Badis
Badis war eine Hafenstadt im Norden Marokkos zwischen Ceuta und Melilla und diente bis ins 16. Jahrhundert als Hafen für Fès. Heute gibt es noch ein kleines Fischerdorf, das für seinen Badestrand bekannt ist. Der antike Name war Parientina, später war auch Badès oder Belis in Gebrauch.[1]
Badis | |||||
---|---|---|---|---|---|
| |||||
Basisdaten | |||||
Staat: | Marokko | ||||
Region: | Tanger-Tétouan-Al Hoceïma | ||||
Provinz: | Al Hoceïma | ||||
Koordinaten | 35° 10′ N, 4° 17′ W |
Beschreibung
Badis war im 13. und 14. Jahrhundert ein geschäftiger Hafenort für den Handel mit dem Emirat von Granada, stagnierte aber durch die Reconquista.[2] Auch nach der Eroberung Ceutas durch die Portugiesen 1418 bis zum Fall von Granada 1492 florierte die Stadt wieder. Als Leo Africanus die Stadt besuchte, fand er sechshundert Häuser mit rund 3000 Bewohnern vor.[3]
Könige
- 1500–1515 Al Mançour o Muley Mansur
- 1515–1524 Mohammad ben Al Mançour
- 1524–1530 Ahmad
- 1530–1541 Ibrahim
- 1541–1554 Ali ben Hassoun
Sonstiges
Die Stadt war zeitweise ein Stützpunkt der Barbareskenstaaten und wurde deshalb 1508 von spanischen Truppen eingenommen. Diese verloren die Kontrolle schnell wieder an die Osmanen. 1549 wurde die Stadt gemeinsam mit Fès durch die Saadier erobert. Der Fels vor der Küste, inzwischen eine Halbinsel namens Peñón de Vélez de la Gomera, ist bis heute eine spanische Exklave.
Einzelnachweise
- James Richardson: Travels in Morocco (Complete). Echo Library, 2007 ISBN 1-4068-3889-6, S. 137.
- C. R. Pennell (Hrsg.): Bandits at sea. A pirates reader. NYU Press, 2001, ISBN 0-8147-6678-1, S. 57.
- John Robert McNeill: The Mountains of the Mediterranean World Studies in Environment and History. Cambridge University Press, 2003, ISBN 0-521-52288-9, S. 203.