Aviv Regev
Aviv Regev (* 11. Juli 1971[1]) ist eine israelisch-amerikanische Bioinformatikerin beim Biotechnologie-Unternehmen Genentech.
Leben
Regev studierte im Rahmen eines Exzellenzprogramms an der Universität Tel Aviv, wo sie 1997 ihren Master- und 2003 ihren Doktorabschluss erwarb. In ihrer Dissertation bei Eva Jablonka und Ehud Shapiro beschäftigte sie sich mit einer neuartigen Repräsentationssprache für biomolekulare Prozesse, die auf einer Computerprozessalgebra basiert (Pi-Kalkül). Als Postdoktorandin arbeitete sie an der Harvard University. Seit 2006 hatte sie eine eigene Arbeitsgruppe und zuletzt eine Professur für Biologie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und dem Broad Institute, einer Einrichtung des MIT und der Harvard University, beide in Cambridge, Massachusetts. Seit 2014 forschte sie zusätzlich für das Howard Hughes Medical Institute.
Seit 2020 ist Regev bei Genentech.[2] Hier ist sie Leiterin der Abteilung Research and Early Development.
Regev leistete maßgebende Beiträge auf dem Gebiet der Theorie biomolekularer Netzwerke. Mit ihren Algorithmen kann die Bedeutung von Biomolekülen für bestimmte Prozesse (oder Erkrankungen) abgeschätzt werden. Mehrere ihrer Arbeiten befassen sich mit Differenzierung und Funktion von TH17-Zellen.
Auszeichnungen
2008 wurde Regev mit dem Overton Prize der International Society for Computational Biology (ISCB) ausgezeichnet.[3] Sie erhielt 2017 sowohl den ISCB Innovator Award der ISCB,[4] als auch den Paul Marks Prize for Cancer Research des Memorial Sloan-Kettering Cancer Center.[5] 2019 wurde Regev in die National Academy of Sciences gewählt, 2022 in die American Academy of Arts and Sciences. Für 2020 wurde ihr der Lurie Prize in Biomedical Sciences zugesprochen. Ebenfalls 2020 erhielt sie den Keio Medical Science Prize[6] und wurde in die National Academy of Medicine gewählt.[7] 2021 war Regev Trägerin des Ernst Schering Preises[8] sowie gemeinsam mit Allon Klein erste Preisträgerin des James Prize in Science and Technology Integration der National Academy of Sciences.[9] Am ETH-Tag der ETH Zürich im November 2021 wurde Regev zur Ehrendoktorin ernannt.[10] Für 2022 wurde Regev der HFSP Nakasone Award zugesprochen, für 2023 ein UNESCO-L’Oréal-Preis.
Schriften (Auswahl)
- mit Ehud Shapiro: Cellular abstractions: Cell as Computation. In: Nature. Band 419, 26. September 2002, S. 343, doi:10.1038/419343a.
Einzelnachweise
- Aviv Regev auf personal.broadinstitute.org (Memento vom 16. November 2017 im Internet Archive)
- Roche holt MIT-Professorin in die Konzernleitung. In: handelszeitung.ch. 11. Mai 2020, abgerufen am 29. Juli 2021.
- Clare Sansom, B. J. Morrison McKay, Philip E. Bourne: ISCB Honors David Haussler and Aviv Regev. In: PLoS Computational Biology. 4, 2008, S. e1000101, doi:10.1371/journal.pcbi.1000101.
- February 09, 2017: ISCB Announces 2017 Award Recipients. In: iscb.org. 9. Februar 2017, abgerufen am 14. November 2017.
- 2017 Prize Winners. In: mskcc.org. Abgerufen am 14. November 2017 (englisch).
- Keio Medical Science Prize 2020
- National Academy of Medicine Elects 100 New Members. In: nam.edu. National Academy of Medicine, 19. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020 (englisch).
- Aviv Regev, Ernst Schering Preis 2021. In: scheringstiftung.de. Schering Stiftung, 28. Juli 2021, abgerufen am 29. Juli 2021.
- 2021 Klein and Regev to Receive James Prize. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, 19. Januar 2021, abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).
- Ehrendoktorin ETH-Tag 2021. ETHZ.ch, abgerufen am 22. März 2022.
Weblinks
- Aviv Regev bei roche.com (Muttergesellschaft von Genentech)
- Aviv Regev beim Massachusetts Institute of Technology (mit.edu)
- Aviv Regev und Regev Lab auf der Website des Broad Institute (broadinstitute.org)
- Wissenschaftlicher Werdegang beim Howard Hughes Medical Institute (hhmi.org)