Aurachtal

Aurachtal ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt in Bayern. Sie entstand bei der Gemeindegebietsreform durch Zusammenlegung mehrerer Orte.

Wappen Deutschlandkarte
Aurachtal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Aurachtal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 34′ N, 10° 49′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Erlangen-Höchstadt
Verwaltungs­gemeinschaft: Aurachtal
Höhe: 344 m ü. NHN
Fläche: 18,4 km2
Einwohner: 3155 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 171 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91086
Vorwahl: 09132
Kfz-Kennzeichen: ERH, HÖS
Gemeindeschlüssel: 09 5 72 114
Gemeindegliederung: 9 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lange Straße 2
91086 Aurachtal
Website: www.aurachtal.de
Erster Bürgermeister: Klaus Schumann (ÜWB)
Lage der Gemeinde Aurachtal im Landkreis Erlangen-Höchstadt
Karte
Karte
Die Kirche des ehemaligen Benediktiner­klosters aus südöstlicher Blickrichtung

Geographie

Lage

Die Gemeinde liegt im Tal der Mittleren Aurach westlich von Herzogenaurach.[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend Weisendorf, Herzogenaurach, Emskirchen und Oberreichenbach.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Aurachtal hat neun Gemeindeteile:[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Falkendorf, Münchaurach, Neundorf und Unterreichenbach (nur Gemarkungsteil 0).[5]

Geschichte

Gemeindefusion

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Aurachtal am 1. Januar 1972 aus den Gemeinden Falkendorf, Münchaurach und Unterreichenbach (teilweise) gebildet und hat den Namen Aurachtal angenommen.[6] Am 1. Mai 1978 kam Neundorf hinzu. Gleichzeitig wurde ein Gebiet (Dondörflein, Eckenmühle) mit damals etwa 50 Einwohnern an die Stadt Herzogenaurach abgetreten.[7]

Frühe Geschichte

Das Benediktinerkloster Münchaurach wurde 1128 von Bischof Otto von Bamberg (1102 bis 1139) geweiht und 1528 von den Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth aufgehoben. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Münchaurach wie andere Orte der Region im November 1631 von einer plündernden Raubschar überfallen.[8] Das gesamte heutige Gemeindegebiet lag im Bereich des Amtes Münchaurach des 1792 preußisch gewordenen Fürstentums Bayreuth und ab 1500 auch im Fränkischen Reichskreis. Im Frieden von Tilsit 1807 fiel es mit dem Fürstentum an Frankreich und kam 1810 zum Königreich Bayern.

Politik

Gemeinderat

Kommunalwahl 2020[9]
Wahlbeteiligung: 66,3 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
62,41
(+13,71)
25,24
(−7,53)
12,36
(−6,18)
ÜWB
WGA

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder (bis 2020 noch 14 Mitglieder) zuzüglich des ersten Bürgermeisters.

ÜWB (überparteilicher Wählerblock Aurachtal) CSU (Christlich-Soziale Union) WGA (Wählergemeinschaft Aurachtal) Gesamt
2020104216 Sitze
201474314 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Das Gebäude der Gemeindeverwaltung

Bürgermeister

Klaus Schumann (Überparteilicher Wählerblock Aurachtal) wurde am 15. März 2020 mit 82,5 % der Stimmen wiedergewählt.[10]

Wappen und Flagge

Wappen
Wappen von Aurachtal
Wappen von Aurachtal
Blasonierung: „Über von Silber und Schwarz geviertem Wellenschildfuß in Grün unter einem silbernen Falkenkopf zwei schräg gekreuzte goldene Schlüssel.“[11]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Aurachtal besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Münchaurach, Falkendorf, Neundorf und Unterreichenbach. Die beiden Schlüssel erinnern an das Benediktinerkloster Münchaurach. Auf die Territorialherrschaft der Markgrafen weist die Zollernvierung. Der Falkenkopf steht redend für den Ort Falkendorf. Der Wellenschildfuß stellt die Lage der Gemeinde im Aurachtal dar und steht zugleich redend für den Ortsnamen. Die grüne Tingierung des Schildes weist auf den landwirtschaftlichen Charakter des Gemeindegebietes.

Das Wappen wurde 1983 von Karl Haas entworfen.[12] Seit 1984 führt die Gemeinde dieses Wappen.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist gelb-grün.[13]

Gemeindepartnerschaften

Baudenkmäler

Der Kircheninnenraum des ehemaligen Benediktiner­klosters „St. Peter und Paul“

Sehenswert ist die ehemalige Klosteranlage in Münchaurach, die zwischen 1123 und 1139 als romanische Basilika errichtet wurde.

Bodendenkmäler

Persönlichkeiten

  • Hiltegund von Münchaurach, Lokal-Heilige aus dem 12. Jahrhundert
  • Johann Jakob Palm (1750–1826), in Münchaurach gestorbener deutscher Buchhändler
  • Georg Ludwig Lehnes (1799–1849), in Neundorf geborener deutscher Archivschreiber und Heimatforscher
  • Michael Kreß (1843–1929), in Falkendorf geborener fränkischer Landwirt, Bürgermeister und Volksdichter
  • Emil Iwanow (* 1970), an der Erforschung der Geschichte des Klosters Münchaurach beteiligter bulgarischer Archäologe

Literatur

  • Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 83–86.
  • Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 29.
Commons: Aurachtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Topographische Karte 1:50.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. Gemeinde Aurachtal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. September 2019.
  4. Gemeinde Aurachtal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 711.
  8. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 237 (Erstausgabe: 1950).
  9. Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Bayern. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 18. April 2021.
  10. Eintrag zum Wappen von Aurachtal in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. http://www.aurachtal.de/geschichte.html
  12. Aurachtal. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 11. Januar 2021.
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