Bad Buchenthal

Das Bad Buchenthal war eine Kaltwasserheilanstalt in Oberbüren in der Schweiz, die von 1842 bis 1907 existierte.

Bad Buchenthal um 1900.

Geschichte

Das Bad Buchenthal wurde 1842 von Conrad Stierlin gegründet. Es bestand aus einem dreistöckigen Kurhaus zur Aufnahme von 50 Kurgästen, nach einem Umbau vor 1859 100 Personen. Die Angebotspalette beinhaltete Duschen, Fluss- und Wellenbäder in der Glatt, warme Bäder, russische Dampfbäder, Fichtennadel-Dampfbäder, Regenbäder, Staubbäder,[1] aber auch Anwendungen der Elektrizität in Form von hydroelektrischen Bädern.[2] Das für die Anstalt benötigte Wasser wurde der Glatt mit Hilfe eines Kanals entzogen.[3]

Die Kuren wurde bei verschiedenen Leiden, Vergiftungen oder bei «Nervenkrankheiten» angeordnet. Das Ziel war ein «gleichmäßiges und ungestörtes Gemüthsleben, in dem man alles Störende und Lästige entfernt».[4]

1880 wurde die Anstalt in Folge eines Konkurses[5] dem Webereiunternehmen Mathias Naef & Cie. vergantet.[6] Das Unternehmen baute das Bad Buchenthal aus, zudem wurden unter anderem ein Tennisplatz, eine Kegelbahn und eine Croquetanlage gebaut. Die Anlage umfasste nun rund 500 Hektaren und wurde zu einem der am stärksten frequentierten Bäder der Ostschweiz.[7] 1895 wurde die Anlage wie folgt beworben: «Ruhige, geschützte Lage in schattigen, umfangreichen Parkanlagen, zahlreiche abwechslungsreiche Spaziergänge in anmutiger Umgebung. Vorzüglich, gewissenhafte Verpflegung, mässige Preise.»[8]

Um die Jahrhundertwende nahm die Zahl der Gäste ab, ein Brand in der Nacht vom 9. auf den 10. September 1907 markierte das Ende der Badeanstalt.

Lage

Es lag auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Oberbüren, hiess aber «Wasserheilanstalt und Sanatorium Bad Buchenthal bei Niederuzwil».[9] Heute befinden sich auf dem damaligen Gebiet des Bad Buchenthals Wohnhäuser, die Postautohaltestelle Buchental sowie eine Autogarage.

Einzelnachweise

  1. Averbeck, Hubertus 2012. Von der Kaltwasserkur bis zur physikalischen Therapie: Betrachtungen zu Personen und zur Zeit der wichtigsten Entwicklungen von Wasseranwendungen und Wasserheilanstalten. Book on Demand. Online auf Google Books, S. 333
  2. Feierabend, August Maurus 1865. Die klimatischen Kurorte der Schweiz. Wien: Wilhelm Braumüller. Online auf archive.org", S. 217
  3. J. Eschmann: Niederuzwil. In: Topographischer Atlas der Schweiz. Band 75. Eidgenössisches Stabsbureau, Bern 1878 (admin.ch).
  4. Freuler-Ringk, J. Heinrich 1859. Die Wasserheilanstalt Buchenthal im Kanton St. Gallen. Zitiert in Averbeck, S. 333
  5. Gerichtliche Versteigerung. In: Die Ostschweiz. 26. September 1880, S. 3 (e-newspaperarchives.ch).
  6. St. Gallen. Aus den Verhandlungen des Regierungsrathes vom 1. Oktober. In: Die Ostschweiz. 3. Oktober 1880, S. 3 (e-newspaperarchives.ch).
  7. Glattblatt: Ausgabe 2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.ueseriglatt.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 3,6 MB), S. 13–15.
  8. Wasserheilanstalt und Sanatorium Buchenthal. Inserat. In: Die Ostschweiz. 15. Mai 1895, S. 4 (e-newspaperarchives.ch).
  9. Gemäss Prospekt von 1898, 24 Seiten: «Wasserheilanstalt und Sanatorium Bad Buchenthal bei Niederuzwil (Station Uzwil) Kanton St. Gallen: Anstalt für Hydrotherapie und Physiatrie, diätetische, gymnastische und elektrische Behandlung» Google Books

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