Academiei Republicii Socialiste România, 1973. S. 133
  4. adevărul.ro vom 11. Mai 2009, abgerufen am 12. Mai 2009 (Memento vom 14. Mai 2009 im Internet Archive)
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