Bahnstrecke Bastia–Ajaccio

Die Bahnstrecke Bastia–Ajaccio (auch: Transkorsische Gebirgsbahn[2]) verbindet die zweitgrößte Stadt der Insel Korsika mit der ehemaligen Hauptstadt Corte sowie der Inselhauptstadt Ajaccio.

Bastia–Ajaccio
Brücke von Gustave Eiffel über den Vecchio
Brücke von Gustave Eiffel über den Vecchio
Strecke der Bahnstrecke Bastia–Ajaccio
Streckenlänge:154 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Maximale Neigung: 30 
Minimaler Radius:100 m
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Zweigleisigkeit:nein
0,00 Bastia 12,3 m s.l.m.
Tunnel de la Torreta (1422 m)
1,69 Lupino 18,5 m s.l.m.
Bassanese
L’Arinella
Montesoro
Erbaghjolu / Erbajolo
Sansonetti – Puliclinica / Polyclinique
5,83 Furiani 6,9 m s.l.m.
U Saltatoghju / Saltatojo
Ceppe
Casatorra
9,66 Biguglia 22,2 m s.l.m.
Bevinco
U Tragone / Tragone
Purettone
Prigione di U Borgu-Rasignani / Maison-d’arrêt-Borgo
16,23 U Borgu / Borgo 47,1 m s.l.m.
Lucciana L’Alivella / Lucciana Olivella
U Precoghju-Spaziu Spurtivu / Lucciana Pôle Sportif
21,02 Casamozza 32,4 m s.l.m.
Golo
nach Porto-Vecchio
Golo
29,59 Barchetta 97,6 m s.l.m.
Golo
39,13 Ponte-Novu 166 m s.l.m.
Golo
von Calvi
46,73 U Ponte à A Leccia / Ponte-Leccia 195,4 m s.l.m.
54,59 Francardo 266,6 m s.l.m.
Golo
Omessa
65,22 Suveria / Soveria 457,4 m s.l.m.
Tavignano
73,80 Corti / Corte 396,4 m s.l.m.
82,08 U Poghju A Riventosa / Poggio-Riventosa 545,8 m s.l.m.
85,12 Venacu / Venaco 564,7 m s.l.m.
89,79 Viadukt über den Vecchio (140 m)
95,92 Vivariu / Vivario 616,7 m s.l.m.
Savaghju / Svaggio
102,81 Tattone 802,4 m s.l.m.
106,65 Vizzavona 905,6 m s.l.m.
Vizzavona-Tunnel (3916 m)
Gravona
116,62 Bucugnà / Bocognano 672,5 m s.l.m.
123,49 Tavera 464,7 m s.l.m.
126,78 Aucciani / Ucciani 380,7 m s.l.m.
136,00 Carbuccia 207,1 m s.l.m.
Gravona
144,95 Mezana / Mezzana 55,6 m s.l.m.
Effrico
148,95 Caldaniccia 14,7 m s.l.m.
Cavone (Campo dell’Oro)
U Ricantu / Ricanto
I Salini / Les Salines
157,4 Aiacciu / Ajaccio 3 m s.l.m.
Ajaccio-Hafen (1993 aufgegeben)

Quellen: Quellen: [1]

Geografische Lage

Die Bahnstrecke hat ihren Anfangspunkt in der Nähe des Hafens von Bastia. Um Ajaccio zu erreichen, muss sie die Insel von Nordosten nach Südwesten und damit das gebirgige Innere von Korsika durchqueren. Dabei bindet sie auch die innerkorsische Universitätsstadt und ehemalige Hauptstadt der Insel, Corte, an. Die Strecke überwindet einen Höhenunterschied von 903 m bei einer maximalen Steigung von 3 %.[3]

Geschichte

Die Strecke wurde von 1888 bis 1894 von der Compagnie des Chemins de Fer Départementaux (CFD) erbaut und ging abschnittweise in Betrieb. Die CFD war auch erster Betreiber.[3]

Infrastruktur

Die Strecke ist 157,4 km lang, eingleisig, nicht elektrifiziert und in Meterspur ausgeführt.

Der Hauptkamm des innerkorsischen Gebirges wird unterhalb des 1163 m hohen Col de Vizzavona im 3916 m langen Vizzavona-Tunnel unterquert. Dieser Tunnel ist absolut gerade angelegt und weist von seinem höchsten Punkt am Nordportal ein durchgehendes Gefälle von 22 ‰ auf.[2][4] Nördlich des Tunnels befinden sich mehrere Kehren mit kurzen Tunneln. Insgesamt weist die Strecke 41 weitere Tunnel und Galerien mit je einer Länge von über 30 m auf, darunter auch der 1422 m lange Tunnel unter den Hügeln, die Bastia umgeben.[2][5]

Für den Scheitelpunkt der Strecke, der heute mit dem Vizzavona-Tunnel überwunden wird, war ursprünglich eine Steilstrecke erwogen worden, die mit dem System Fell überwunden werden sollte. Letztendlich fiel die Entscheidung dann doch zugunsten einer Unterfahrung des Gebirgskamms mit einem Tunnel.[3]

Teil dieser Steilstrecke ist auch die 140 m lange und 80 m hohe Brücke über den Fluss Vecchio (korsisch U Vechju) von Gustave Eiffel. Die Brücke ist ein historisches Kulturdenkmal (monument historique) nach französischem Denkmalrecht und entsprechend in der Base Mérimée (französische Denkmalliste) eingetragen.[6] Weitere 41 Brücken der Strecke sind mehr als 30 m lang.[2]

In Casamozza befindet sich seit 1978 das zentrale Bahnbetriebswerk.[2][5][7]

Betrieb

2022 fahren täglich vier Zugpaare über die Gesamtstrecke. Dazu kommt noch ein Zugpaar zwischen Bastia und Calvi, das den nördlichen Abschnitt der Strecke mit nutzt. Dazu gibt es an beiden Enden auch noch Vorortverkehr. Der von Bastia reicht bis Casamozza mit mindestens zehn Zugpaaren, der von Ajaccio bis Mezzana mit zehn Zugpaaren pro Tag.

Galerie

Literatur

  • Rudolf Schulter: Die französischen Meterspurbahnen des regulären Betriebs. Frank Stenvalls Förlag, Malmö 2017. ISBN 978-91-7266-196-7
Commons: Chemins de fer de la Corse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rudolf Schulter: Die französischen Meterspurbahnen des regulären Betriebs. Frank Stenvalls Förlag, Malmö 2017. ISBN 978-91-7266-196-7, S. 124, 128, 134
  2. Schulter, S. 124
  3. Schulter, S. 122
  4. Schulter, S. 128
  5. Schulter, S. 134
  6. Eintrag der Brücke über den Vecchio in der Base Mérimée
  7. Schulter S. 142
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