Badischer 121a

Die Gruppe 121a war eine Serie von acht Dampftriebwagen mit Kessel System Kittel der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahn, abgekürzt BadStB.

BadStB 121a
DR 1-8
Nummerierung: BadStB 1000–1007
DR 1–8
Hersteller: Maschinenfabrik Esslingen
Baujahr(e): 1914–1915
Ausmusterung: bis 1953
Bauart: A1 h2
Gattung: BadStB 121a
DR Ci dT
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 11.612 mm
Höhe: 4300 mm
Fester Radstand: 5000 mm
Leermasse: 17,80 t
Dienstmasse: 24,50 t
Reibungsmasse: 14,50 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Indizierte Leistung: 59 kW
Anfahrzugkraft: 17,4 kN
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Laufraddurchmesser: 1000 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 220 mm
Kolbenhub: 300 mm
Kesselüberdruck: 16,0 bar
Anzahl der Heizrohre: 324
Anzahl der Rauchrohre: 6
Heizrohrlänge: 1100 mm
Rostfläche: 0,71 m²
Strahlungsheizfläche: 3,16 m²
Rohrheizfläche: 22,35 m²
Überhitzerfläche: 4,63 m²
Verdampfungsheizfläche: 25,51 m²
Wasservorrat: 2,00 m²
Brennstoffvorrat: 0,8 t Kohle
Sitzplätze: 40
Klassen: 3. Klasse

Geschichte

Um 1900 wurde in Baden als Alternative zum Einsatz von Personenzügen, geführt durch Dampflokomotiven der Gattung Id, der Einsatz von Dampftriebwagen erprobt. Nach einem ersten Versuch im Jahr 1902 mit einem in die Gruppe 133c eingeordneten Triebwagen mit Kessel System Serpollet entschied man sich 1914 dafür Dampftriebwagen mit Kessel System Kittel zu erwerben. Dampftriebwagen dieses Typs waren schon seit fast zehn Jahren bei der württembergischen Staatsbahn als Klasse DW 1–17 im Einsatz. Die ersten Triebwagen wurden 1914 übernommen und erhielten die Nummer 1000 bis 1002. 1915 folgten weitere fünf Fahrzeuge, die die Nummern 1003 bis 1007 zugeteilt bekamen.

Im Betrieb erwiesen sich die Triebwagen als äußert zuverlässig. Zeitweise verkehrten sie mit bis zu drei Beiwagen. Durch die Konstruktion war eine einfache Wartung der technischen Anlage ohne besondere Einrichtungen möglich.

Die Triebwagen erhielten nach der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn 1925 die Betriebsnummern 1 bis 8 und waren der Bahndirektion Karlsruhe zugeteilt. Der Triebwagen Nr. 6 wurde etwa 1932 an die Oderbruchbahn verkauft und dort als 3-2001 bezeichnet. 1949 gelangte er zur Deutschen Reichsbahn und erhielt die Nummer DT 151 und wurde etwa 1956 ausgemustert.

Von der Deutschen Bundesbahn wurden noch die Triebwagen 1 und 8 übernommen. Erster wurde 1951 ausgemustert und letzterer 1953. Die Triebwagen Nummer 2 und Nummer 3 kamen 1945 zum Bestand der französischen Staatsbahn SNCF und waren dort in der Ostregion als XDR 10102 und XDR 10103 im Einsatz.

Konstruktive Merkmale

Der Kessel System Kittel bestand aus einem stehenden Rauchröhrenkessel mit einer Wellrohr-Feuerbüchse. Ein Überhitzer war in der Rauchkammer über dem Kessel angeordnet.

Der Triebwagen selber war weitgehend wie ein Personenwagen konstruiert. Auf einem genieteten Profilstahlrahmen wurde der hölzerne Aufbau errichtet. Die Verkleidung erfolgte mit Stahlblech. Der Zugang zum Abteil erfolgte über eine Endbühne, während sich auf der anderen Seite der Kessel und der Führerstand befanden.

Der angetriebene Radsatz war fest gelagert, während der Laufradsatz als Lenkradsatz ausgelegt war. Die Federung erfolgte mittels Blattfedern.

Literatur

  • Hermann Lohr, Georg Thielmann: Lokomotiv-Archiv Baden. transpress, Berlin 1988, ISBN 3-344-00210-4.
  • Rainer Zschech: Deutsches Lok-Archiv: Dampf- und Verbrennungstriebwagen. transpress, Berlin 1993, ISBN 3-344-70766-3.
  • Wolfgang Valtin: Deutsches Lok-Archiv: Verzeichnis aller Lokomotiven und Triebwagen Band 2 - Dampflokomotiven und Dampftriebwagen. transpress, Berlin 1992, ISBN 3-344-70740-X.
  • Werner Willhaus: Kittel-Dampftriebwagen - Innovation des Nahverkehrs vor 100 Jahren. EK-Verlag, Freiburg 2008, ISBN 978-3-88255-106-8.
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