B.L.E.A.G. 5 bis 8
Die B.L.E.A.G. 5 bis 8 waren vierachsige Malletlokomotiven für die meterspurige Albtalbahn.
B.L.E.A.G. 5–8 | |
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B.L.E.A.G. No. 7s | |
Anzahl: | 4 |
Hersteller: | Karlsruhe |
Baujahr(e): | 1897–1900 |
Achsformel: | B’B |
Bauart: | B’Bn4vt |
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) |
Länge über Puffer: | 8950 mm |
Höhe: | 3600 mm |
Breite: | 2400 mm |
Drehgestellachsstand: | 1350 mm |
Fester Radstand: | 1350 mm |
Gesamtradstand: | 4500 mm |
Dienstmasse: | 37 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 30 km/h |
Indizierte Leistung: | 324 PSi |
Treibraddurchmesser: | 1000 mm |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 4 |
HD-Zylinderdurchmesser: | 280 mm |
ND-Zylinderdurchmesser: | 450 mm |
Kolbenhub: | 500 mm |
Kesselüberdruck: | 12 bar |
Rostfläche: | 1,02 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 67,493 m² |
Wasservorrat: | 3,5 m³ |
Brennstoffvorrat: | 0,5 t Kohle |
Lokbremse: | Handbremse, Gegendruckbremse |
Zugbremse: | Hardy-Saugluftbremse |
Geschichte
Die Badischen Lokal-Eisenbahnen (B.L.E.A.G.), Betreiber der Albtalbahn von Karlsruhe nach Herrenalb samt Zweigstrecke nach Brötzingen und Ettlinger Seitenbahn, beschaffte 1897/1898 bei der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe drei Dampflokomotiven nach den System Mallet mit dem Betriebsnummern 5kk bis 7kk. 1900 kam noch eine vierte Lokomotive mit der Nummer 8kk dazu. Die hochgestellten Buchstaben kk standen für Malletlok, 1000 Millimeter Spurweite.
Die Lokomotiven waren für den Verkehr südlich von Ettlingen gedacht, da in der Stadt Karlsruhe nur Kastenlokomotiven zugelassen waren.
Nach der Elektrifizierung der Strecke von Ettlingen nach Herrenalb und nach Brötzingen 1911 waren sie im Güterverkehr und für schwere Züge im Berufsverkehr im Einsatz. Lokomotive 6 kam 1915 zur Heeresfeldbahn nach Frankreich und nach dem Krieg nicht zurück. Ab 1932 trugen die übrigen Lokomotiven die Nummern 5s, 7s und 8s, das s stand fortan für Schmalspur.
Lokomotive 8 wurde 1956 ausgemustert. 1957 bis 1961 wurde die Strecke von Karlsruhe nach Bad Herrenalb auf 1435 Millimeter Spurweite umgespurt. Bis 1966 wurden die Lokomotiven 5 und 7 noch für die erst später umgespurte Strecke Busenbach–Ittersbach vorgehalten und anschließend ausgemustert.
Lokomotive 7 wurde 1966 im Karlsruher Strandbad Rappenwört auf einem Spielplatz aufgestellt. 1995 wurde sie vom Deutschen Eisenbahn-Verein (DEV) von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft erworben und nach Bruchhausen-Vilsen gebracht. Seitdem wird in kleinen Schritten an der Aufarbeitung gearbeitet, da der Unterhalt der betriebsfähigen Lokomotiven beim DEV im Vordergrund steht.
Technische Merkmale
Bei der Lokomotive sind zwei Treibachsen im Hauptrahmen, zwei weitere in einem Drehgestell gelagert.
Der Rahmen ist als Innenrahmen ausgeführt. Der Langkessel hat drei Kesselschüsse. Das Wasser wurde über Friedmann-Injektoren zugeführt. Die Loks verfügen über eine zweistufige Dampfdehnung, der frische Dampf wird erst in den hinteren Zylindern und dann anschließend in den vorderen Zylindern am Drehgestell genutzt. Die Lokomotiven haben eine außenliegende Heusinger-Steuerung mit Flachschieber. Auf dem Kessel saß ein Dampfdom und zuerst nur hinten ein Sanddom, später wurde ein zweiter Sanddom für das vordere Achsenpaar nachgerüstet. Als Bremse war eine Riggenbach-Gegendruckbremse und eine Hardy-Saugluftbremse vorhanden. Die Gegendruckbremse wurde aber schon vor 1930 entfernt. Für den Rollwagenbetrieb wurde nachträglich eine Druckluftbremse eingebaut.
Literatur
- Helmut Iffländer: Die Albtalbahn: von der Bimmelbahn zum modernen Nahverkehrsbetrieb. Andreas-Braun-Verlag, München 1987, ISBN 3-925120-03-3.
- Claas Rehmstedt: Die Fahrzeuge der Museums-Eisenbahn Bruchhausen-Vilsen–Asendorf. Verlag Feld- und Schmalspurbahnen Karl Paskarb, Celle 2005. ISBN 3-938278-09-9, S. 15 und 113