Bahnhof Nürnberg-Zollhaus
Der Haltepunkt Nürnberg-Zollhaus ist ein stillgelegter Haltepunkt in Nürnberg, liegt an der südlichen Ringbahn und war von 1904 bis 1992 in Betrieb.
Nürnberg-Zollhaus | |
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Empfangsgebäude | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bauform | Durchgangsbahnhof, Inselbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | NNZO |
Eröffnung | 10. Juli 1904 |
Auflassung | 31. Mai 1992 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Nürnberg |
Ort/Ortsteil | Rangierbahnhof-Siedlung |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 24′ 43″ N, 11° 6′ 24″ O |
Höhe (SO) | 328 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
Bahnhöfe in Bayern |
Geschichte
Eröffnung
Der Bahnhof wurde am 10. Juli 1904 von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen mit Aufnahme des Personenverkehrs von Nürnberg Hauptbahnhof nach Nürnberg Rangierbahnhof eröffnet. Er befand sich ursprünglich an der heute zugeschütteten Überführung der Klenzestraße (Koordinaten ) mitten in der Rangierbahnhof-Siedlung.
Verlegung
Mit Beginn der Arbeiten für das Reichsparteitagsgelände musste ab 1933 der Verlauf der Ringbahn, deren alte Trasse durch das geplante Deutsche Stadion führte, um 1,6 Kilometer nach Süden verlegt werden. In diesem Zusammenhang wurde auch der Haltepunkt um ca. 170 m Luftlinie nach Südosten an seine heutige Stelle verschoben und 1937 dem Verkehr übergeben. Bei den Reichsparteitagen diente er neben den Bahnhöfen Dutzendteich und Märzfeld (heute Langwasser) dem Antransport der Teilnehmer.
Stilllegung
Der öffentliche Personenverkehr wurde am 27. September 1987 eingestellt und der Haltepunkt nach Aufgabe des Dienstpersonenverkehrs am 31. Mai 1992 stillgelegt. Der Bahnsteig wurde mittlerweile abgetragen, das Empfangsgebäude diente zwischenzeitlich als Gaststätte und steht heute leer.
Gebäude
Beschreibung
Das Empfangsgebäude ist auf dem Mittelbahnsteig angeordnet und von der Brücke der Klenzestraße zugänglich. Mit seiner kubischen, sachlichen Grundform entspricht es den Leitlinien des im Dritten Reich eigentlich verpönten Neuen Bauens. Im Inneren ist die originale Ausstattung noch weitgehend erhalten. Zwischen dem nüchternen Äußeren und dem Wandfresko im Heimatstil ergibt sich eine interessante Spannung.[2] Das Gebäude und die daran anschließende Brücke wurden deshalb 2011 unter Denkmalschutz gestellt.[3][4]
Bilder
- Wartebereich auf dem Bahnsteig
- Treppenabgang zum Bahnsteig mit Wandgemälde von Karl Gries
- Eingangsbereich des Empfangsgebäudes zur Zugangsbrücke
- Empfangsgebäude von der Zugangsbrücke aus
- Zugangsbrücke zum Empfangsgebäude
Weblinks
Quellen
- Bundesbahndirektion Nürnberg. Karte im Maßstab 1:400000. Ausgabe B. Karten- und Luftbildstelle der Deutschen Bundesbahn, Mai 1985 (blocksignal.de [abgerufen am 22. November 2023]).
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, zitiert im Wertvolles Zeugnis der verpönten Moderne im Nürnberger Stadtanzeiger vom 1. September 2011
- Denkmalliste Nr. D-5-64-000-2809, siehe auch Liste der Baudenkmäler in Nürnberg/Südöstliche Außenstadt#Bauernfeindsiedlung
- Kritik an Denkmalschutz für Nazi-Bauruinen im Nürnberger Stadtanzeiger vom 17. August 2011