Bahnstrecke Antwerpen–Lage Zwaluwe

Die Bahnstrecke Antwerpen–Lage Zwaluwe (auch Linie 12 genannt) ist eine grenzüberschreitende Eisenbahnlinie zwischen Antwerpen (Belgien) und Lage Zwaluwe (Niederlande). Die Bahnstrecke ist die älteste Bahnstrecke zwischen Belgien und den Niederlanden und verlor erst 2009 an Bedeutung, als die neue parallele Hochgeschwindigkeitsstrecke in Betrieb ging. Die Streckenlänge beträgt etwa 64 km, wovon 33 km in Belgien und 31 km in den Niederlanden verlaufen.

Antwerpen–Lage Zwaluwe
Der Beneluxtrein bei Roosendaal
Der Beneluxtrein bei Roosendaal
Strecke der Bahnstrecke Antwerpen–Lage Zwaluwe
Streckennummer:L 12 (Belgien)
Streckenlänge:64 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:(NL) 1,5 kV =
(B) 3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:130 km/h
0,0 Antwerpen-Centraal
Tunnel von Antwerpen (3800 m)
Linie 25 und 59 nach Brüssel und Gent
Linie 27A
2,3 Antwerpen-Oost
4,3 Antwerpen-Schijnpoort
5,8 Antwerpen-Dam
7,5 Merksem
8,3 Antwerpen-Luchtbal
Ende Strecke 25 von Brüssel
SFS nach Amsterdam
9,1 Antwerpen-Noorderdokken
A12
11,4 Ekeren
Linie 27A
12,5 Sint-Mariaburg
15,0 Kapellen
21,0 Heide
22,7 Kijkuit
24,0 Kalmthout
28,1 Wildert
32,1 Essen
33,2
31
EU-Binnengrenze Belgien/Niederlande
A 58
Strecke nach Vlissingen
23 Roosendaal
Strecke nach Breda
16 Oudenbosch
8 Zevenbergen
A 16
SFS Amsterdam–Antwerpen
Strecke nach Breda
0 Lage Zwaluwe

Geschichte

Am 9. Juli 1852 schlossen Belgien und die Niederlande einen Vertrag über den Bau einer neuen Eisenbahnstrecke, welche Antwerpen mit Rotterdam verbinden sollte. Am 26. Juni 1854 wurde die Strecke zwischen Antwerpen und Roosendaal eröffnet. Vier Monate später ging auch der Teil zwischen Roosendaal und Oudenbosch in Betrieb. Die komplette Strecke wurde am 1. Mai 1876 offiziell eröffnet; bereits 1881/82 erfolgte der zweigleisige Ausbau. Elektrifiziert wurde die Strecke 1957; wegen der unterschiedlichen Stromsysteme in beiden Ländern wurde zwischen Essen und Roosendaal eine Systemtrennstelle eingebaut.

Verlauf

Die Strecke beginnt am Hauptbahnhof in Antwerpen, von da verläuft die Strecke östlich des Zentrums über die Bahnhöfe Antwerpen-Oost und Antwerpen-Dam. Danach verläuft sie kurze Zeit parallel mit der Schnellfahrstrecke HSL 4 (Schnellfahrstrecke Schiphol–Antwerpen), diese trennt sich jedoch nach dem Bahnhof Antwerpen-Noorderdokken und verläuft weiter parallel zur A1. Die Bahnstrecke führt weiter in Richtung Norden durch eher mäßig besiedeltes Gebiet bis zur Grenze zu den Niederlanden. Kurz danach kommt der Knotenbahnhof Roosendaal, wo Umsteigemöglichkeiten in Richtung Vlissingen, Breda und Amsterdam bestehen.

Ihren nördlichen Endpunkt hat die Strecke am Abzweigbahnhof Lage Zwaluwe, direkt südlich der Moerdijkbrücken über das Hollands Diep.

Zugverkehr

Bis zur Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Antwerpen–Amsterdam Ende 2009 war die Bahnstrecke die wichtigste Bahnverbindung für nationale und internationale Züge zwischen Belgien und den Niederlanden und wurde von Thalys-Zügen (Paris Brüssel – Amsterdam) sowie IC-Zügen befahren. Diese verkehren nunmehr über die neue Strecke; auf der alten Strecke verblieben die internationalen Güterzüge sowie ein stündlicher Regionalzug zwischen Roosendaal, Antwerpen und Puurs. Ausschließlich in Belgien verkehrt außerdem ein Intercity von Charleroi über Brüssel bis zum belgischen Grenzbahnhof Essen.[1]

Einzelnachweise

  1. Spoorkaart 2022. Nederlandse Spoorwegen, abgerufen am 4. November 2022.
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