Büsenbachtal
Das Büsenbachtal ist ein vom Büsenbach durchflossenes Bachtal im Norden der Lüneburger Heide. Das Tal und angrenzende Hänge sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Büsenbachtal | ||
Lage | Südwestlich von Buchholz in der Nordheide, Landkreis Harburg, Niedersachsen | |
Kennung | LSG WL 006 | |
Geographische Lage | 53° 16′ N, 9° 51′ O | |
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Meereshöhe | von 48 m bis 79 m | |
Einrichtungsdatum | 20. Mai 1939 |
Beschreibung
Das Büsenbachtal liegt südwestlich von Buchholz in der Nordheide an der Ostflanke der Lohberge, eines Endmoränenzuges im Norden der Lüneburger Heide. Das flächig von Heide eingenommene Tal ist überwiegend von bewaldeten Flächen umgeben. Stellenweise grenzt es an Wochenendhaussiedlungen, die hier in der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gebaut wurden. Zum Schutz der rund 53 Hektar großen Heidelandschaft wurde bereits 1930 vom Regierungspräsidenten in Lüneburg mit den damaligen Eigentümern vertraglich vereinbart, das Büsenbachtal nicht zu verändern und insbesondere auch nicht zu bebauen. Trotzdem gab es bis Anfang der 1950er-Jahre wiederholt Bestrebungen, die Heide aufzuforsten oder mit Wochenendhäusern zu bebauen. 1952 erwarb der Landkreis Harburg das Büsenbachtal für 41.000 DM.[1]
Der Büsenbach entspringt oberhalb des Tals in einem in den Lohbergen gelegenen Quellmoor. Etwa einen Kilometer unterhalb seiner Quelle war er zu einer Fischteichanlage aufgestaut. Das Grundstück wurde 2016 vom Landkreis Harburg gekauft und die Fischteiche und angrenzende Bereiche bis 2019 zu einem naturnahen Biotop umgestaltet. Im Zuge der Renaturierungsmaßnahmen wurde auch der Bachlauf des Büsenbachs unterhalb der Teichanlage als naturnaher Geestbach mit einem schmalen und strukturreichen Bachbett[2] sowie der Verlauf des Kaiserbachs als Nebengewässer des Büsenbachs, der ebenfalls in die Teichanlage geleitet wurde, wiederhergestellt.[3]
Im weiteren Verlauf des Tals versickert der Büsenbach im Untergrund. Er tritt in der Nähe der Ortschaft Handeloh/Ortsteil Wörme wieder an die Oberfläche und fließt als linker Nebenfluss der Seeve zu.[2][4]
Nach dem Kauf des Büsenbachtals durch den Landkreis Harburg wurden Maßnahmen zur Wiederherstellung und zum Schutz der Heidelandschaft durchgeführt, die im Laufe der Jahre zunehmend mit Kiefern und Birken bewachsen war. Zur Pflege wird die Heide regelmäßig mit Schafen beweidet. Teilweise wird die Heide zur Verjüngung abgeplaggt.[1]
Das Büsenbachtal wird großflächig von Besenheide eingenommen. In die Heidelandschaft sind vielfach Einzelgehölze oder kleine Gehölzgruppen aus Sandbirke, Waldkiefer und Wacholder eingebettet. Im unteren Bereich des Büsenbachs sind Gräser vorherrschend. Die Flächen sind hier teilweise verbuscht. An die Heidelandschaft des Büsenbachtals schließen sich an den Hängen überwiegend geschlossene Waldgebiete an.
Das Büsenbachtal ist Lebensraum unter anderem für verschiedene Insekten, Vögel und Reptilien wie Ringelnatter, Schlingnatter und Zauneidechse. Die Teiche beherbergen unter anderem Amphibien und Libellen.[5]
Tourismus
Das Büsenbachtal kann von sandigen Wanderwegen aus erlebt werden.[6] Über den Büsenbach führen an mehreren Stellen Holzbrücken. Durch das Gebiet verläuft ein Abschnitt des Heidschnuckenwegs.[7] Außerdem beginnt hier die Heideschleife Büsenbachtal, einer von mehreren Rundwanderwegen am Heidschnuckenweg.[8] Der Europäische Fernwanderweg E1 verläuft direkt am Rand des Büsenbachtals.[9] Der rund 79 Meter hohe Pferdekopf am Nordrand des Büsenbachtals dient als Aussichtspunkt über die Heidelandschaft.[6]
Das Büsenbachtal ist ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsgebiet. Insbesondere zur Heideblüte ist das Gebiet von Besuchern stark frequentiert. Durch die Freizeitnutzung kommt es insbesondere mit Blick auf den Naturschutz immer wieder zu Konflikten. Anfang 2022 wurde zunächst befristet auf ein Jahr ein Rangerprojekt ins Leben gerufen.[10] Zur Besucherlenkung wurde 2022 am Hauptzugang zum Büsenbachtal ein Laserscanner installiert, mit dem die Besucher gezählt wurden. Ziel war es, durch die Veröffentlichung der Zahlen auf einem Webportal des Landkreises Harburg Besuchern die Planung ihres Ausflugs zu vereinfachen und Besucherströme zu entzerren.[11][12]
Schutzgebiet
Ein Teil des Büsebachtals ist seit dem 20. Mai 1939 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und damit eines der ältesten Schutzgebiete im Landkreis Harburg. Eine Ausweisung als Naturschutzgebiet, das auch die nicht in den Geltungsbereich der Landschaftsschutzgebietsverordnung fallenden Heideflächen umfassen würde, wird geplant.[13] Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Harburg.
Weblinks
Einzelnachweise
- Das Büsenbachtal, Landkreis Harburg. Abgerufen am 7. September 2022.
- Karina Sophie Byza: NaturPlus, Landkreis Harburg (PDF, 2,11 MB). Abgerufen am 7. September 2022.
- Büsenbachtal, Naturpark Lüneburger Heide. Abgerufen am 7. September 2022.
- Büsenbachtal, GeoLife.de-Navigator, Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN). Abgerufen am 7. September 2022.
- Landkreis Harburg wertet das Büsenbachtal auf, Hamburger Abendblatt, 12. Juli 2019. Abgerufen am 7. September 2022.
- Handeloh: Büsenbachtal mit Heideflächen, Lüneburger Heide. Abgerufen am 7. September 2022.
- Etappe 2: Buchholz i.d. Nordheide – Handeloh, Heidschnuckenweg, Lüneburger Heide. Abgerufen am 7. September 2022.
- Heideschleife Büsenbachtal – Der Zauber von Himmel und Hölle, Lüneburger Heide. Abgerufen am 7. September 2022.
- E1-Etappe 3.1 Buchholz i.d.N. – Undeloh, Hiking Europe – Fernwandern in Europa. Abgerufen am 7. September 2022.
- Büsenbachtal in der Lüneburger Heide hat jetzt eine Rangerin, Hamburger Abendblatt, 17. Januar 2022. Abgerufen am 7. September 2022.
- Besucherlenkung: Nach Strandampel kommt jetzt Heideampel, Hamburger Abendblatt, 14. Februar 2022. Abgerufen am 7. September 2022.
- Der digitale „Staumelder“ fürs beliebte Büsenbachtal, Winsener Anzeiger, 15. Februar 2022. Abgerufen am 7. September 2022.
- Bianca Marquardt: Büsenbachtal soll Naturschutzgebiet werden, Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt, 3. Juni 2022. Abgerufen am 7. September 2022.