Bahadur

Bahadur ist ein asiatischer Titel und/oder Namensbestandteil.

Etymologie und Bedeutung

Das Wort Bahadur bedeutet ursprünglich heldenhaft oder mutig und ist etymologisch verwandt mit dem mongolischen Baatar, dem turksprachigen Baghatur, dem türkischen Bahadır, dem russischen bogatir (богатырь "Held") und dem ungarischen bátor "tapfer".

Im indischen Sprachraum fand der Titel (hindi बहादुर bahādur) über die Moguln Einzug und erhielt die zusätzliche Bedeutung ehrenhaft, höherrangig. Zahlreiche Großmoguln übernahmen diese Herrscherbezeichnung in ihren Namen, neben weiteren Titeln wie (Padi-)Schah oder Khan. Da der Titel häufig vergeben/angenommen wurde und als Namensbestandteil gehandhabt und weitergegeben wird, ist er heute auf dem indischen Subkontinent weit verbreitet.

Während der britischen Herrschaft über Indien wurden die gleichrangigen Ehrentitel des Khan Bahadur (Muslime und Parsen), Rao, Rae oder Rai Bahadur (Hindus) bzw. Sardar Bahadur (Sikhs) an hohe Beamte und Fürsten verliehen. Eine noch höherwertige Auszeichnung war der Diwan Bahadur, welcher als gleichrangige indische Variante zu dem häufigsten Ritterorden des Britischen Empire vergeben wurde. Die Fürsten Britisch-Indiens durften sich, wie bereits unter den Großmoguln, Maharadscha Bahadur nennen. Es gab weitere Rangstufen bis hinauf zum Maharajadhiraja Baradur (in etwa: Oberer/Hochrangiger König der Könige) – trotz dieses Titels waren sie dem jeweiligen Kaiser Indiens untergeordnet.

Auch in den nordindischen Königreichen Gorkha, Nepal und Bhopal etablierte sich „Bahadur“ als Ehrenbezeichnung und Namensanhang des Herrschers.

Nebenbedeutung

Im übertragenen Sinn bezeichnet der Beiname Bahadur auch eine pompöse, eitle, von sich selbst eingenommene Person.[1]

Verschiedene Namensträger

Fiktion

  • Die indische Comicserie Bahadur (1976–1990) zeigte den gleichnamigen Superheld und Protagonisten

Einzelnachweise

  1. Bahaudur. In: Henry Yule, Arthur Coke Burnell: Hobson-Jobson. A glossary of colloquial Anglo-Indian words and phrases, and of kindred terms, etymological, historical, geographical and discursive. XLVIII, 1021 S. London : Murray 1903. S. 48–50, mit Etymologie und Zitaten.
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