August Schwendenwein von Lanauberg
August Schwendenwein von Lanauberg (* 1. Dezember 1817 in Wien; † 3. November 1885 ebenda) war ein österreichischer Architekt und Erbauer einiger Wiener Palais.
Leben
August Schwendenwein von Lanauberg studierte zunächst in Wien, später in München.
1837 wurde er mit dem Gundel-Preis ausgezeichnet.
Ab den 1840er Jahren arbeitete er intensiv mit Johann Romano von Ringe zusammen. Zu dieser Zeit spezialisierte sich August Schwendenwein von Lanauberg vor allem auf Schloss- und gehobene Wohnarchitektur. Er wurde am Pötzleinsdorfer Friedhof bestattet.[1] Das Grab ist bereits aufgelassen.
Im Jahr 1894 wurde in Wien-Währing (18. Bezirk) die Schwendenweingasse nach ihm benannt.
Die Wertschätzung die der Kaiser August Schwendenwein für den Bau seines Jagdschlosses Mürzsteg entgegenbrachte, zeigt sich im Adelsprädikat des Architekten: Der Berg, an dessen Abhang das Jagdschloss steht, heißt Lanauberg.[2]
Wichtige Bauten
Bekannte Bauwerke des Duos Johann Romano von Ringe und August Schwendenwein von Lanauberg sind:
- in Wien
- 1848 Palais Metternich, für Klemens Wenzel Lothar von Metternich erbaut, heute Italienische Botschaft.
- 1859 Palais Festetics, in der Berggasse 16 im 9. Wiener Gemeindebezirk für die Grafen von Festetics erbaut.
- 1864 Palais Schey von Koromla, am Opernring 10 im Auftrag des Bankiers Friedrich Schey von Koromla erbaut.
- 1866 Palais Dumba, für Nikolaus Dumba, am Parkring4
- 1866 Palais Allmayer-Beck, Parkring 2
- 1868 Palais Ofenheim, für Viktor Ofenheim, am Schwarzenbergplatz, heute Firmensitz von Zürich Versicherung Österreich.
- 1870 „Nibelungenhof“ an der Adresse Friedrichstraße 8 / Nibelungengasse 1–3 / Makartgasse 1 in Wien
- 1871 Palais Henckel von Donnersmarck in der Weihburggasse, heute Radisson SAS Hotel
- in Ungarn
- 1847 Schloss Erdődy, in Vép
- in Kärnten
- 1853 Schloss Wolfsberg
- in Niederösterreich
- 1870 Schloss Maissau
- in Tschechien
- 1855 Große Synagoge in Brünn[3]
- in Steiermark:
- 1869 kaiserliches Jagdschloss Mürzsteg (später umgebaut)
- „Nibelungenhof“ in Wien (1870)
- Palais Metternich
- Palais Schey
- Schloss Wolfsberg
- Palais Henckel von Donnersmarck
- Große Synagoge in Brünn
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Schwendenwein von Lanauberg, August. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 32. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1876, S. 372–374 (Digitalisat).
- Karl Weiß: Schwendenwein von Lanauberg, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 381 f.
- Adler – Zeitschrift für Genealogie und Heraldik: 21. (XXXV.) Band (2001–2002) No. 7 (Juli–September 2002) p. 278
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 5 p. 184 (falsches Adelsprädikat).
- Schwendenwein von Lanauberg August. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 46 f. (Direktlinks auf S. 46, S. 47).
Weblinks
- August Schwendenwein. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- August Schwendenwein von Lanauberg im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- August-Schwendenwein auf Planet Vienna
Einzelnachweise
- August von Schwenderwein in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
- Bwag: Mürzsteg - Jagdschloss bzw. Präsidentenvilla. In: wikimedia.org. 21. Juli 2020, abgerufen am 15. Oktober 2021 (Deutsch: Das Jagdschloss bzw. die Präsidentenvilla in Mürzsteg, ein Ortsteil der steiermärkischen Marktgemeinde Neuberg an der Mürz. Das am Hang des Lanauberges zweigeschossiges, stark gegliedertes Gebäude wurde ursprünglich 1869 als kleines Jagdhaus für Kaiser Franz Josef errichtet und mehrfach um- bzw. ausgebaut (zuletzt 1903). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Jagdschloss dem Kriegsgeschädigtenfonds übertragen, obwohl es nie Staatsbesitz, sondern habsburgisches Privateigentum war. 1921 wurde das Schloss für öffentliche Besichtigungen freigegeben. Um den Nahrungsmittelmangel unmittelbar nach dem Ersten, aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg zu lindern, wurde damals der Park der örtlichen Bevölkerung zum Gemüseanbau zur Verfügung gestellt. Einzelne Zimmer des Schlosses wurden an Feriengäste vermietet. In Jänner 1938 erfolgte die Restitution an Otto Habsburg, jedoch wurde es von den Nationalsozialisten wieder beschlagnahmt und dient seit 1947 als Sommersitz der österreichischen Bundespräsidenten.).
- Ines Müller: "Dort, in Kakanien, diesem untergegangenen, unverstandenen Staat...". Synagogen zwischen Wien und Budapest. In: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland. Heft 92, Eisenstadt 1993, S. 261 (zobodat.at [PDF])