Bahnhof Mittweida
Der Bahnhof Mittweida liegt im Westen der sächsischen 15.000-Einwohner-Stadt Mittweida an der Hauptstrecke Chemnitz–Riesa. Er war Ausgangspunkt der vor allem im Güterverkehr genutzten Strecke Mittweida–Dreiwerden.
Mittweida | |
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Regionalbahn nach Chemnitz Hbf, Juni 2016. | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof, früher Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | DMW |
IBNR | 8012369 |
Eröffnung | 1. September 1852 |
bahnhof.de | Mittweida |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Mittweida |
Land | Sachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 59′ 14″ N, 12° 57′ 37″ O |
Höhe (SO) | 296 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen |
Geschichte
Für die Industrialisierung der Region war die Anbindung an Eisenbahnnetze wichtig. Der Bahnhof Mittweida wurde am 1. September 1852 eröffnet.
Zwischen 1906 und 1997 zweigte vom Bahnhof die Bahnstrecke Mittweida–Dreiwerden/Ringethal ab, die hauptsächlich als Industriebahn genutzt wurde.[1]
Gebäude
Das am 22. Mai 1900 eröffnete Empfangsgebäude des Bahnhofs steht unter Denkmalschutz.[2] Das Gebäude befindet sich seit 21. September 2015 im Besitz der Stadt Mittweida, nachdem es im Jahre 2013 an eine Privatperson versteigert worden war.[3] Die Stadt plant nun eine Umgestaltung. Es gibt eine Fahrkartenagentur.[4]
Bahnanlagen
Vorhandene Hochbauten sind das Empfangsgebäude, der Güterschuppen sowie Stellwerk B1, welches die Signal- und Sicherungsanlagen des Bahnhofes bedient. Bis 2007 hieß dieses Stellwerk B2; im selben Jahr wurde Stellwerk W1 am nördlichen Bahnhofskopf aufgelassen und abgerissen.[5] Bis Mitte der 1970er Jahre gab es im Empfangsgebäude zudem eine Befehlsstelle.[6]
Der Bahnhof besitzt heute noch vier Gleise, davon ein Stumpfgleis (Gleis 1).
Der Hausbahnsteig an Gleis 1 ist 128 Meter lang, der durch eine Unterführung zu erreichende Inselbahnsteig an den Gleisen 2 und 3 124 Meter. Beide Bahnsteige sind 38 Zentimeter hoch und überdacht.[7]
Bedeutung und Verkehr
1914 war Mittweida Halt vierer Eilzugpaare, davon dreier durchgängiger Berlin–Chemnitz, dazu von täglich mindestens acht Nahverkehrszugpaaren Döbeln–Chemnitz.[8]
1936 war Mittweida Halt dreier täglicher Schnellzugpaare und eines Eilzugpaares von Berlin nach Chemnitz, ein zusätzliches Paar vor Sonn- und Feiertagen hin und sonn- und feiertags zurück. Dazu fuhren zahlreiche Personenzüge nach Chemnitz, weniger Richtung Waldheim und Döbeln.[9]
Bis zum 27. Mai 2006 war Mittweida ein Halt der Interregio-Linie Berlin–Chemnitz.[10]
Heute halten in Mittweida noch Regionalbahnzüge zwischen Chemnitz, Riesa und Elsterwerda, betrieben von der Bayerischen Oberlandbahn unter der Marke Mitteldeutsche Regiobahn sowie Züge des Chemnitzer Modells, betrieben von der City-Bahn Chemnitz. In Mittweida fahren City-Bahn und Regionalbahn rund eine halbe Stunde versetzt ab.
Verkehrsanbindung
Linie | Zuglauf | Takt (min) | EVU |
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RB45 | Chemnitz Hbf – Mittweida – Waldheim – Döbeln Hbf – Riesa (– Elsterwerda) | Mo–Fr: 60, Sa+So: 120 | Bayerische Oberlandbahn |
C14 | Thalheim (Erzgeb) – Chemnitz Technopark – Chemnitz Zentralhaltestelle – Chemnitz Hbf – Oberlichtenau – Mittweida | 60 | City-Bahn Chemnitz |
Stand: 29. Januar 2022 |
Weblinks
Einzelnachweise
- Kay Hähner, Erik Rauner: Die Industriebahn Mittweida : Mittweida-Dreiwerden-Ringethal. H&R, Merzdorf 2006. DNB 1007230053
- Denkmalschutz
- www.mittelsachsen-tv.de (Memento vom 19. September 2016 im Internet Archive)
- DB-Verkaufsstellensuche, abgerufen am 19. September 2016
- Jens Herbach: Mittweida. In: Sachsenschiene.de. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
- Liste Deutscher Stellwerke. Einträge Mf-Mz. In: Stellwerke.de. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
- Bahnsteiginformationen (Memento vom 20. September 2016 im Internet Archive) auf deutschebahn.com, abgerufen am 19. September 2016
- Reichskursbuch Juli 1914, Nachdruck, 5. Auflage, 1995, Ritzau KG – Verlag Zeit und Eisenbahn, Pürgen, ISBN 3-921 304-09-1
- Deutsches Kursbuch Sommer 1936, Ritzau KG – Verlag Zeit und Eisenbahn – Pürgen, Nachdruck, 1. Auflage, 1990
- Marcus Grahnert: Abfahrtstafel Mittweida 2006, Datenbank Fernverkehr, abgerufen am 19. September 2016